Umweltbewusste, junge Leute finden WLAN-Router am Bach

Fleißige, freiwillige Helfer: Alex (14), Lucas (18) und Leo (13) (v. l.). Foto: bin

Friedrichsdorf (bin). Kleidungsstücke, einen WLAN-Router, eine Kunststoffbank, eine Regentonne, Drahtzäune, Teile einer Markise, Styropor, Alufolien – das alles und noch mehr Müll fanden freiwillige Helfer vergangenes Wochenende am Ufer des Erlenbachs und entsorgten es verantwortungsbewusst. Trotz des regnerischen Wetters versammelten sich viele Freiwillige um neun Uhr am Parkplatz an der Turnhalle „Am Sauerborn“, bereit, das Ufer des Erlenbachs von Müll zu befreien. Nachdem alle mit Müllsäcken und Handschuhen „bewaffnet“ worden waren, informierte Bachpate Helmut Blahad: „Wir teilen uns in zwei Gruppen auf und entsorgen den Müll entlang der Ufers des Erlenbachs von der Brücke an der A5 bis nach Obererlenbach. Die vollen Müllsäcke und große Sachen deponiert Ihr sichtbar an der Straße, sodass die Stadt sie später abholen kann.“ Die große Gruppe teilte sich und alle zogen hochmotiviert los. „Steigt nicht in den Bach, das Wasser ist heute zu hoch und durch die Strömung ist es zu gefährlich“, warnte der Sprecher der Bachpaten noch schnell.

Die traditionelle Bachreinigung wurde organisiert von den Bachpaten, bestehend aus den Gruppen Anglerverein Erlenbachtal 1974, BUND Friedrichsdorf, Nabu Friedrichsdorf und den Pfadfindern „Graue Wölfe“ sowie dem Ortsbeirat Burgholzhausen, und findet seit 1973 statt. „Wir haben den Erlenbach 1973 als Pächter übernommen und wollen ihn sauber halten“, berichtete Blahad. Die Gruppe in Richtung Obererlenbach wurde angeführt von den Pfadfindern. Vorbei an Feldern und an den Schrebergärten ging der Weg, bevor sich die Gruppe erneut aufteilte, so dass beide Uferseiten von Unrat befreit werden konnten. Der Rückweg ging am teilweise zugewachsenem Ufer entlang, wo der meiste Müll zu finden war. Tapfer kämpften sich die Freiwilligen durch das dichte Gebüsch und fanden außer außergewöhnlichen Sachen, wie einem WLAN-Router, Teile einer Markise, eine Kunststoffbank, einem Schuh und einer Decke, vor allem aber viel Styropor, Taschentücher, Scherben, Gläser und Flaschen, Alufolien und metallische Gegenstände. Mit vollem Einsatz holten sie auch Müll aus dem Wasser und von Plätzen, die nur schwer zu erreichen waren. Dabei störte es die Pfadfinder nicht, dass Wasser in ihre Gummistiefel lief. Es wurde einfach wieder ausgekippt. Nach gar nicht langer Zeit waren alle Müllsäcke der Gruppe auf der linken Flussseite voll und bis sie an neue kamen, wurde die gefundene, kaputte Regentonne für den Müll benutzt. Auch Steve Heim half tatkräftig mit, den Erlenbach vom Müll zu befreien: „Ich bin vor ein paar Jahren Vater geworden und gehe mit meinem Sohn gerne hier auf Spielplätze. Doch bei dem ganzen Müll habe ich immer Angst, dass er etwas anfasst und sich verletzt. Deshalb verbringe ich immer erst Zeit damit, den Abfall wegzuräumen.“ Sabine Schliedermann ist ebenfalls unter den freiwilligen Helfern: „Jemand muss den Anfang machen. Wenn jeder weggucken würde, blieben der Erlenbach und sein Ufer vermüllt.“ Nach getaner Arbeit gab es für die eifrigen Helfer einen Imbiss in der „Alten Schule Burgholzhausen“.



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