Um den Kindern das richtige Verhalten im Brandfall beizubringen, veranstaltete die Seulberger Feuerwehr in Kooperation mit der Stadtbücherei Friedrichsdorf einen Info-Tag am Houiller Platz. Die Kinder lernten das Verhalten bei Bränden und Rauchentwicklung, konnten die Einsatzwagen der Feuerwehr besichtigen und die Ausrüstung anprobieren. Ihnen wurde die Angst vor den Feuerwehrleuten in Atemgeräten genommen und es standen auch Brandschutzvorführungen an.
Friedrichsdorf. „Wir wollen den Kindern heute das richtige Verhalten bei einem Brand zu Hause beibringen, wie sie das Haus verlassen und einen Notruf absetzen“, informierte der stellvertretende Vorsitzende der Seulberger Feuerwehr, Maximilian Kalweit, „Außerdem stellen wir den Bürgern die Feuerwehrarbeit vor.“ Die Seulberger Feuerwehr hatte zwei Einsatzwagen zur Besichtigung ausgestellt. Begeistert kletterten die interessierten Kinder in die großen Feuerwehrautos und Stadtjugendfeuerwehrwartin Simone See erklärte ihnen die Ausrüstung. „Die Kinder sind begeistert von den Atemschutz-Attrappen, die sie anprobieren können“, berichtete sie. Ebenso beliebt sei die Wärmebildkamera, durch deren Display die Kinder Mama und Papa beobachteten. Sie wurde auch schon mehrfach gefragt, ob sie das Blaulicht anmachen könne, verriet Simone See, die den Kindern diesen Gefallen gerne erfüllte.
Zudem las eine Feuerwehrfrau spannende Feuerwehr-Geschichten in der Bücherei vor und für jüngere Kinder waren Malbücher ausgelegt. In der Bücherei gab es auch eine Rauchhausvorstellung. Kalweit erklärte den Kindern anhand eines kleinen Holzhauses die Rauchentwicklung. Das Holzhaus war in der Mitte aufgeschnitten und die Kinder konnten durch die Glasscheibe die Ausbreitung des Rauchs verfolgen. Der Feuerwehrmann zeigte ihnen, was passiert, wenn Türen und Fenster aufgelassen werden, die Funktion der Rauchmelder und die Gefahr des Rauches. „Schon zwei Atemzüge von dichtem, schwarzem Qualm können zur Ohnmacht führen“, warnte er die Kinder. Eine Feuerwehrfrau zog sich ihre Ausrüstung mit Atemgerät an und klatschte mit den Kindern ab, um ihnen die Angst vor der Feuerwehr zu nehmen. Bei Bränden kann es passieren, dass sich Kinder aus Angst vor der Feuerwehr in den brennenden Häusern verstecken, was ein großes Problem darstellt. „Wir führen auch Brandschulerziehungen in Grundschulen durch, um Kinder schon früh auf den Brandfall vorzubereiten“, erzählte Kalweit, „Das richtige Verhalten im Brandfall, einen Notruf absetzen und das Verbrennungsdreieck sind dort zentrale Themen.“
Das Team der Stadtbücherei hatte im Vorhinein einen Tisch mit Medien rund um die Feuerwehr zur Ausleihe zusammengestellt. Dieses Angebot wurde sehr gut angenommen und nach wenigen Stunden waren fast alle Medien ausgeliehen. „Ich freue mich sehr über den großen Andrang und die heutige Kooperation mit der Feuerwehr“, erzählte Büchereileiterin Kristina Wachsmuth.
Gegen Ende der Veranstaltung demonstrierte die Seulberger Feuerwehr die Gefahr, wenn eine Person zurück in das brennende Haus rennen würde, um noch etwas mitzunehmen. Gespannt schauten die Kinder auf das kleine Hausmodell, aus dem plötzlich eine Stichflamme kam und die Playmobil-Männchen umhüllte.
Die Feuerwehrfrau in Ausrüstung interagiert mit den Kinder und nimmt ihnen somit die Angst vor Feuerwehrleuten in Ausrüstung mit Atemgerät bei einem Brand.Foto: bin
Maximilian Kalweit demonstriert den Kindern, wieso sie niemals in ein brennendes Haus zurückrennen sollten, um noch etwas zu holen. Die Kinder beobachten, wie die Playmobil-Männchen von einer Stichflammen umhüllt werden.Foto: bin