Das Leben, das Sterben und die Kunst auf dem Houiller Platz

Klaus Späne signiert seinen neuen Mallorca-Krimi nach der Lesung im Divertimento. Im Hintergrund macht eine Bewunderin der Gemälde der Spanierin Gema Cebrián ein Selfie mit Bild. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). „Killer Kunst“ lautete der Titel des gemeinsamen Kulturevents von Autor Klaus Späne und Malerin Gema Cebrián bei Stefano Fadda im Feinkost Divertimento. Krimifans und Kunstfreunde hatten Gelegenheit bei italienischen Spezialtätern und Weinen ihren Vorlieben zu frönen und neue Eindrücke zu sammeln. Verholfen haben ihnen dazu mit Stefano Fadda, Gema Cebrián und Klaus Späne drei Südeuropäer. Zwei von ihnen haben ihren Lebensmittelpunkt inzwischen in Friedrichsdorf gefunden und eine im nahen Oberursel. Und so traf an diesem Abend Italien auf Spanien und Südbaden. Bei italienischen Gaumenfreuden konnten die Gäste die Vernissage mit „Malerei aus Spanien“ besuchen und zugleich mit Klaus Späne nach Mallorca reisen. Mitgebracht hatte der Autor seine drei bisher veröffentlichten Mallorca-Krimis „Mallorca bis in alle Ewigkeit“, „Kap des Todes“ und „Die Toten von Mallorca“. Verbindende Elemente sind Verbrechen und Morde mit Einblicken in die dunklen Seiten des sonnigen Urlaubsparadieses sowie mit Chefinspektor Pau Ribera, der aus der katalonischen Stadt Lleida stammende Ermittler. Klaus Späne nimmt in seinem dritten Krimi seine Zuhörer und Leser mit in den warmen Spätsommer. Der zeigt sich jedoch mit dem Wetterphänomen „Gota fria“ (kalter Tropfen) von seiner ungemütlichen Seite. Heftige Unwetter, die wie aus dem Nichts entstehen, treffen mit der Nachricht, dass Riberas altes Auto nicht mehr repariert werden kann, einem tödlichen Unfall mit Fahrerflucht und einem toten in der Bucht von Palma aufgefundenen Umweltschützer zusammen. Bei den Ermittlungen stoßen der Chefinspektor von der spanischen Nationalpolizei und seine Kollegen Christina Blum und Quique Montoya auf viele Ungereimtheiten und Fragen. Handelte es sich in beiden Fällen um tragische Unfälle oder um Mord? War die deutsche Radfahrerin Charlotte Zemp im mallorquinischen Hinterland zur falschen Zeit am falschen Ort? Vom beteiligten Autofahrer fehlt jede Spur. Und was hatte Umweltschützer Toni Castro, der sich vor allem für den Erhalt von Neptungraswiesen engagiert hat, mit einem exklusiven Golfclub und der Wasserbehörde zu tun? Ist Witwe Conxita Martínez glaubwürdig? Den unermüdlich recherchierenden Ermittlern wird nichts geschenkt. Ein schweigsamer und dann toter Privatdetektiv gehört ebenso dazu wie in Sackgassen endende vielversprechende Spuren und ein nervender Chef. Hinzu kommt der körperlich und mental alle belastende Wechsel zwischen tropischen Temperaturen und sintflutartigen Regenfällen. Zur Realität auf der Sonneninsel Mallorca gehört die schwierige und komplexe Versorgung der Insel mit Trinkwasser. Sich häufende Trockenzeiten und durch den Tourismus permanent steigender Wasserbedarf verschärfen die Situation für Bevölkerung und Natur. Hinzu kommt, dass knappe Wasserressourcen korrupte Geschäftsleute wie das Licht Motten anzieht. Bereicherung und Korruption ist Tür und Tor geöffnet.

Klaus Späne legt mit „Die Toten von Mallorca“ erneut einen spannenden wie komplexen und vielschichtigen Krimi mit dramatischem Finale vor. Bei seinen Zuhörern im Feinkostgeschäft sorgen bereits die Auszüge für Spannung und munteres Spekulieren über Motive und Täter. Perfekt zur dramatischen Handlung des Krimis passten die großformatigen Gemälde von Gema Cebrián. Die klassisch ausgebildete Künstlerin mit „Master of Fine Art“ der Nationalen Akademie der Künste in Madrid kombiniert in ihren Bildern lebhafte Farben, verschiedene Materialien und ausdrucksstarke Pinselstriche. Und sorgt damit für Lebendigkeit und Dynamik. „Alle meine Kunstwerke sind Unikate und werden mit Liebe und Hingabe gemalt“, betont die Künstlerin, die zugleich eine erfolgreiche Grafikdesignerin ist.



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