Mit Spontaneität, Können und viel Freude an Musik

Mit ihrem Konzert „Irish Folk and more“ teilen Bandleader und Kontrabassist Thomas Schilling, Sänger und Gitarrist Alan Sherry und Multi-Instrumentalist und Sänger Bertram Buhner ihre Spielfreude mit ihren Fans. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Die drei Musiker der „Shebeen Connection“ stehen auf „echte Live-Musik“ ohne Proben, auf den ultimativen Kick beim spontanen Musizieren auf Zuruf mit Spaß und falls nötig auch einmal mit Improvisation. Sie lieben handgemachte, hochprozentig akustische Musik und den direkten Kontakt zu ihren Fans. Diese freuten sich sichtlich auf ein Wiedersehen und -hören mit ihnen, denn die Auftritte des Trios sind immer mit viel Spaß und gefühlvoller Musik verbunden. Zu hören und sehen am Samstagabend beim Konzert „Folk und mehr“ in Garniers Keller.

„Wir freuen uns, nach zwei Jahren wieder für euch spielen zu dürfen“, begrüßte Sänger und Gitarrist Alan Sherry die Fans des munteren Trios. Er, Kontrabassist und Bandleader Thomas Schilling sowie Multi-Instrumentalist und Sänger Bertram Bühner, der gekonnt auf Whistles, Flöte, Bluesharp, Klarinette und Mandoline spielte, sind „alte Bekannte“ in Garniers Keller. „Normalerweise spielen wir hier im November oder Dezember“, informierte Alan Sherry. Doch auch bei ihrem Auftritt im März rissen sie ihre Fans mit ihrer Spielfreude vom ersten Ton an mit. Der Aufforderung „tun Sie, was immer Sie möchten, singen und klatschen Sie mit, und falls Sie einen Wunsch haben, lassen Sie es uns wissen“ bedurfte es nicht. Bereits ab dem zweiten Lied des breitgefächerten Repertoires klatschte das Publikum den Takt mit, stellte später sogar bei „Hallelujah“ von Leonard Cohen den vielstimmigen Chor.

Der erste Fan-Wunsch „The Wild Rover“ wurde umgehend erfüllt, und als „Zugabe“ gab es noch eine „Geheimstrophe“. Der Unterhaltungswert durch das spontan zusammengestellte Repertoire war hoch. Kaum hatten die drei Musiker die ersten Takte von „D’ ont Drink Coffee“ angespielt, schon sagte Sänger Alan Sherry: „Nee, das spielen wir jetzt nicht.“ Bei einem anderen Stück applaudierte das Publikum bereits vor dem Schlussakkord. Darauf erklärte der Sänger schmunzelnd: „Das Stück ist erst zu Ende, wenn der Bass erklingt.“ Woraufhin der Bandleader Schilling erklärte: „Nee, das Stück ist zu Ende, wenn das Publikum klatscht. Das war schon immer so.“ Und sollte mal kurz eine Textzeile nicht präsent sein, dann spielte der Gitarrist schnell einige Akkorde. Die wenigsten bemerken dies. Seit zehn Jahren tritt die „Shebeen Connection“ in der genannten Besetzung mit einem Iren, einem „Frankforder“ und einem Sachsenhäuser „Buben“ auf. Die Wiege von Alan Sherry stand in Waterford, dem bekannten Seehafen im Südosten Irlands. Waterford ist die älteste Stadt des Landes, deren Landschaft von den drei Flüssen Barrow, Nore und Suir, genannt „The Three Sisters“, geprägt ist. 1988 zog es Alan Sherry beruflich in ein Hotel an den Main nach Frankfurt, wo er in der Innenstadt ein Musikinstrumentengeschäft betreibt.

Bevor das Trio das Lied „I Am Ready For The Song“ spielte, gab der streng katholisch erzogene Alan Sherry eine seiner Anekdoten zum Besten. „Unsere Mutter klatschte uns in den Nacken und sagte: Geh nach Dublin und hol dir anständige Arbeit. Deshalb singen wir ‚Redneck‘.“ Darauf sagte Bertram Bühner: „Alan, deine Ansagen sind immer schön, aber ich weiß jetzt nicht, was wir spielen.“ Bertram Bühner von „Hibbdebach“ ist professionell ausgebildet auf der Klarinette, Multitalent auf den verschiedensten Instrumenten und ein mit einer Bassstimme gesegneter Chorleiter. Von „Dribbdebach“ kommt Bandleader Thomas Schilling, der mit der „Frankfurt City Blues Band“ europaweit Konzerte gab, durch zahlreiche TV- und Rundfunkauftritte sowie Festivals bekannt ist. Seit 1993 ist er mit der „Shebeen Connection“ eine bekannte Irish-Folk-Musik-Größe.

Seine Musikalität und Wandlungsfähigkeit stellte das Trio in Garniers Keller mit seinem breitgefächerten Repertoire eindrucksvoll unter Beweis. Zu hören waren Folksongs von Christy Moore oder mit „Johnny I Hardly Knew Ye“ von Joseph B. Geoghegan, ein 1867 in London veröffentlichtes Lied, das heute als Anti-Kriegslied interpretiert wird. Zu dessen ursprünglicher Botschaft aber die Warnung der katholischen Kirche gehörte, keinen Sex vor der Ehe zu haben, da der Liebhaber im Krieg beide Arme und Beine verlor. Zum breitgefächerten Repertoire aus Folk und Pop gehörten so unterschiedliche Songs wie „An Englishman In New York“, Dirty Old Town“, I’m Just A Poor Boy“, „Show Me The Way To Go Home“ und eine geniale Version von Louis „Satchmo“ Armstrongs „What A Wonderful World“. Spätestens bei dem von Sänger Sherry und Bertram Bühner a-cappella interpretierten Lied „Es wollt’ ein Bauer früh aufsteh’n“ war allen klar, dass die Musiker bei der Auswahl ihrer Stücke vor allem „Musik spielen, die uns gefällt, Spaß macht und uns etwas bedeutet“. Den Fans gefiel es, und sie feierten die genial aufspielende „Shebeen Connection“ für ihr tolles Konzert mit anhaltendem Applaus.



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