Flagge der Stadt feiert „Geburtstag“

ORT:

Eschborn (ew). Vor 60 Jahren, am 8. Januar 1965, genehmigte das Land Hessen die Flagge der Stadt Eschborn. Veröffentlicht wurde dies im Staatsanzeiger am 25. Januar 1965. Damit war es offiziell.

Das Wappen der Stadt Eschborn ist vielen Bürgerinnen und Bürgern sicher geläufig: eine goldene Krone und zwei weiße Flügel mit je vier blauen Eisenhütchen paarweise untereinander. Damit übernimmt es Elemente des Wappens der Ritter von Kronberg in veränderter Anordnung. Doch dieses Wappen führte die Stadt nicht immer. Bevor die Stadt ein Wappen erhielt, führte sie nur ein Siegel, das eine Esche und einen Brunnen zeigte. Dieses sollte Mitte der 30er-Jahre verändert werden.

Eine Anfrage des damals amtierenden Bürgermeisters an das Staatsarchiv ergab, dass das vorherige Siegel die oben beschriebenen Elemente enthalten habe. Für die Farbgebung empfahl das Staatsarchiv, sich die Farben des Kronberger Wappens zum Vorbild zu nehmen. Daraufhin beauftragte man zunächst die Kunstschule in Mainz mit dem Entwurf eines Wappens. Dieser gefiel dem Gemeinderat aber nicht, so dass der lokale Gewerbelehrer Hugo Heß mit drei weiteren Entwürfen beauftragt wurde, von denen der dritte schließlich angenommen wurde. Nachdem also das Wappen entworfen war, wurde das – noch heute gültige Wappen – am 8. Februar 1937 vom Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau, Philipp Prinz von Hessen, ver­liehen. Der Bevölkerung wurde es am 22. Mai 1937 in einem Artikel im „Höchster Kreisblatt“ vorgestellt.

Im Jahr 1963 stellte der damalige Eschborner Gemeindevorstand dann den „Antrag auf Verleihung der Genehmigung zur Führung einer Gemeindeflagge“. Wegen der Grundfarbe der Flagge bat man das Hauptstaatsarchiv um eine Stellungnahme. Diese schlug Rot und Gold als die wichtigsten Farben des Eschborner Wappens vor. In seiner Sitzung am 30. Dezember 1963 stimmte der Gemeindevorstand dem Vorschlag des Hauptstaatsarchivs zu, ,,wonach die Farben der Gemeindeflagge rot-gold-gestreift sein sollen.“ Das Wort „gestreift“ hatte das Hauptstaatsarchiv gar nicht in Zusammenhang mit Eschborn benutzt, sondern zur Beschreibung der hessischen Landesflagge. So aber kamen die „Streifen“ in den Auftrag an den Heraldiker und schließlich auf die Eschborner Flagge.

In seinem Schlussgutachten vom 21. August 1964 betonte Dr. Engelbert vom Hauptstaatsarchiv, wie gut es sei, dass Eschborn von den üblichen Längsstreifen Abstand genommen habe ,,und einer Schrägteilung den Vorzug gab.“ Er bezeichnete dies als „eine besonders ansprechende Lösung“.

Seit genau 60 Jahren führt die Stadt Eschborn offiziell diese Flagge. Foto: Stadt Eschborn

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