Neuer Jugendreferent Stefan Seib-Melk

Foto: Dekanat Kronberg

Bad Soden (bs) – Seit 1. August ist Stefan Seib-Melk als Jugendreferent im Evangelischen Dekanat Kronberg tätig. Im Rahmen einer Elternzeitvertretung wird er zwei Jahre im Haus der Kirche in Bad Soden mit Dekanatsjugendreferentin Sarah Winkler zusammenarbeiten.

Der 27-Jährige ist bereits seit vier Jahren für das Dekanat tätig. Er fing mit einer halben Stelle als Gemeindepädagoge in der Kirchengemeinde Neuenhain an, später kam die Tätigkeit als Jugendkoordinator für die Stadt Kronberg hinzu. „Auf die Stelle als Dekanatsjugendreferent beworben habe ich mich, weil ich das Vernetzende, das Überregionale mag. Den Austausch mit anderen. Es macht mir Spaß, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen“, erklärt er. Damit habe er in Neuenhain bereits angefangen – mit Veranstaltungsangeboten, die Kinder und Jugendliche über die Grenzen der Gemeinde hinaus angesprochen haben.

„In den zwei Jahren hier ist es mein Ziel, das Vernetzende, das gemeinsame Arbeiten an etwas, noch mehr in den Vordergrund zu rücken. Der Solidargedanke ist mir unglaublich wichtig. Das Gemeinschaftsgefühl, das bei Veranstaltungen wie dem Konfi-Tag des Dekanats mit rund 250 Jugendlichen entsteht. Es wäre schön, wenn wir als Kirche mit den unterschiedlichen Gemeinden noch mehr Gelegenheiten der Zusammenarbeit finden“, so Seib-Melk. Der Konfi-Tag konnte aufgrund der Coronapandemie bereits zum zweiten Mal in Folge nicht stattfinden. Als Alternativ-Programm hat Seib-Melk gemeinsam mit seinen Kolleginnen in diesem Jahr „Action Bound“-Pakete für die Kirchengemeinden vorbereitet, mit deren Hilfe sie jeweils vor Ort eine per Smartphone geleitete Schnitzeljagd mit den Konfirmand*innen durchführen konnten. 155 Jugendliche aus neun Gemeinden haben dieses Angebot bereits genutzt. „Man muss sich den Zeiten anpassen und auch bei bewährten Konzepten Innovationen einbringen“, erklärt er. „Ich bin in vielen Dingen unkonventionell und bereit, etwas Neues zu wagen. Ich hoffe, dass ich den zwei Jahren hier auch irgendwie meinen eigenen Stempel aufdrücken kann“.

Ein weiterer Schwerpunkt ist für ihn das Thema Partizipation. „Mir ist wichtig, dass die Leute mit entscheiden und sich mit ihren Stärken einbringen können. Und wir ihnen mit diesem Selbstvertrauen für ihr ganzes Leben weiterhelfen. Bei unseren Jugendfreizeiten läuft das schon richtig gut. Die Teamer*innen sagen uns, wo sie hinfahren möchten, wir buchen die Unterkünfte usw. und den Rest organisieren sie selbst“, erzählt er.

„Wir müssen jetzt die Gemeinschaftskultur wieder aufleben lassen, die durch Corona nicht möglich war. Glaube und Gemeinschaft entstehen meiner Meinung nach nicht in Gottesdiensten, sondern werden in der Gemeinschaft gelebt. Sie entstehen durch Wertschätzung und das Interesse an anderen Menschen. Mir ist es deshalb auch immer wichtig, eine offene Tür für jeden zu haben. Denn für viele Teamer*innen sind wir quasi ihre Gemeinde, sie sind bei uns in der Dekanatsjugend engagiert, aber oftmals nicht in ihrer eigenen Kirchengemeinde“, so Seib-Melk.

„Wir haben unglaublich viele Teamer im Dekanat und im Endeffekt sind diese jungen Leute diejenigen, die sich auch in den nächsten vierzig Jahren noch in der Kirche engagieren werden“, ergänzt er. Das sei nicht selbstverständlich. „Sie gehen ja alle arbeiten oder sind noch in der Ausbildung und machen das alles nebenbei und opfern ihren Urlaub dafür. Ohne sie würde der Laden hier nicht laufen, das sollte man ihnen auch immer wieder vermitteln“, erklärt Seib-Melk. Im Prinzip sei alles Beziehungsarbeit. Das sei auch immer ein Schwerpunkt der Dekanatsjugendreferentinnen gewesen. Nicht umsonst sei daraus eine so große Anzahl an engagierten Teamer*innen entstanden, die oftmals über Jahre hinweg Kinder- und Jugendfreizeiten im Dekanat begleiten.

„Es wird nur richtig gut, wenn man die Menschen kennt. Das ist immer zeitintensiv, aber es lohnt sich. Meine Kollegin Sarah Winkler kennt wirklich jede Teamerin und jeden Teamer persönlich. Daran arbeite ich natürlich noch“, meint er. „Gerade in der heutigen Zeit braucht Kirche Vernetzung. Wir müssen rausgehen und die Leute ansprechen“, ergänzt er.



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