Schnell war das Ergebnis klar: Frank Blasch gewinnt die Bürgermeisterwahl haushoch

Erleichterung und Freude nach dem deutlichen Wahlsieg: Dr. Frank Blasch, der alte und neue Bürgermeister von Bad Soden, am Wahlabend im Foyer des Badehauses zusammen mit seiner Frau Wibke.Foto: Tocha

Bad Soden (wto) – Nein, ein spannender Wahlabend war es am 4. Juni nicht, sondern einer, an dem sich sehr schnell das ganz eindeutige Ergebnis abzeichnete. Es war am Sonntag um exakt 18.23 Uhr, als im Foyer des Badehauses das erste Ergebnis eines Bad Sodener Wahlbezirks auf die Leinwand projiziert wurde. Es war der Bezirk Paulinenschlößchen, und schon war allen Versammelten zu diesem frühen Zeitpunkt klar: Frank Blasch, der Amtsinhaber von der CDU, würde diese Bürgermeisterwahl nicht nur deutlich gewinnen, sondern mit noch größerem Vorsprung als beim letzten Mal. Schon im zuerst ausgezählten Wahlbezirk erreichte er mehr als 70 Prozent der Stimmen, abgeschlagen dahinter Martina Helmerich von der SPD und Harald Fischer von den Grünen.

Das später feststehende Gesamtergebnis bestätigte dann den Wahlsieg und den enormen Abstand zu den Mitbewerbern: Frank Blasch ist bei der Direktwahl in Bad Soden mit 71,39 Prozent der abgebenen Stimmen erneut zum Bürgermeister der Stadt am Taunus gewählt worden; er erhielt 5.234 Stimmen. Martina Helmerich bekam 1.179 Stimmen und landete so bei 16,08 Prozent, Harald Fischer erzielte mit 919 Stimmen einen Anteil von 12,53 Prozent. Die Wahlbeteiligung war vergleichsweise hoch: 42,9 Prozent der Berechtigten gaben ihre Stimme ab. Im Jahr 2018 hatte die Wahlbeteiligung bei 38,7 Prozent gelegen.

Blasch ist seit 1. März 2018 Bürgermeister seiner Heimatstadt Bad Soden. Die neue Amtszeit beginnt am 1. März 2024 und sie beträgt dann wieder, wie in allen Städten und Gemeinden in Hessen, sechs Jahre. Im Jahr 2018 war Blasch mit 65,8 Prozent der Stimmen gewählt worden, er konnte also sein Ergebnis von einem hohen Niveau aus noch einmal deutlich verbessern.

Blasch „überwältigt vom Ergebnis“

Die drei Kandidaten, Parteikollegen und interessierte Bürgerinnen und Bürger fanden sich am Wahlabend im Badehaus ein. Blasch wurde mit Beifall begrüßt und nahm die Gratulationen entgegen. „Ich bin völlig überwältigt von diesem Ergebnis“, sagte Blasch gegenüber der Bad Sodener Woche, „damit hätte ich nicht in meinen kühnsten Träumen gerechnet.“ Und weiter: „Es ist ein Vertrauensvorschuss, dafür bedanke ich mich. Es macht mir große Freude und ist gleichzeitig eine große Verantwortung, an dieser Stelle – als Bürgermeister – an der Entwicklung der Stadt mitarbeiten zu dürfen und den Auftrag dafür zu bekommen. Diesen Auftrag nehme ich mit Demut an.“

Nach den Gründen für den klaren Wahlsieg befragt, sagt Blasch: „Ich denke, dass die Bürgerinnen und Bürger meine Arbeit in den letzten Jahren honoriert haben, und es ist auch deutlich geworden, dass ich das mit vollem Einsatz tue.“ Zudem habe er den Wahlkampf sehr ernst genommen, mit vielen Terminen und unterschiedlichen Möglichkeiten, mit ihm ins Gespräch zu kommen, von „Bürgersteiggesprächen“ bis hin zum abendlichen Austausch unter dem Motto „Auf einen Schoppen mit Frank Blasch“.

Helmerich sieht das Positive

Martina Helmerich stellt – obwohl keine Chance bestand, zu Frank Blasch aufzuschließen – das Positive in den Vordergrund. „Ich freue mich über den zweiten Platz“, sagte sie. „Es ist gelungen, die Grünen zu überholen.“ Sie spielt damit auf das Ergebnis der letzten Kommunalwahlen in Bad Soden an, die 2021 stattgefunden hatten. Die SPD war damals mit 12,4 Prozent deutlich hinter den Grünen gelandet, die 23,9 Prozent einfuhren. „Hier ist es gelungen, das Ergebnis umzudrehen.“

Mit ihrem „direkten Wahlkampf“ mit vielen Veranstaltungen und Begegnungsmöglichkeiten bis hin zu Hausbesuchen ist Helmerich zufrieden. „Wir haben viele Menschen erreicht, und insbesondere viele Frauen fühlten sich angesprochen.“ Sie verweist darauf, dass die CDU „alles mobilisiert“ habe und mehr Ressourcen habe einsetzen können und diese Möglichkeit auch genutzt habe. Auch bundespolitische Einflüsse hätten beim Wahlergebnis eine Rolle gespielt.

Fischer: „Dramatisch“

Dass der bundespolitische Trend sich für ihn eher negativ ausgewirkt habe, erwähnt auch Harald Fischer. Er hat bereits zum dritten Mal für das Bürgermeisteramt in Bad Soden kandidiert und fuhr jetzt sein schlechtestes Ergebnis ein. Im Jahr 2009 hatte er bei der Direktwahl 17,8 Prozent der Stimmen erreicht, im Jahr 2015 sogar satte 24,5 Prozent. Das aktuelle Ergebnis von 12,5 Prozent wertet Fischer deshalb als „dramatisch“.

Was die Inhalte angeht, sieht er dennoch wenig Grund, in Sack und Asche zu gehen: „Wir haben gute Inhalte und haben gute Ideen präsentiert – mindestens so gut wie das, was die anderen geliefert haben.“ Auch der Wahlkampf sei engagiert geführt worden: „Wir haben alles gegeben.“

Das schwache Ergebnis nimmt er sportlich und behält den Humor, wenn er einen berühmten Frankfurter Fußballphilosophen zitiert – den Ex-Eintracht Trainer Dragoslav Stepanovic – und sagt: „Lebbe geht weider.“ Da schwingt auch die Einsicht in die Gegebenheiten und der Realitätssinn mit, dass keine Chance bestanden hat, Frank Blasch aus dem Bürgermeisteramt zu verdrängen.



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