„Weihnachtliche“ Klänge im Januar an der HvK

Die Kinder aus den fünften und sechsten Klassen der Heinrich-von-Kleist-Schule begeisterten auch noch im Januar mit weihnachtlichen Klängen. Foto: HvK

Eschborn (ew). Auch an der Heinrich-von-Kleist-Schule (HvK) hat das tückische Glatteis am Montag vor Weihnachten einiges durcheinandergewirbelt. Der Unterricht musste abgesagt werden, Klassenarbeiten und Klausuren wurden verschoben, aber am ärgerlichsten war, dass auch das für den Abend geplante weihnachtliche Musizieren der Musikklassen der Jahrgangsstufen fünf und sechs ausfallen musste. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber es war klar, dass die Sicherheit vorging“, berichtet Schulleiter Marc Heimann, der am 19. Dezember mittags den Ausfall des Konzerts bekanntgab. Bei allem Verständnis für die Umstände war die Enttäuschung bei den Kindern natürlich groß. Sie hatten wochenlang mit ihren Musiklehrern geübt und geprobt und hatten sich gefreut, ihr Können Eltern, Geschwistern, Großeltern, Mitschülern und Lehrern zu präsentieren. So war Heimann und seinen Musiklehrern auch schnell klar, dass das Konzert nachgeholt werden würde. Rasch wurde ein neuer Termin gefunden und am Montag dieser Woche konnte nun das Nachholkonzert in der Aula der Schule stattfinden. Aber ein weihnachtliches Musizieren nach Weihnachten – geht das? „Nach guter christlicher Tradition geht die Weihnachtszeit ja bis Lichtmess am 2. Februar und insofern war es für uns gar kein Problem, auch noch im Januar weihnachtliche Musik zu spielen“, merkt Musik-Fachsprecherin Aimee Schmidt, die auch Religionslehrerin an der HvK ist, lächelnd an. Dass auch das Publikum am Montag überhaupt kein Problem mit weihnachtlichen Klängen im Januar hatte, zeigte der tosende Applaus für die jungen Musiker. Alexandra Ibenthal, Leiterin der Förderstufe und der Hauptschule, zeigte sich in ihren Abschlussworten am Ende des Konzerts sehr beeindruckt vom Können der Kinder: „Ich bin jetzt schon so lange an der Schule, aber ich bin jedes Jahr von Neuem überrascht, was die Kinder schon nach einem halben beziehungsweise eineinhalb Jahren Arbeit in den Musikklassen können“, lobte sie Kinder und Lehrer.

Seit mehr als zehn Jahren ist die Heinrich-von-Kleist-Schule eine Schule mit Schwerpunkt Musik. Dieses Gütesiegel verleiht das Hessische Kultusministerium an Schulen, die in besonderer Weise Kinder und Jugendliche für Musik begeistern, indem sie zum Beispiel kontinuierlichen Musikunterricht in speziellen Musikklassen der Sekundarstufe I und durchgehende Ensemble-Arbeit anbieten. Das Konzept „Schwerpunkt Musik“ an der HvK sieht vor, dass zum Beispiel in den Klassen fünf und sechs ein erweiterter Musikunterricht angeboten wird. Am Ende der vierten Klasse wählen die Schüler auf Wunsch verbindlich das Projekt „Musikklasse” für zwei Schuljahre. Hier erlernen sie ein Orchesterinstrument im Kleingruppenunterricht und spielen von Anfang an zwei Jahre im Klassenorchester. Dabei werden Streicher und Bläser getrennt voneinander unterrichtet.

An der HvK werden jeweils zwei Musikklassen parallel eingerichtet. Insgesamt werden wöchentlich in diesen Klassen in den Jahrgangsstufen fünf und sechs vier Stunden Musikunterricht erteilt. Danach können die Musikklassenschüler den erweiterten Musikunterricht noch für ein Jahr verlängern, bevor sie dann in einem der bestehenden Orchester und Bands weiter musizieren und wenn gewünscht, auch bis zum Abitur an einem erweiterten Musikunterricht teilnehmen. In der Förderstufe gibt es für Fünft- und Sechstklässler die Möglichkeit, in eine Geigenklasse aufgenommen zu werden. Dieses Projekt wird von den Musiklehrerinnen Keti Brandenbusch und Christiane Bergmann geleitet und von der Stadt Eschborn unterstützt.

Ein weiterer wichtiger Kooperationspartner für den Musikunterricht an der HvK ist die Musikschule Taunus. Ohne sie und ihr Angebot des Instrumentalunterrichts wäre das Konzept des musikalischen Schwerpunktes nicht möglich.



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