Bewusstsein für Inklusion in der Gesellschaft braucht Zeit Gesellschaft

Der Arbeitskreis Inklusion trifft sich zum Gespräch über die Maßnahmen die in Eschborn erfolgreich umgesetzt wurden und die es noch zu bearbeiten gilt. Foto: Stadt Eschborn

Eschborn (ew). Inklusion ist eine Haltung. Davon ist der gleichnamige Arbeitskreis der Stadt Eschborn überzeugt. Eine Haltung die sicherlich vielen Menschen gut steht, vor allem wenn man bedenkt, dass das Thema Barrierefreiheit früher oder später jeden berühren kann. Sei es durch die eigenen Eltern oder aber wenn man selbst in ein Alter kommt, in dem man eine Sehschwäche entwickelt, nicht mehr gut zu Fuß oder auf Hilfe angewiesen ist.

Auch diese Menschen hat der Arbeitskreis Inklusion im Blick und diskutierte nun in der jüngsten Sitzung über die kommenden Maßnahmen. Dabei zeigte sich, dass die Liste dessen, was es noch für eine lebenswerte Stadt zu verbessern gibt, recht lang ist. „Aber wir können auch schon einige Erfolge vorweisen“, sagte Susanne Däbritz vom Arbeitskreis Inklusion zufrieden. Doch das eigentliche Ziel, Inklusion in der Mitte der Gesellschaft zu verankern, sei zumindest noch nicht erreicht, doch der Weg positiv beschritten. Corona hatte das ein oder andere Projekt ein wenig in Zeitverzug gebracht, weshalb es erfreulich sei, dass es nun zügig voran gehe. Ein Schwerpunkt liegt auf Neu- und Umbauten, aber auch auf regelmäßig wiederkehrende Erneuerungen, zum Beispiel bei der Treppen- und Gehwegmarkierung.

Doch auch einmalige Veränderungen wie zum Beispiel der Umbau von Umkleidekabinen im Wiesenbad zu einer Liegend-Umkleide gehören dazu. Die neue Umkleide soll im Zuge der Erweiterung des Schwimmbads erfolgen. Auch ein barrierefreier Zugang zu allen Stockwerken in der Heinrich-von-Kleist-Schule ist noch auf der Agenda. Gleiches gilt für die Spielplätze in der Stadt. Diese sollten auf Anregung des AK vom Bauamt sowie Kindern mit eingeschränkter Mobilität der Süd-West-Schule überprüft werden. Das Ziel der Überprüfung ist, dass künftig auch Kinder mit Handicap auf den städtischen Spielplätzen tollen und toben können.

Positiv hob der AK hingegen die erledigten Aufgaben hervor. So hat sich inzwischen eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit einer Hörschädigung unter dem Namen „Schlappohr“ gegründet. Das Ziel der Gruppe ist es, dass auch Menschen mit einer Hörschädigung oder Gehörlose bei Veranstaltungen mehr Berücksichtigung finden. Erfolgreich begonnen hat auch die Vernetzung von Menschen die in Eschborner Firmen für die Belange von Behinderten zuständig sind. Über diese Verbindung sollen in Zukunft mehr Ausbildungsplätze für Behinderte in den Unternehmen geschaffen werden. Ebenfalls ein Dauerbrenner bleibt das schlechte Wohnangebot für Behinderte. Wer zum Beispiel auf einen Rollstuhl angewiesen ist hat Schwierigkeiten bezahlbare und entsprechend ausgestattete Wohnungen zu finden. Noch sei man lange nicht am Ziel, sondern permanent im Gespräch mit all jenen, die Wohnungen planen, bauen und oder vermieten.

Positiv hob der Arbeitskreis in seiner Sitzung die Zusammenarbeit mit dem Landessportbund und Vereinen hervor. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist, dass nun die erste Trainerausbildung für eine kognitiv beeinträchtigte Person beginnt. Auch beim Bau der Zwei-Feld-Sporthalle durch die Stadt sind Menschen mit Behinderung im Fokus, so dass diese die Halle ebenfalls nutzen können. Neue Herausforderungen und noch bestehende Hindernisse entlarvt der AK bei den Rundgängen durch die Stadtteile mit den städtischen Mitarbeitern zwei Mal im Jahr. Das habe sich in der Vergangenheit bewährt und soll auch in Zukunft fortgesetzt werden.



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