Auf den Spuren der Eschborner Ritter in Kronberg

Reinhard Birkert (r.) bietet immer wieder verschiedene interessante Führungen für Eschborner Bürger an, hier auf der Burg Kronberg. Die Teilnehmer wandeln auf den Spuren der Eschborner Ritter. Foto: Birkert

Eschborn (ew). Reinhard Birkert und die Vorsitzende der Stiftung Burg Kronberg, Martha Ried, hatten gemeinsam interessierte Eschborner Bürger zu einer besonderen Führung auf Burg Kronberg zum Thema „Auf den Spuren der Eschborner Ritter in Kronberg“ eingeladen. Insgesamt hatten sich 30 Personen für die Führung angemeldet, die bei herrlichstem Frühlingswetter stattfand.

Zum heimatgeschichtlichen Hintergrund: Im Jahr 1189/90 wird der erste Namensträger des Geschlechts der Ritter „Walter von Hesschebornen“ erstmals in einer Urkunde erwähnt.Hesscheborne steht für Eschborn. Die Ritter wohnten in der Eschborner Turmburg. Die Burg wurde 1622 im 30-jährigen Krieg zerstört, als ganz Eschborn niedergebrannt wurde.

„Wir wissen aber in etwa, wie die Eschborner Burg gebaut war und aussah. Denn Kaiserin „Friedrich“ – jetzt wohnhaft auf ihrem ‚Witwensitz‘ in Kronberg – ließ 1895/96 die Burgreste ausgraben und dokumentieren“, berichtet Birkert. Etwa in der Mitte des 12. Jahrhunderts verlegten die Eschborner Ritter ihren Sitz nach Kronberg und errichteten dort eine neue Burg. Auf dem kleinen Hügel am Südhang des Taunus war die Burg besser vor Feinden geschützt, und man hatte einen guten

Blick auf die Mainebene und den Vordertaunus. Ab 1230 traten die Ritter von Eschborn auch als „von Cronberg“ auf.

Die Vorsitzende des Burgvereins begrüßte die Gruppe persönlich auf der Burg und leitete auch die Führung. Zu Beginn ging es in den Prinzengarten. Ein herrlicher Blick in die Rhein-Main-Ebene zog die Teilnehmer in ihren Bann. Im Prinzengarten ist ein Zelt mit Bestuhlung für Eheschließungen (Standesamt) aufgebaut. Zur Zeit wird der Prinzenturm saniert, um eine entsprechende Ausstattung zu schaffen, um Sektempfänge durchführen zu können.

Die Burg, so erklärte Frau Ried, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Die romanische Oberburg wurde um 1170 bis 1200 gebaut. Die weitgehend nicht mehr vorhandene Unterburg wurde Anfang des 14. Jahrhunderts gebaut. Die Häuser der Mittelburg entstanden um 1320 und um 1500 und markieren den Übergang vom Burgen- zum Residenzbau. 1891 schenkte Kaiser Wilhelm II. die Burg seiner Mutter Victoria Kaiserin Friedrich, der ältesten Tochter der englischen Königin Victoria. Sie ließ die Burg unter Leitung des Architekten Jacobi restaurieren. 1989 sollte die Burg an private Investoren verkauft werden. Spontan gründeten engagierte Bürger noch im selben Jahr den ersten Burgverein ohne Burg. Der Stadt Kronberg gelang es, die Burg aus dem Eigentum der Landgrafen von Hessen zu erwerben. Seit 1994 ist die Burg Eigentum der gemeinnützigen Stiftung „Burg Kronberg im Taunus“.

Beim Rundgang konnten die Besucher bestaunen, dass durch die Aktivitäten des Burgvereins und zahlreicher Spenden aus der Burg ein Schmuckstück für die ganze Region geworden ist. Die Räume sind eindrucksvoll saniert und ausgestattet worden. Auch die Sanierung der etwa 86-Meter-langen und bis zu sechs Meter hohen Burg- und Stadtmauer geht zügig voran.

„Ich freue mich“, so Reinhard Birkert, „dass wir durch einen Beschluss der Eschborner Stadtverordnetenversammlung eine Spende in Höhe von 5000 Euro an den Burgverein geben konnten, damit die Sanierung der Burg so positiv weiter gehen kann. Denn die Kronberger Burg ist auch Teil der Eschborner Geschichte.Durch meine Besuchsangebote will ich dieses Erbe lebendig erhalten.“



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