Bewegungsmangel ein Schnippchen schlagen

Knapp sechs Meter hoch ragen die Masten des Seilzirkus in den Friedrichsdorfer Himmel. Einen ersten Eindruck vom Klettergefühl verschaffen sich (v. l.) Kultur- und Sportamtsleiter Jonas Steinert, Erster Stadtrat Reinhold Bingenheimer, Bürgermeister Lars Keitel und Stefan Kraus, Sachgebietsleiter Hochbauamt. Foto: fch

Friedrichsdorf
(fch). Die Baukosten für den Sportpark Friedrichsdorf belaufen sich auf über acht Millionen Euro. Dafür bekommen die Bürger ein in der Region einzigartiges Angebot zum Sporttreiben, Chillen und Kultur-Erleben auf einer Fläche geboten. Ausstattung und Größe des Vorzeigeprojekts sind beeindruckend.

Auf 32 000 Quadratmetern finden Bürger ein Kunstrasenspielfeld, Leichtathletikanlagen und das Hauptgebäude – alles entstanden zwischen 2010 bis 2012. Zwei Jahre später folgten die Beachvolleyballfelder, 2016 konnte ein umzäuntes Kleinspielfeld und 2019 die Rollsportanlage in Betrieb genommen werden. Lust auf Bewegung machen seit Herbst 2019 Street-Workout-Geräte, ein Fitnessparcours sowie ein neues Mehrzweckspielfeld. Im Frühjahr 2022 wurde die öffentliche Toilettenanlage fertiggestellt.

Jetzt informierten Bürgermeister Lars Keitel, Erster Stadtrat Reinhold Bingenheimer, Stefan Kraus, Sachgebietsleiter Hochbauamt, und Kultur- und Sportamtsleiter Jonas Steinert über den letzten Bauabschnitt. Dieser befindet sich in der finalen Phase. Ab sofort ist die Freizeitlandschaft mit Spielplatz, Seilzirkus, Kletter- und Balancierpfad sowie Finnenbahn für jedermann zugänglich. Die Eröffnung des neuen Skateparks soll bis Ende August folgen. Die neue Dirtbike-Anlage bildet Ende September den Schlusspunkt der Bauarbeiten.

Mit Blick auf die neuen Angebote sagte der Bürgermeister: „Seit April 2021 wurden die neuen Freizeitanlagen im Süden des Sportparks auf einer Ackerfläche gebaut. Ich wünsche mir, dass die neuen Bewegungsangebote noch mehr Bürger in den Sportpark locken werden. Die neuen Attraktionen laden zu Bewegung und Spiel an der frischen Luft ein. Genau das ist das Ziel, das die Stadt mit dem Sportpark verfolgt: ein für jedermann zugängliches Freizeitangebot zu machen, das dem Bewegungsmangel ein Schnippchen schlägt.“ Standen bei den Bauaktivitäten im Sportpark zuerst von Friedrichsdorfer Vereinen benötigte Sportanlagen im Fokus, sind es jetzt solche für Familien, Kinder und Jugendliche. Zwar wird es noch einige Jahre dauern, bis die rund um den Spielplatz gepflanzten Platanen Schatten spenden, aber bis dahin sollen zwei Bedachungen Abhilfe schaffen.

Der neue Spielplatz punktet mit barrierefreien Spielgelegenheiten wie einer Wippe, einem Karussell und einem Sandkasten, die auch mit Rollstuhl genutzt werden können. Zum Aktiv-Werden laden je ein Klettergerüst, Holzstangen und eine Stehwippe ein. An den Spielplatz grenzt ein Seilzirkus mit vier knapp sechs Meter hohen Masten. Von ihnen sind Seilnetze zum Boden gespannt. Ein Trampolin lädt zum Hüpfen, eine Rutsche zum Durch-die-Luft-Sausen und ein Kletter- und Balancierpfad zum Testen von Geschicklichkeit und Gleichgewichtssinn ein. Am südlichen Ende des Sportparks warten Wände und Hürden eines kleinen Hindernispfads auf Bezwinger. Hier läuft der Radschnellweg vorbei und daneben die dick mit Holzschnitzeln aufgefüllte Finnenbahn, die den Sportpark umrundet. Sie bezieht die Hügel an den Außenseiten mit ein, wodurch die Strecke für Läufer abwechslungsreich ist. Große Anziehungspunkte vor allem für Jugendliche sind der Skatepark und die Dirtbike-Anlage. „Der Skatepark ist nicht nur für Skateboards, sondern auch für Inliner und Scooter geeignet“, informierte Stefan Kraus. Zu den vielfältig nutzbaren Elementen aus Beton gehören eine ungewöhnlich lange Quarterpipe (Schanze) mit Kurvenverlauf für Profis, aber auch viele kleine und flache Elemente für Anfänger. Erst noch gebaut werden muss die neue Dirtbike-Anlage, deren aus Erde modellierte Strecken Anfänger und Profis ansprechen sollen. „Geplant sind ein Pumptrack, sprich ein Rundkurs mit Wellen, Sprüngen und Kurven, sowie zwei Dirtlines, auf deren Strecken aufeinanderfolgende Sprünge möglich sind“, kündigte Jonas Steinert an. Die Hügel werden von Anfängern zum Überfahren und von geübten Sportlern zum Springen genutzt. Von einer fünf Meter hohen Rampe soll man die beiden Dirtlines befahren können.

Eine freie Rasenfläche lädt zum Chillen ein. Möglich sind auch Rasenspiele wie Frisbee. Ein Abschnitt ist mit Sitzgelegenheiten und schattenspendender Überdachung ausgerüstet. In den Randbereichen des Sportparks sorgen Wiesen, die nur ein oder zwei Mal im Jahr gemäht werden, für Biodiversität. Auf einer Allee können Besucher mittig durch den gesamten Sportpark von Nord nach Süd gelangen. Im Süden steht die der Stadt Friedrichsdorf als Leihgabe überlassene Skulptur „Himmlische Rose“ des Berliner Künstlers Felix Johannes Hermann Stumpf. Das bunte Kunstwerk aus Holz nimmt Bezug auf Dantes „Göttliche Komödie“. Dort reisen Dante und Beatrice durch drei Reiche ins Paradies. Am Schluss ihrer Reise sehen die beiden in den Strahlen göttlichen Lichts die „Himmlische Rose“ der Liebe.

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