Revierförsterei unter neuer Leitung

Freut sich auf seine Aufgaben: Der neue Revierleiter Philipp Gerhardt (27) ist zuständig für den Stadtwald Friedrichsdorf und den Staatswalddistrikt „Tannenwald“. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Bereits als Sechsjähriger wusste Philipp Gerhardt genau, was er einmal werden will. Im Freundebuch des Kindergartens steht: Förster. Diesen Berufswunsch hat er konsequent umgesetzt und damit die Familientradition fortgeführt. Bereits sein Großvater war Förster und sein Vater ist im Bundesforst Förster. Mitte April trat der 27-Jährige seine neue Stelle in Friedrichsdorf an und zog ins Forsthaus ein. Zu seinem Revier gehören 900 Hektar Stadtwald (Laub- und Mischwald) in Friedrichsdorf und 800 Hektar Staatswald im Distrikt „Tannenwald“, der von Fichten dominiert ist. Beide bilden den Lebensraum für viele Tiere wie Rehe, Hirsche, Wildschweine, Hasen, Füchse, Dachse, Waschbären, Bieber, Nutrias, Eichhörnchen, Sing- und Greifvögel, Insekten und Kleinlebewesen. Zugleich ist der Wald ein beliebtes Naherholungsgebiet und Lieferant des umweltfreundlichen Rohstoffs und Energieträgers Holz. Zu den Aufgaben des neuen Revierleiters gehört der Schutz des wichtigen Ökosystems Wald, der Erhalt der biologischen Vielfalt, eine nachhaltige Nutzung und Verkehrssicherung. Zu den Aufgaben kommen Herausforderungen wie Trockenheit, Borkenkäferbefall, zur Verfügungstellung und Sicherung von Wegen für Spaziergänger, Freizeitsportler und Holzindustrie sowie der Dialog mit Naturschützern. Philipp Gerhardt appelliert an die Bürger: „Wir sind alle nicht allein im Wald, sondern nur zu Gast. Deshalb sollten wir den Wald pfleglich behandeln, Rücksicht auf die Natur und alle anderen Lebewesen nehmen. Nur so lässt sich das Konzept der Nachhaltigkeit im Forst mit den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales erfolgreich umsetzen.“ Unterstützt wird der neue Revierleiter bei seinen Aufgaben durch zwei kommunale Forstwirte im Stadt- und einen Forstwirtschaftsmeister im Staatswald. „Ich freue mich auf die Herausforderungen und vielfältigen Aufgaben im Ballungsraumrevier und zähle auf die Unterstützung der langjährig tätigen Forstwirte und den Forstwirtschaftsmeister“, sagt Philipp Gerhardt.

Geboren ist er in einem Bad Nauheimer Krankenhaus, aufgewachsen in Ober-Wöllstadt. Nach der Mittleren Reife an der Friedberger Adolf-Reichwein-Schule schloss er eine vollschulische Ausbildung zum umweltschutztechnischen Assistenten mit Fachabitur an der Beruflichen Schule Wetterau in Butzbach an. Nach acht Monaten „Travel and Work“ in Neuseeland, studierte der Wetterauer im Bachelorstudiengang Forstwirtschaft in Rottenburg in Baden-Württemberg mit einem Auslandssemester in Schottland. Während des Studiums war er im Internationalen Forststudentenverein aktiv. Danach absolvierte der Forstingenieur seine Anwärterzeit im Forstamt Jesberg im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis und war anschließend zwei Jahre im Forstamt Diemelstadt als Betriebsassistent mit vielfältigen Aufgaben der Kommunalwaldbetreuung beschäftigt. Zu den Hobbys des Forstingenieurs und neuen Revierförsters Gerhardt gehören Kochen, unter anderem Gerichte mit von ihm selbst erlegten Wildfleisches, das Schnitzen von Figuren und Wandern. „Ich freue mich darauf, mein neues Revier auf Schusters Rappen zu erkunden und dabei kennen zu lernen.“



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