Eschborn (ew). Drei Aktionen hat der Brauchtumsverein Niederhöchstadt in diesem Monat bereits organisiert, bei denen Kinder viel über Lebensmittel lernen konnten.
So wurde Anfang September das seit 2019 bestehende Kartoffelprojekt fortgeführt. Am 1. September kamen die Kinder der Einrichtung am Dörnweg und am 9. September eine Grundschulklasse aus Bommersheim, um Frühkartoffeln zusammen mit Vereinsmitgliedern aufzulesen. Der Vorsitzende des Brauchtumsvereins, Thomas Henrich, hing die Spindel an den Traktor und schon ging es los. Die Erde war nach einem Regenschauer butterzart. Ab und an war die Hacke notwendig. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei. Rochen die frische Erde, entfernten das Kartoffelkraut, sortierten die ganzen und die kaputten Kartoffeln in verschiedene Körbe, bevor sie von den Erwachsenen in Säcke abgefüllt wurden.
Spannend waren die Fragen, nach den Feldmäusen, ob diese durch die Spindel getötet werden können oder warum so viele Löcher in den Kartoffeln sind. Thomas Henrich erläuterte, dass die Felder des Brauchtumsvereins nicht gespritzt oder gedüngt werden. Daher gebe es viele Tiere, die die Kartoffeln als Nahrung nutzen. Der Ertrag sei dann zwar geringer, aber die Tiere erhielten ebenfalls ihren Lohn, denn sie seien nützlich, weil den Boden bearbeiten. Mit fleißigen und interessierten Kindern machte die Kartoffelernte auch den Erwachsenen Spaß.
Frisch gepresster Apfelsaft
Zwei Mal in Kindereinrichtungen und einmal öffentlich bot der Brauchtumsverein dann das Apfelkeltern an. Am 26. August pressten 90 Kinder aus dem Kindergarten „Rosenweg“ und am 3. September 30 Kinder der Einrichtung „In den Weingärten“ gemeinsam mit den Mitgliedern des Brauchtumsvereins. Die am Vortag aufgelesenen Äpfel der heimischen Streuobstwiesen wurden dabei vom Verein mitgebracht. Das diesmal rein männliche Team mit Jürgen Lamberty, Burhan Döndü, Josef und Peter Henrich erklärte den Kindern den Ablauf von der Lese bis zum Pressen mit einer Hydropresse. Erzieher und Kinder halfen fleißig mit, die Äpfel zu waschen, in den Muser zum Schreddern zu befördern und dann in der Kelter mit Wasserdruck zu pressen. Der frische „Süße“ wurde direkt vor Ort verkostet und konnte mit nach Hause genommen werden. Kann er doch zu Gelee, zum Beimischen zu Smoothies, Pudding oder beim Backen verwendet werden. Lachende Kindergesichter mit einem „Hmmh, schmeckt lecker“ auf den Lippen waren ein schöner Lohn für die getane Arbeit.
Zum Abschluss fand dann am vergangenen Samstag das öffentliche Keltern „Am Platz an der Linde“ statt. 13 Vereinsmitglieder waren aktiv und es konnten viele Großeltern, Eltern und Kinder erreicht werden. Diese verarbeiteten bei herrlichem Wetter die am Tag zuvor in der Apfelplantage von Thomas Henrich gelesenen Mischäpfel. Der „frische Süße“ aus dieser Vielfalt an Äpfel war dieses Jahr besonders lecker.
Weiter geht es am Samstag, 1. November, mit dem Sauerkraut machen. Weitere Informationen gibt es unter brauchtumsverein-ndh im Internet.
Mit großem Eifer sammelten die Kindergartenkinder hinter dem Traktor die Kartoffeln auf.Foto: privat
Zahlreiche Familien kamen am Samstag zum Apfelsaftpressen des Brauchtumsvereins Niederhöchstadt zur Scheune am Platz an der Linde.Foto: privat