Stefanie Ludwig ist neue Seulberger Freiheitsschützin

Friedrichsdorf (md). Schüsse ertönten letztes Wochenende vermehrt auf der Anlage der Schützengesellschaft (SG) 1524 Seulberg, doch „es gibt keinen Grund zur Sorge“, beruhigte ein Passant, „es handelt sich um das diesjährige Seulberger Heimat- und Schützenfest!“ Alljährlich laden die Schützen des alteingesessenen Vereins Freunde und Ortsbewohner ein, um gemeinsam ein Wochenende in geselliger Atmosphäre zu verbringen – so auch dieses Pfingstwochenende.

Bei strahlendem Sonnenschein und einer milden Brise genossen die Besucher des Festes sichtlich die ausgelassene Stimmung und kamen auf verschiedene Art und Weise miteinander ins Gespräch. „Hier kommen ganz unterschiedliche Menschen zusammen“, berichtete ein Besucher, der selbst nichts mit den Seulberger Schützen zu tun hat. „Trotzdem besuchen meine Frau und ich seit Jahren dieses Fest, da hier viele aus unserem Dorf zusammenkommen und für jeden etwas geboten wird.“

Vor dem Grillstand hatte sich bereits eine lange Menschenschlange gebildet, da viele in den Genuss der köstlichen Würstchen kommen wollten. „Die schmecken wirklich lecker“, bestätigte ein kleiner Junge, der sich wie zur Bestätigung einen großen Bissen seines Brötchens in den Mund schob. Zum Hinsetzen luden Bierbänke ein, die entweder überdacht waren oder unter freiem Himmel standen. Auch hier kamen die Besucher gut miteinander ins Gespräch und luden sich gegenseitig zum ein oder anderen Bierchen oder Apfelwein ein. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Egerländer Blaskapelle, die Lieder wie „Ein Prosit auf die Gemütlichkeit“ oder „Die Fischerin vom Bodensee“ anstimmte. Viele Gäste sangen mit und tanzten vor der Bühne. Doch nicht nur für die erwachsenen Gäste wurde etwas geboten, auch Kinder konnten Spaß auf dem Karussell haben oder sich auf dem Spielplatz austoben.

Beim Gästeschießen waren die erfahrenen Schützen der SG Seulberg gefragt, denn sie wiesen die Laien in den Schießsport ein und konnten selbst beim sogenannten „Freiheitsschießen“ ihr Glück versuchen. Hierbei musste man auf eine Scheibe zielen und ein Fünf-Cent-Stück treffen, dessen genaue Position auf der Scheibe aber nicht bekannt war. „Dies ist seit 1731 bei uns Tradition“, erklärte Norbert Becker, der zweite Schießmeister. „Früher hat der Landgraf das Geldstück platziert, heutzutage übernehmen es die Gemeindepfarrer.“ In Seulberg trainieren die Schützen mehrfach die Woche mit Kleinkalibergewehren, Luftgewehren und mittlerweile auch mit Pfeil und Bogen. Für Wettbewerbe schließen sich die etwa 115 Mitglieder jedoch auch mit anderen Vereinen zusammen, um erfolgreich antreten zu können.

Beim Gästeschießen waren diesmal 38 Frauen und Männer am Start, am Freiheitsschießen nahmen 68 Schützen teil. Erster Ritter wurde Wilfried Titze, die Ehrenscheibe erhielt Sebastian Titze, Jugendritter wurde Max Ben Keimling. Die Jugendscheibe sicherte sich Lili Marie Woltering, die Gästescheibe Frank Markloff. Die Schnappgabe konnte Sebastian Titze mitnehmen. Beim Schießen auf die Freiheitsscheibe waren Dieter Schächer und Walter Gauterin (Zentrum 1), Lisa-Marie Wächtershäuser und Michael Becker (Zentrum 2), Wilfried Titze und Dirk Schächer (Zentrum 3), Stefanie Ludwig und Norbert Becker (Zentrum 4) sowie Gregor Hansbuer und Christian Voll (Zentrum 5) erfolgreich. Da Pfarrer Frank Couard das Zentrum 4 als Freiheitszentrum festgelegt hatte, ist Stefanie Ludwig Freiheitsschützin 2019.

Gut war die Stimmung beim Seulberger Schützenfest, als die Egerländer Blaskapelle aufspielte. Foto: md

Weitere Artikelbilder



X