Friedrichsdorf. Es ist wohl eines der größten, wenn nicht sogar das größte Fest in Friedrichsdorf. Bereits zum 41. Mal fand der Hugenottenmarkt statt. Das Stadtfest, veranstaltet vom Förderverein „Hugo“, lockte mit einem breitgefächertem Programm, verteilt auf drei Tage, und es fehlte den Friedrichsdorfern an nichts, um bis spät in die Nacht zu feiern.
Eröffnet wurde der Hugenottenmarkt am Freitagabend mit dem Fassbieranstich durch Bürgermeister Lars Keitel. Das erste frisch gezapfte Fassbier bekam traditionell Landgraf Friedrich II. auf seine Säule auf dem Landgrafenplatz gestellt. Danach bekam jeder, der wollte, ein Freibier von Lars Keitel gezapft und überreicht. „Auf dem Hugenottenmarkt kommen viele Friedrichsdorfer Einwohner und ehemalige Friedrichsdorfer zusammen und feiern gemeinsam“, erzählte Bürgermeister Lars Keitel, „außerdem finde ich toll, dass sich so viele Vereine engagieren. Diese zwei Sachen machen dieses Fest aus.“
Zahlreiche Stände zierten wie jedes Jahr die Hugenottenstraße und den Landgrafenplatz bis hin zum Rathaus. Am Landgrafenplatz wurden vor allem Grillspezialitäten und Getränke angeboten. Ein Karussell für kleinere Kinder und eine Tombola waren ebenfalls vorhanden. Die Besucher konnten sich an internationalen kulinarischen Köstlichkeiten erfreuen. Einige Musikveranstaltungen sorgten für gute Stimmung an diesem Wochenende auf dem Landgrafenplatz. Den Anfang am Freitagabend machte die Band „InXtreme“. Die Rock- und Partyband aus dem Rhein-Main-Gebiet brachte das Fest erst richtig in Schwung. Mit ihrem abwechslungsreichen Programm und mit visuellen Effekten brachten sie die Friedrichsdorfer in Party-Stimmung, und die Stadt feierte bis spät in die Nacht zu Songs wie etwa „Sledgehammer“ von Peter Gabriel, „Sexy“ von Marius Müller-Westernhagen oder „My Oh My“ von Slade, zu denen lautstark mitgesungen wurde.
Zuvor hatten die Friedrichsdorfer beim EM-Spiel „Deutschland – Spanien“ mitgefiebert. Dieses Viertelfinale wollte natürlich niemand verpassen. So wurde der Hugenottenmarkt um 18 Uhr an mehreren Standorten zur Public-Viewing-Area. An verschiedenen Ständen waren große Fernseher mit Sitzmöglichkeiten aufgebaut, um die sich die Besucher versammelten, um dem Spiel zu folgen. Trotz der knappen Niederlage in der Verlängerung ließen sie sich die gute Laune nicht verderben.Am Samstagnachmittag wurden Tanzauftritte der Tanzgarde Rodheim „Little Devils“, der Tanzschule Taktgefühl, der Tanzgarde Rodheim „Crazy Devils“ und der Koreanischen Gemeinde auf der Bühne dargeboten. Am Samstagabend traten „Gerry“ alias „The Voice of Elvis“ und seine Band „The Steamers“ auf und rockten den Landgrafenplatz.
Der allererste Hugenottenmarkt wurde 1981 gefeiert. Er wurde damals von Detlef Lenz ins Leben gerufen, der ebenfalls an der Eröffnung am Freitag anwesend war. Bis 2018 wurde er vom Förderverein Hugenottenmarkt organisiert. Im Jahr 2019 wurde dieser aufgelöst, und das geliebte Friedrichsdorfer Heimatfest musste ausfallen. Auf einen Aufruf der Stadt hin kamen mehrere Einheimische im Rathaus zusammen, um sich über die Weiterführung des Hugenottenmarkts zu beraten. 2020 wurde der Förderverein „Hugo“ gegründet, der die Organisation des Hugenottenmarkts weiterführen wollte. Doch aufgrund von Corona mussten die Friedrichsdorfer noch zwei Jahre länger auf ihr geschätztes Fest warten. 2022 fand der Hugenottenmarkt wieder statt, veranstaltet vom Förderverein „Hugo“. Vorsitzender des Vereins ist Ernst Gruner, sein Stellvertreter heißt Arne Andreew und als Schatzmeisterin fungiert Johanna Gruner. „Wenn wir nichts machen, macht keiner was, und wenn keiner etwas macht, passiert nichts“, erzählte Gruner, „Bereits im Dezember begann die Planung des Festes. Als Erstes haben wir uns um die Bands gekümmert. Ende Januar diesen Jahres haben sich die ersten Standbetreiber gemeldet, und dies zog sich bis fast letzte Woche hin. Teilweise kommen die Aussteller seit 40 Jahren auf den Hugenottenmarkt. Ich freue mich aber auch, dass wir dieses Jahr wieder viele neue Standbetreiber auf dem Fest begrüßen dürfen und dass das große kulinarische Angebot erweitert wurde.“ Damit diese traditionelle Veranstaltung möglichst noch viel Jahre stattfinden kann, hat Gruner einen Wunsch an alle Besucher sowie Freunde dieser Veranstaltung: „Bei einem Jahresbeitrag von zwölf Euro tragen Sie dazu bei, den Verein weiterhin am Leben zu erhalten, damit der Hugenottenmarkt auch zukünftig ausgerichtet werden kann.“