Friedrichsdorf (bin). Wieder einmal hat die Burgspielschar über die Wintermonate fleißig geprobt, um mit ihrem Winterstück „Pension Schöller“ das Friedrichsdorfer Publikum zu begeistern. Die Premiere war ein voller Erfolg und die Hobby-Schauspieler verzauberten die Zuschauer mit ihrer tollen Schauspielkunst, dem lustigen Stück und dem selbstgebauten Bühnenbild. „Seit Anfang September probten wir für das Stück“, erzählte Regisseur Henri Lemus. Der studierte Theaterpädagoge übernahm zum ersten Mal die Regie des Winterstückes der Burgspielschar, nachdem er im Sommer erfolgreich das Sommerstück der Kinder und Jugendlichen geleitet hatte. „Im ersten Monat haben wir uns noch nicht groß mit dem Stück befasst, sondern der Schwerpunkt lag auf dem Training von Mimik, Gestik und Bewegung. Mir ging es vor allem darum, die sehr am Text orientierten Schauspieler von ihrem Text wegzubekommen und dass sie sich in ihre Figur hineinversetzen und auch diese spielerisch darstellen.“ Die Burgspielschar probte für ihr Stück zweimal pro Woche und in der Woche vor der Premiere trafen sie sich sogar täglich. „Technisch gesehen ist das Stück für die Schauspieler recht anspruchsvoll. Mimik, Gestik und das Timing müssen stimmen, ansonsten lacht niemand“, erzählte der junge Regisseur, „Eine weitere Herausforderung war, dass dieses Stück sehr lang ist und wir dadurch etwas Zeitdruck hatten. Die Proben liefen jedoch reibungslos und die Zusammenarbeit der Regie und der Schauspieler war sehr gut, sodass wir keine Schwierigkeiten hatten und auch von der Zeit problemlos fertig wurden.“ Eine Besonderheit sei, dass in chronologischer Reihenfolge geprobt wurde, was eher untypisch sei, aber gut funktioniert habe, verriet Henri Lemus. Auch das selbstgebastelte Bühnenbild begeisterte und trug seinen Teil zu dem turbolenten Stück bei. Um das Bühnenbild kümmern sich jedes Jahr mit Hingabe Arne Harff, Dieter Kaupp, Ottmar Kunkel und Manfred Fels.
Zum Stück: Am Stammtisch erzählen die Freunde von Philipp Klapproth (Arne Harff) immer wieder von ihren aufregenden Abenteuern. Nun möchte Philipp Klapproth auch etwas erleben, womit er vor seinen Stammtischfreunden angeben kann, sodass diese vor Neid erblassen. Da kommt dem neugierigen Gutsbesitzer vom Lande die Idee, eine echte Nervenklinik in Berlin zu besuchen und den „Irren“ live zu begegnen. Sein mittelloser Neffe Alfred (Jeremias Steindl) soll ihm dies für eine Finanzspritze ermöglichen und ihn in eine Nervenklinik einschleusen. Aber wie soll Alfred dies schaffen, kennt er doch keine Klinik? Da kommen er und Kellner Hans (Manfred Fels) auf die Idee, die schräge Gästeschar der „Pension Schöller“ als Geisteskranke auszugeben und Philipp zu erzählen, dass die Patienten eines Nervensanatoriums einen Ausflug in die Pension machen. Zu Gast in der „Pension Schöller“ ist der Major von Mühlen (Oliver Glaap), der behauptet, wenn man auf ihn gehört hätte, sei der Krieg gewonnen worden, Ludovika Schöller (Beate Hild), die Schauspielerin werden möchte und den Buchstaben „l“ nicht aussprechen kann, Josephine Zillerthal (Franziska Hadji Hosseini), eine überneugierige Schriftstellerin, die Stoff für ihr nächstes Buch sucht, Eugenia (Katja Henkel), die Direktorin der Pension, mit ihrer Tochter Franziska Schöller (Elisabeth Kaupp) und Professor Bernhardy (Dieter Kaupp), ein Weltreisender, der gerade von seiner Löwenjagd aus Afrika zurück kam. Philipp Klapproth hält alle Besucher für verrückt und macht sich über diese lustig. Er erzählt dem Professor Bernhardy, dass er ebenfalls schon Löwen gejagt hätte: „Die Sonne schien, der Löwe stand mir gegenüber, geschätzt eineinhalb Meter Abstand, und er riss das Maul auf...“. „Und dann?“, fragt der Professor. „Bin weitergegangen zum Affenkäfig.“ Philipp Klapproth freut sich schon, seinen Stammtischfreunden von seinem Abenteuer zu erzählen, doch als er wieder zu Hause auf dem Land bei seiner Schwester Ida Klapproth (Gabriele Kunkel) ankommt und ihn die „verrückten“ Pensionsgäste zu Hause besuchen, beginnt erst das wahre Chaos.
!Für die Aufführungen am Freitag, 14. Februar, und Samstag, 15. Februar, jeweils um 20 Uhr im Forum Köppern gibt es noch Karten im Internet unter eventfrog.de, an der Vorverkaufsstelle Holiday Land Reisebüro Stosius im Taunus Carré oder an der Abendkasse zu erwerben. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 14 Euro und an der Abendkasse 16 Euro. Inhaber eines Seniorenpasses der Stadt sowie Schwerbehinderte, Schüler und Studenten mit Ausweis bekommen eine Ermäßigung von 1,50 Euro. Die Aufführungen am kommenden Wochenende, 7., 8. und 9. Februar, sind bereits ausverkauft.