Langer Weg nach Hause Kommentar

Was den Bürgerinnen und Bürgern in Bad Soden und Umgebung derzeit verkehrstechnisch und mit der Häufung gleichzeitig stattfindender Baumaßnahmen aufgetischt wird, ist ziemlich starker Tobak.

Erst sehr spät wurde der überraschten Öffentlichkeit mitgeteilt, dass die Bundesstraße B8 in diesen Tagen erneuert und abschnittsweise sogar voll gesperrt wird – dies ist zwischen Königstein und Altenhain der Fall. Der Hinweis „Die Umleitungen sind ausgeschildert“ macht alles andere als Freude, weil mittlerweile zahlreiche Bauprojekte gleichzeitig ins Kontor schlagen – die Komplikationen summieren sich.

In Bad Soden führt die Fülle an Großbaustellen, die die Mobilität einschränken, zu berechtigtem Unmut. Gleich mehrere Baumaßnahmen treffen die Lebensader der Stadt – die Königsteiner Straße – empfindlich. Zu nennen sind die Arbeiten im Zusammenhang mit der Erneuerung des Busbahnhofs, wobei auch Leitungen im Bereich der Einmündung in die Königsteiner Straße erneuert werden. Zudem wird weiter südlich, im Kreuzungsbereich von Schubertstraße und Hasselstraße, ein neuer Kreisel gebaut, was ebenfalls mit Behinderungen und einspuriger Verkehrsführung verbunden ist. Dazu kommen weitere verkehrsbehindernde Bauprojekte. So blockieren in Neuenhain Kanalarbeiten die Haupstraße.

Der Hinweis der Stadt, „die Königsteiner Straße zu umfahren“, bietet kaum einen Ausweg. Und wer es wagt, von Bad Soden nach Königstein zu fahren – das gilt auch für die Busse –, der wird spätestens in Königstein in Höhe der KVB-Klinik ausgebremst. Hier verlegt die Mainova Gasleitungen, die Baustelle hat wohl noch bis zum 3. September Bestand. Auch eine Fahrt nach Kronberg kann zu einem größeren Abenteuer werden. Hier ist die Hainstraße – also die wichtige Ortsdurchfahrt in Richtung B455 – voll gesperrt.

Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel kann nur bedingt empfohlen werden. Denn es gibt massive Probleme mit der Regionalbahn 11, die eigentlich Bad Soden und Sulzbach bedienen soll – die aber zuletzt tagelang einfach komplett ausgefallen ist. Zu dieser ärgerlichen Tatsache kommt der Befund, dass es auch hier offenbar nicht möglich gewesen ist, die Kundinnen und Kunden darüber vernünftig zu informieren.

Viele Probleme im Verkehrsbereich sind zu lösen. Was die Straßenarbeiten angeht: Bei allem Verständnis, dass Baumaßnahmen durchgeführt werden müssen und dass es auch sinnvoll sein kann, die Sommerferien zu nutzen – die massive Bündelung der Maßnahmen hat mit einer abgestimmten Bau- und Verkehrsplanung wenig bis nichts zu tun. Da sind offenbar viele Köche am Werk. Das Nebeneinanderher ergibt kein stimmiges Gesamtkonzept, sondern potenziert die Unannehmlichkeiten.wto



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