Gemeinsame Aktion gegen giftige Herbstzeitlose

Eifrige Helfer befreien die grünen Wiesenflächen von der „Herbstzeitlosen“, einer giftigen Pflanze.Foto: Stadt Eschborn

Eschborn (ew). Auch die zweite Aktion zur Bekämpfung und Eindämmung der giftigen Pflanze „Herbstzeitlose“ war ein voller Erfolg, wie der städtische Landschaftsarchitekt Lasse Autzen mitteilt. Initiiert wurde die Maßnahme auf den Niederhöchstädter Biotop-Flächen „Große Roth Wiesen“ von einem Bündnis zwischen der Stadt Eschborn und der Nabu Ortsgruppe Niederhöchstadt.

Ende April wurde fleißig mit Ausstecher, Spaten und Schaufeln gegen die Herbstzeitlose vorgegangen. Durch die Initiative, die sich aus der Arbeitsgemeinschaft „Ökologische Aufwertung Eschborn“ gebildet hat, konnte so nach zwei Stunden ein großer Teil der wertvollen Wiesenflächen in Niederhöchstadt von der giftigen Pflanze befreit werden.

Die Herbstzeitlose stellt ein großes Problem bei der Heugewinnung dar. Die durchgeführte Arbeitsaktion war bereits im vergangenen Herbst mit dem landwirtschaftlichen Pächter dort abgesprochen worden. Der Pächter hat seinerseits auf die Düngung der Flächen für die kommenden Jahre verzichtet, sodass sich die wertvollen Magerwiesen weiter entwickeln können, aber auch die Heugewinnung funktioniert.

Bei den Wiesen handelt es sich aus ökologischer Sicht um sehr wertvolle Flächen. Sie werden in weiten Teilen seit Jahrzehnten extensiv als Mähgrünland genutzt und sind daher mit ihren artenreichen Magerwiesenbereichen von herausragender Bedeutung für Eschborn.

Die Stadt Eschborn bittet weiterhin um besondere Rücksicht: Am besten sollten die Flächen gar nicht betreten werden, um Flora und Fauna – insbesondere auch durch freilaufende Hunde – nicht zu stören.

Die Herbstzeitlose ist eine submediterran-subatlantische Pflanze. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Südirland, der Südhälfte Großbritanniens, Frankreich und der nördlichen iberischen Halbinsel über das südliche Mitteleuropa und das nördliche Italien ostwärts bis zur nördlichen Balkanhalbinsel und in die westliche Ukraine. Weiter im Norden kommt sie nur eingeschleppt vor.

Alle Teile der Herbstzeitlosen enthalten stark giftige Stoffe, auch die Samen können Vergiftungen bewirken. So können sich Tiere beim Verzehr von Heu mit Gehalt an getrocknetem Herbstzeitlose-Kraut vergiften. Die gefährlichen Gifte gehen sogar in die Milch über, die beim Verzehr für Menschen, aber auch für Tiere nicht ungefährlich sind. Belastete Milch kann bei Menschen sogar Krebserkrankungen auslösen.

Deshalb sollten Landwirtschaftsflächen, insbesondere Wiesen für die Gewinnung von Heu oder Silage, von Herbstzeitlosen befreit werden.



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