Freundeskreis Integration Glashütten pflegt die Willkommenskultur

Glashütten – Auf vielen Bahnhöfen wurden und werden die Flüchtlinge herzlich begrüßt. Die Welt bestaunt Deutschlands „Willkommenskultur“ und angeblich hält dieses Wort inzwischen sogar Einzug in die anderen Sprachen.

Nun soll die Willkommenskultur nicht auf den Bahnhöfen stecken bleiben. Sie soll fortgesetzt werden, und sie wird auch tatsächlich fortgesetzt. Ungezählte Menschen in unserem Land sehen die Not der Flüchtlinge und setzen sich für sie ein. Auch in Glashütten, mit seiner Gemeindeverwaltung, mit den Kirchen, Vereinen, vielen Bürgern und dem „Freundeskreis Integration Glashütten“.

Dessen Einsatz beginnt schon mit der Einrichtung der Wohnungen. Die ist eigentlich Aufgabe des Kreises und wird auch von ihm wahrgenommen. Aber zunehmend konnte der „Freundeskreis Integration“ die Einrichtung mit Hilfe von gespendeten Möbeln, Decken, Geschirr selber durchführen.

Seit zwei Jahren erhalten die Flüchtlinge ehrenamtlich erteilten Deutschunterricht. Drei Gruppen haben viermal in der Woche anderthalb Stunden Unterricht. Bei Behördengängen waren und sind die Asylbewerber in der Regel nicht allein. Kranke wurden und werden beim Arztbesuch begleitet. Inzwischen sind die Mitlieder des Freundeskreises sogar gefühlte Großeltern: Am 5. Oktober wurde das erste Kind eines jungen syrischen Flüchtlingspaares geboren. Die Aufnahme der Flüchtlinge erfolgt aber wie gesagt nicht allein durch den „Freundeskreis Integration Glashütten“: Die Zivilgemeinde bietet Ein-Euro-Arbeit an und die Gemeindearbeiter leiten die Flüchtlinge mit Freundlichkeit an und begleiten sie. Im Frisiersalon K1 konnte eine für den Friseurberuf begeisterte junge Frau während eines Praktikums ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Beim ökumenischen Feldgottesdienst haben die aus Eritrea und aus dem Kosovo stammenden Flüchtlinge Speisen aus ihrer Heimat zubereitet und viel Absatz gefunden. Glashüttener Bürger haben beim Blick in ihre Garagen die seit langem ungenutzten, aber noch tadellosen Fahrräder entdeckt und gespendet. Die evangelische Lukasgemeinde finanzierte den Ständer dafür. Auch die Schloßborner Fußballer haben Verstärkung gefunden.

Die Grundschule in Schloßborn hat die Flüchtlinge in die Montagsrunde der Schule eingeladen und interviewt und einen gesponserten Lauf mit einem rauschenden Sommerfest verbunden. Ergebnis: 8.761 Euro für die Arbeit des „Freundeskreises Integration Glashütten“. Das Wort „Danke“ erscheint dafür fast zu klein, ist hier aber keine Floskel.

Was wird mit dem Geld gemacht? Zu allererst: Der Freundeskreis geht sorgfältig damit um.

Für den Deutschunterricht muss Lehr- und Arbeitsmaterial angeschafft werden. Und da Glashütten sicher noch weitere Flüchtlinge aufnehmen wird, muss man auch einen größeren Betrag für weitere Käufe zurückhalten.

Für eine „Lehrwerkstatt Fahrrad“ wird Material gebraucht. Bisweilen müssen die Wohnungseinrichtungen noch durch irgendetwas ergänzt werden. Manchmal muss gegen ein Entgelt die Hilfe eines Dolmetschers in Anspruch genommen werden. Auch soll das Programm des Freundeskreises auf die Kultur ausgedehnt werden, um die Menschen ein wenig intensiver mit Deutschland und seiner Geschichte vertraut zu machen.

Auch die neu eingerichtete Webseite hat Kosten verursacht (www.figlashuetten.com).

Dort erfahren Sie noch wesentlich mehr als in diesen etwas dürren Zeilen.

Abschließend möchte der Freundeskreis Integration allen danken, die den Flüchtlingen helfen, in unserem Land anzukommen, die ihnen mit Freundlichkeit begegnen und die sich

über die Situation in Eritrea oder Syrien informieren und sich nicht von Angst schürendem Gerede davon abhalten lassen, an einer für uns alle guten Zukunft zu arbeiten.



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