Lesen als Grundstein für die Zukunft

ORT:

Eschborn (ew). Notfallzentrum, Bauhof, Kindergärten – Am vergangenen Freitag hatten sie eines gemeinsam: Es wurde vorgelesen. Zum 21. Mal wurde auch in Eschborn der bundesweite Vorlesetag „gefeiert“.

In der Kita Schillerstraße wurde den Kindern von Polizeihauptkommissar Christian Schneider – dem „Schutzmann vor Ort“ – vorgelesen. Er besuchte die Einrichtung und brachte gleich mehrere Bilderbücher mit, denen die Kinder fasziniert lauschten. Bürgermeister Adnan Shaikh besuchte in diesem Jahr die Kita Ritterhof und las unter anderem aus dem Buch „Im Dschungel wird gewählt“ vor.

Mehrere Kinder aus der Kita Naturgruppe führte der Vorlesetag zum städtischen Bauhof. Dort lasen Sonja Robetje und Martin Bopp Geschichten vor, denen die Kinder gemeinsam mit ihren Erzieherinnen interessiert lauschten. Ganz besonders leuchteten ihre Augen, als sie im Anschluss nicht nur in die Fahrzeughalle, sondern sich auch noch in ein großes Winterdienstfahrzeug setzen durften. Auch im Notfallzentrum wurde vorgelesen: Feuerwehrmann Jan Studenski, der bereits im vergangenen Jahr als Vorlesepate eine Kita besucht hatte, empfing in diesem Jahr Kinder aus der Kita Odenwaldstraße. Sie bekamen Feuerwehrgeschichten zu hören und am Ende ihres Besuchs sogar ein echtes Feuerwehrauto zu sehen.

In der Kita Rosenweg wurde aus dem Vorlesetag eine ganze Vorlesewoche. Die Kinder lauschten begeistert, als Großeltern, Eltern, Schulkinder und Fachkräfte Geschichten über Unterschiede und Gemeinsamkeiten, Anders-Sein, Vielfalt, Toleranz, Respekt und Freude am Leben vorlasen. So handelt beispielsweise die Geschichte „Elmar“ von einem kunterbunten Elefanten, der kein bisschen grau ist. „Mia – meine ganz besondere Freundin“ erzählte von Lottes Freundschaft zur autistischen Mia. In „Lotti und Otto“ ging es um Geschlechterrollen. Lilly mit Down-Syndrom, die wunderschöne bunte Bilder malt, gehörte in einer weiteren Geschichte einfach dazu. Und die Erzählung „Irgendwie Anders“ war auch tatsächlich irgendwie anders.

Zum Abschluss der Vorlesewoche las der Autor und Youtuber Tom Belz, der im Alter von acht Jahren an Knochenkrebs erkrankte und dadurch sein linkes Bein verlor, die Mutmachgeschichte „Kleiner Löwe, großer Mut“ vor. Darin geht es um einen kleinen mutigen dreibeinigen Löwen, der sich aufmacht, um seinen Freunden zu beweisen, dass er auch mit drei Beinen ein mutiger Löwe ist und Spaß hat. Die Kinder hörten sehr interessiert zu und stellten Tom Belz viele Fragen. Der hat schließlich selbst Außergewöhnliches geleistet: 2018 bestieg er mit einem Bein und zwei Krücken den Kilimanjaro.

„In diesem Jahr hatten die Kinder der teilnehmenden Einrichtungen am Aktionstag die Möglichkeit, Vertretern unserer Polizei und Feuerwehr, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bauhofs und unterschiedlichen Menschen aus unserer Gesellschaft zu begegnen“, sagt Bürgermeister Adnan Shaikh. . Die Besuche böten nicht nur tolle und informative Geschichten, sondern ebenfalls Raum für Fragen. Dadurch bilde Vorlesen die Grundlage für ganz viele Fähigkeiten. Es rege die Fantasie an, stärke das Einfühlungsvermögen und lege den „Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft“.

Der bundesweite Vorlesetag wird bereits seit 2004 auf gemeinsame Initiative der Wochenzeitung „Die Zeit“, der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung organisiert. Er findet jedes Jahr am dritten Freitag im November statt und soll Kinder und Erwachsene für das Vorlesen begeistern.

„Schutzmann vor Ort“ Christian Schneider las in der Kita Schillerstraße aus Bilderbüchern vor. Foto: Stadt Eschborn

Martin Bopp und Sonja Robetje lasen den Kindern aus der Kita Naturgruppe in den Räumen des Bauhofs vor. Foto: Stadt Eschborn

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