Horst Burghardt verzichtet auf erneute Kandidatur

Horst Burghardt ist seit 23 Jahren Bürgermeister in Friedrichsdorf. Nach vier Amtszeiten geht er 2021 in Pension.Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Bei der Kommunalwahl am 14. März 2021 werden auch die Bürgermeister neu gewählt. Im Hochtaunuskreis zeichnen sich Veränderungen ab. Wie bereits zuvor Hans-Georg Brum (SPD), seit 2003 Bürgermeister in Oberursel, hat jetzt auch das Friedrichsdorfer Stadtoberhaupt Horst Burghardt (Bündnis 90/Die Grünen) erklärt, nicht mehr für eine weitere Amtszeit zu kandidieren.

Horst Burghardt ist seit 1. September 1997 Bürgermeister der Stadt Friedrichsdorf. Gründe für seinen Verzicht auf eine Kandidatur nennt der seit 23 Jahren im Bürgermeisteramt engagierte Kommunalpolitiker gleich mehrere. Da ist zu einem das Alter. „Ich werde nächstes Jahr 63 Jahre alt. Eine weitere sechsjährige Amtszeit würde bedeuten, dass ich erst mit 69 Jahren in Rente gehen könnte.“ Mit Blick auf die begrenzte Lebenszeit von uns allen, habe er sich entschlossen, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten. „Ich möchte mehr Zeit mit meiner Frau verbringen und wieder mehr Zeit für mich haben und nicht mehr Getriebener des Terminkalenders sein, der kein Wochenende und keinen regelmäßigen Feierabend kennt.“ Zum anderen war der hohe zeitliche und psychische Aufwand ausschlaggebend, den das Amt allen abfordert, die etwas erreichen und verwirklichen wollen. Seit 1997 ist Horst Burghardt neben seinem Amt als Bürgermeister auch 2. Vizepräsident des Hessischen Städtetages, Mitglied im Finanzausschuss sowie hessischer Vertreter im Hauptausschuss des Deutschen Städtetages. Hier setzte er sich vor allem für die finanzielle Ausstattung der Kommunen ein, nahm an den Verhandlungen mit der Landesregierung zum Schutzschirm zur Entschuldung der Kommunen teil und setzte sich bei der Gestaltung des neuen Kommunalen Finanzausgleiches und der Erstattungspauschalen für die Flüchtlingsunterbringung ein. Zudem war er zuletzt als Verhandlungsleiter für die Kompensation des Corona bedingten Gewerbesteuerausfalls aktiv. Er engagierte sich als ehrenamtlicher Vorsitzender in der von ihm initiierten Kulturstiftung Friedrichsdorf sowie der Dr. Fuchs-Stiftung.

Burghardt ist seit 1981 Mitglied der Grünen. Er war von 1986 bis 1991 als Mitarbeiter im Hessischen Umweltministerium im Ministerbüro von Joschka Fischer und im Haushaltsreferat tätig. Die Finanzierung kommunaler Anlagen und die Einführung betriebswirtschaftlicher Steuerungsinstrumente bildeten im Hessischen Umweltministerium seine Tätigkeitsschwerpunkte. Für seine Partei war er von 1991 bis 1997 Abgeordneter im Hessischen Landtag, Mitglied im Haushalts- und Umweltausschuss und Vorsitzender des Innenausschusses. Und von 1985 bis 1997 gehörte er als Stadtverordneter der Stadtverordnetenversammlung Friedrichsdorf an und war zeitweise als Kreistagsabgeordneter für Bündnis90/Die Grünen aktiv.

Den Bürgern und seinen Wählern versichert er: „Ich will in meinem letzten Jahr noch einiges umsetzten und werde in meinem Elan nicht nachlassen. Die Arbeit als Bürgermeister macht mir nach wie vor sehr viel Freude und jeder Tag ist anders und birgt neue Herausforderungen. Es macht einfach Spaß, für unsere Stadt zu arbeiten und diese in allen Belangen zu entwickeln und weiter nach vorne zu bringen.“

Zu seinen Herzensprojekten in der Stadt gehörten Kinderbetreuung und Kultur. In seiner Restamtszeit steht die Fertigstellung der Erweiterung der Kindertagesstätte Rodheimer Straße und der Spatenstich für die neue Kita an der Rollschuhbahn an. „Auch die Eröffnung der neuen Bibliothek könnte noch erfolgen.“



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