Gelungenes Versteckspiel um eine Leiche

Die Polizei versucht, unter den Bemerkungen der Vermieterin (rechts) und Freds Freund Otto (Oliver Glaap, 2. v.l.) und den kreativen Rechtfertigungen Juttas und ihrer Mutter Maria (Tania De Marco-Chapuis) den Tatbestand aufzuklären. Foto: Savu

Von Katharina Savu

Friedrichsdorf. Nicht zum Frühstück und auch nicht zum Mittagessen. Ja, nicht einmal zum Dessert sollte die Leiche im neuen Stück der Burgspielschar „Wohin mit der Leiche?“ präsent sein. Sie sollte einfach nur weg! Wohin also mit dem sperrigen Gut? Die Burgspielschar Burgholzhausen präsentierte am Freitag in der Alten Schule die Premiere der Komödie von Walter G. Pfaus.

„Anfang Oktober erarbeiteten wir uns zunächst die Rollen und begannen zu proben“, erzählte Jan Tore Ohlsen, der im Vorstand der Burgspielschar tätig ist und dieses Mal Fred Maler darstellte. „Ab Januar liefen dann die Probedurchläufe.“ Vergangenen Freitag war es endlich soweit, und all das Geübte und Erprobte konnte bei der Premiere des Stücks „Wohin mit der Leiche?“ in der Alten Schule Burgholzhausen umgesetzt werden. Aber wie würde das Publikum reagieren, und saß bei jedem in der Aufregung der ersten Aufführung der Text? Wie würde die Zusammenarbeit mit den neuen Schauspielern funktionieren? Verpasst hoffenlich niemand seinen Einsatz? All diese Gedanken, die den Beteiligten vor ihrem großen Auftritt wahrscheinlich durch den Kopf gingen, waren umsonst. Denn alles klappte wie gewünscht.

Doch zunächst mal zur Geschichte: Jutta (Lissy Kaupp) ist erst frisch mit Fred Maler verheiratet, als die ersten Streitereien beginnen und sie ihn kurzerhand mit einer Flasche erschlägt. Was jetzt? Beim verzweifelten Versuch, den Mord zu vertuschen, kommen ihr jedoch allerlei Bekannte ihres Gatten mit ihren zahlreichen Forderungen an Fred in die Quere. Denn dieser scheint sich zu Lebzeiten nicht besonders beliebt gemacht zu haben. Also involviert Jutta in ihrer misslichen Lage ihre Mutter Maria (Tania De Marco-Chapuis)ins Verbrechen. Plötzlich wird sie mit Schulden konfrontiert, eine andere will Fred an den Kragen, und obendrein taucht noch ein mysteriöser Erpresserbrief auf. So verstrickt Jutta sich immer weiter in ihr Lügengespinst, und das Chaos ist perfekt...

Die kleine Räumlichkeit der Alten Schule erweckt den Eindruck, als würde der Zuschauer selbst im Wohnzimmer der Malers sitzen und das ständige Kommen und Gehen der vermeintlichen Freunde und Bekannten Freds miterleben, während die Leiche unter dem Sofa in der Mitte verborgen bleibt. Einige Fotos des Paares an der Wand zeigen eine einst glücklichere Zeit der frisch geschlossenen Ehe. Soviel zum Geschehen auf der Bühne, aber mehr wird nicht verraten.

Das eingespielte Darstellerteam wurde mit den neuen Darstellern Ralph Demtröder als Polizist und Tania De Marco-Chapuis als Mutter Juttas, die bereits vergangenen Sommer auf der Open-Air-Bühne in „Oh, wie schön ist Panama“ mitspielte, bereichert. Aber auch die „alten Hasen“ wie etwa Oliver Glaap glänzten in ihren Rollen. Glaap ist am längsten dabei und fing damals durch seine Tochter auf der Freilichtbühne bei der Burgspielschar an. Dieses Mal stellte er Freds freundlichen, doch aufdringlichen Freund Otto Tauber dar, der Jutta kaum aus den Augen lassen mochte.

Jonathan Bosien führte erstmals beim Winterstück in Burgholzhausen Regie, nachdem Manfred Fels diese Aufgabe viele Jahre lang leidenschaftlich ausgeübt hatte.

Das Theaterstück erregte im Publikum große Heiterkeit, dementsprechend viel Beifall gab es am Ende des Abends.

!In der Alten Schule Burgholzhausen, Königsteiner Straße 12, gibt es noch am Freitag, 28., und Samstag, 29. Februar, um 20 Uhr Aufführungen. Für die Vorstellungen am Freitag, 6., und Samstag, 7. März, um 20 Uhr im Forum Friedrichsdorf, Dreieichstraße 22 sind noch Karten zu erwerben. Außerdem haben bereits die Proben für das Sommerstück „Der Froschkönig“ auf der Freilichtbühne in Burgholzhausen begonnen.

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