Friedrichsdorf (bin). „Es ist einer Privatperson gesetzlich in Deutschland verboten, eine Atombombe zu zünden“, klärte „Semolia“ in ihrem Poetry Slam-Text auf. Gregor Biberacher nahm mit vielen Wortspielen und Witz auf seine „feentastische“ Suche nach einer Märchenfee im Zauberwald mit. Die „Slamer“ trugen ihre humorvollen, selbstverfassten Texte kürzlich in Garniers Keller vor. „Poetry Slam ist ein Wettbewerb mit selbstverfassten Texten“, erklärte Katharina Marosz, die den Abend moderierte und sich bereits seit acht Jahren dem Bereich Poetry Slam verschrieben hat. Die Regeln sind einfach: Die Texte müssen selbstgeschrieben sein, und es gibt ein Zeitlimit von sechseinhalb Minuten. Das Publikum ist die Jury und hat die schwierige Aufgabe, Beiträge zu vergleichen, die unvergleichlich sind.
Außer „Semolia“ aus Landau und Gregor Biberacher aus Freiburg trugen noch Jessica Davis aus Büttelborn und Rolf Suter aus Weingarten (Baden) ihre eigenen „geistigen Ergüsse“ vor. Die Moderatorin Katharina Marosz eröffnete den Wettbewerb mit einem eigenen Text über ihren chaotischen Urlaub, indem alles schief ging. Jessica Davis trug den ersten Text, der in die Bewertung fiel, vor. Sie berichtete von ihrer Bequemlichkeit, unter anderem lieber Google zu befragen, anstatt in die Bücherei zu gehen. Auch erzählte sie von den Problemen, die sich daraus ergaben, wie etwa das lange Ausprobieren und Eingeben vieler Stichwörter, um das gewünschte Suchergebnis zu erhalten. Danach thematisierte sie auf eine sehr lustige Art Probleme, die Eltern mit ihren Kindern haben in Form eines Gedichts, das beim Publikum für großen Applaus sorgte. Ihr zweiter Text nach der Pause, der wieder gereimt war, handelte von verschiedenen Gesprächsthemen, die kontraproduktiv für eine Unterhaltung sind. Besonders wurde ihre Darbietung durch das Verändern von Lautstärke und Geschwindigkeit. Rolf Suter trug seinen eigenen Text „Jetzt ist aber gut, Mensch!“ vor. Er handelte von Hass und den unterschiedlichen Arten und Situationen, in denen er vorkommt. Suter sprach aber auch über die Schönheit der Menschen, wobei er über das Zeitlimit hinausgeriet, und die Hupe der Moderatorin ertönte. Er reagierte jedoch schnell und „ratterte“ die letzten fünf Sätze in der dreifachen Geschwindigkeit, womit er die Zuschauer zum Lachen brachte. Katharina Marosz übernahm die witzigen Überleitungen und Anmoderationen. Eddy Zinn trug mit seiner Gitarre und Gesang eigene Songs vor. „Semolia“ folgte mit einem Tiergedicht ohne Sinn und informierte das Publikum entsprechend: „Ihr braucht nicht versuchen, einen Sinn darin zu sehen.“ Danach berichtete sie von verrückten und lustigen Gesetzen in Hessen und Deutschland, was gut bei den Zuhörern ankam. Etwa sei es nicht verboten, nackt Auto zufahren – nackt auszusteigen jedoch schon. Gregor Biberacher war es anzumerken, dass es ihm viel Spaß machte, auf der Bühne zu stehen. Mit viel Energie trug er seinen Text vor und erzählte, was ihn sauer mache. Ob die Roboterstimme bei einer Hotline, die ihn nicht verstünde oder der „Ich-bin-kein-Roboter-Test“. Er erreichte damit die meisten Punkte in der Vorrunde und kam zusammen mit Jessica ins Finale. Mit viel Humor trug er auch seinen Text im Finale vor, in dem er auf die Suche nach einer Märchenfee im Zauberwald ging. Mit vielen Wortspielen begeisterte er das Publikum. Auch Jessica gab im Finale nochmal alles. Sie überzeugte die Leute und konnte den Wettbewerb gewinnen.
!Die nächsten Termine der Poetry Slam-Serie sind am 15. Februar, 14. März, 18. April und 16. Mai jeweils um 19.30 Uhr in Garniers Keller.