Friedrichsdorf (fch). Enkeltrick, Trickdiebstahl und Trickbetrug an der Haustür, Trickdiebstähle in der Öffentlichkeit, Betrug durch falsche Polizeibeamte und „Call-ID-Spoofing“ sprich das Verwenden von manipulierten Absenderrufnummern sind nur einige Maschen, denen sich Betrüger bedienen, um ältere Menschen zu schädigen. In der Zentralstelle für Kriminal- und Verkehrsprävention und in allen sieben Polizeipräsidien des Landes Hessen bearbeiten entsprechend geschulte polizeiliche Berater das Thema „Sicherheit für Senioren“. Ergänzend wurden im März 2016 landesweit Sicherheitsberater für Senioren (SfS) eingeführt. Sie sind als „Multiplikatoren“ der Polizei bedeutend im Bereich Prävention. Die Arbeit der Seniorensicherheitsberater ist enorm wichtig und hat sich bereits bewährt. Die „SfS“ unterstützten die Arbeit der Polizei, stärkten die objektive Sicherheitslage wie das subjektive Sicherheitsgefühl der Senioren im öffentlichen Raum und zu Hause. Am Freitag begrüßten Bürgermeister Lars Keitel und die Leiterin des Verkehrs- und Ordnungsamtes Gesine Wambach (B90/Die Grünen) 21 zertifizierte SfS im Rathaus. Die 21 Frauen und Männer, elf davon aus Friedrichsdorf, die anderen kommen aus Neu-Ansbach, Wehrheim und Mittelhessen, hatten an einer zweitägigen Ausbildung zum SfS bei Polizeihauptkommissarin Nicole Meier von der Polizeilichen Beratungsstelle Bad Homburg teilgenommen. An der Begrüßung im Rathaus nahmen auch mit Polizeihauptkommissar Martin Scheiber, dem „Schutzmann vor Ort“ von Friedrichsdorf und Stefanie Schad, Kompass-Ansprechpartnerin bei der Stadtverwaltung, teil. „Das Kommunalprogramm-SicherheitsSiegel kurz „Kompass“ ist ein Angebot des Hessischen Innenministeriums an die Städte und Gemeinden in Hessen. Die Sicherheitsinitiative zielt auf eine nachhaltig ausgerichtete Verzahnung und noch engere Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Polizei und Kommune ab. Sie ist ein wichtiger Baustein im Bereich Prävention“, informierte Schad. Die SfS sind Ansprechpartner aus der Altersgruppe der Senioren. Meier schulte sie zu sicherheitsrelevanten Themen. Dazu gehörten die Bausteine „Straftaten zum Nachteil älterer Menschen“, „Senioren im Internet – Aber sicher!“ und „Sicherheit für Senioren im Straßenverkehr“. Die ehrenamtlichen Berater leisten kostenlose Aufklärungsarbeit über diverse, skrupellose Tricks der Diebe und Betrüger, informieren über unterschiedliche Aspekte der Kriminalität und wie sich besten vor diesen geschützt werden kann. Zwar können aufmerksames Verhalten und gute Information nicht alle kriminellen Handlungen verhindern, doch die gezielte Aufklärung kann den Betrügern ihr Tun erschweren. Senioren sind häufig Opfer von Eigentums- und Vermögensdelikten. An ihre Telefonnummern gelangen Täter über Telefonbücher und Interneteinträge. Sie filterten „alte“ Vornamen heraus. Hier hilft es schon, wenn anstatt des kompletten Vornamens nur der Anfangsbuchstabe eingetragen ist oder der Eintrag komplett aus dem Telefonbuch herausgenommen wird. Gefahren drohen am Telefon, im Internet, an der Haustür oder unterwegs. Um Trickbetrügereien an der Haustür zu verhindern, sollten grundsätzlich keine Fremden in die Wohnung gelassen werden – egal unter welchem Vorwand. Im Notfall bei zudringlichen Fremden vor der Tür, telefonisch Nachbarn oder Verwandte um Hilfe bitten. Wichtig sei es, der Polizei eine Personalbeschreibung geben zu können. Im Straßenverkehr stellen fast lautlos laufende Elektroroller für Senioren eine Gefahrenquelle dar. Die zertifizierten „SfS“ geben ihr Wissen über Themen der Kriminal- und Verkehrsprävention „auf Augenhöhe“ an Altersgenossen bei speziellen Veranstaltungen wie Präventionsveranstaltungen, in Bürgersprechstunden, im Seniorencafé, auf Wochenmärkten oder im privaten Kontext weiter. In welcher Form und bei welchen Veranstaltungen, sie dies tun, bleibt ihnen überlassen. Ziel ist es, durch eine frühzeitige Aufklärung über Opferrisiken und entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen, der Entwicklung eines Gefahrenbewusstseins und der Vermittlung konkreter Handlungsempfehlungen Straftaten zum Nachteil älterer Menschen zu reduzieren oder zu verhindern. Schad ist unter Telefon 06172-7311253 zu erreichen.
Sie befinden sich hier: Region › Friedrichsdorf › Nachrichten › Friedrichsdorf › Mehr Sicherheit für Senioren durch den Einsatz von Beratern
Friedrichsdorf
Sonstiges
03.10.2024