In Schloßborn hat es das ganze Jahr über 24 Grad

Daniel (li.) und Siggi Becker – ein Vater-und-Sohn-Gespann, das so etwas wie das Herzstück des Schloßborner Freibades ist. Fotos: Schemuth

Schloßborn (el) – Es ist, als würde man Urlaub von zu Hause machen und dabei sind die eigenen „vier Wände“ in vielen Fällen noch nicht mal einen Steinwurf vom Schloßborner Freibad am Caromber Platz entfernt. Dass man sich hier so wohl fühlt, in diesem außergewöhnlichen Freizeitbad, liegt zum großen Teil auch an der liebevollen Pflege und Aufmerksamkeit, die das großzügig angelegte und herrlich verwinkelte Gelände tagtäglich erfährt. Hier ist ein Vater-Sohn-Gespann am Werk, das nicht nur sein Handwerk versteht, sondern auch dafür sorgt, dass die Badegäste oft und gerne wieder kommen und das auch sonst, jenseits des Schwimmbeckens, ein offenes Ohr für jeden Besucher hat.

„Bei uns hat das Wasser das ganze Jahr über eine konstante Temperatur von 24 Grad“, fallen Bademeister Siggi Becker, der sonst auch als die gute Seele des Schloßborner Freibads bezeichnet werden kann, auf Anhieb mehrere Argumente ein, weswegen man sich ruhig mal – auch von Königstein oder andernorts – auf die Socken nach Schloßborn machen könne.

Das idyllische Bad mit seinen schönen, durch Sohn Daniel gepflegten Rasenflächen und seinem Baumbestand hat schon so manch Auswärtiger für sich entdeckt, weiß Becker zu berichten, dass gerade die Wassertemperatur von so manchem sehr geschätzt wird.

2004/2005 wurde die parkähnliche Anlage saniert und damit nochmals aufgewertet. Die Technik wurde auf den neuesten Stand gebracht. Außerdem erhielt das Familienbad mit seinen zwei Spielplätzen und mit seinem 33 mal 16 Meter großen Hauptbecken zur weiteren Attraktivitätssteigerung eine breite Rutsche, Massage-Düsen sowie eine neue Kinderplanschecke. Dazu wurden neue Spielgeräte angeschafft.

„Wir haben auch einen Tischfußball bestellt“, freut sich Becker, der einen weiteren Grund zur Freude hat: In der Metzgerei Westenberger, die in Glashütten bekannt ist, hat man einen neuen Kiosk Betreiber. Hier kann man sich mal – ob mit oder ohne Badehose – eine hausgemachte Frikadelle oder eines der anderen Gerichte, die den angebotenen warmen Mittagstisch ausmachen, schmecken lassen. „Wir hoffen, dass das gut angenommen wird“, sagt Becker, der hier bereits seit 31 Jahren tätig ist und somit fast, aber nur fast schon – wie man so schön sagt – zum Inventar gehört. „Hier bilden sich Freundschaften“, pflichtet ihm auch Sohn Daniel bei. Auch die Rettungsschwimmer von der DLRG unterstützen das Bad und halten ihr Training hier ab, was aber nicht mit dem regulären Badebetrieb kollidiert. Denn jeder soll hier in Ruhe nach seiner Fasson seine Runden drehen können. Ansprache, schön und gut – aber nur, wer möchte. Zweimal in der Woche finden hier Haltungs- und Bewegungskurse des TV Schloßborn statt.

Ansonsten kümmern sich Vater und Sohn um alles, was hier so ansteht – von der Technik bis hin zum Wasser, das für seine lupenreine weiche Qualität bekannt sei, versichert Becker, der sogar die die Anlage zierenden Hecken als Stecklinge selbst gezogen hat. Worauf Siggi Becker allerdings verzichtet, ist eine Trillerpfeife, die so manchen Bademeister als Autoritätsperson ausweist. Eine solche Berechtigung braucht Becker jedoch nicht, man ist sich auch ohne Trillerpfeife seiner Präsenz bewusst. Dazu ist das Bad hervorragend ausgerüstet, sollte es mal zu einem Notfall kommen. „Wir haben schon alles hier gemeistert“, sagt Becker und man sei für jeden Unfall gerüstet, verfüge auch über einen Defibrillator.

Bis zum 15. September kann man das schöne Bad mit seiner großen Liegewiese mal besuchen. Hier gibt es übrigens sowohl viele Sonnen- als auch Schattenplätze, was im Falle einer Hitzewelle stets sehr von den Gästen geschätzt wird. Demnächst soll auch noch ein Sommerfest gefeiert werden. Details werden bekannt gegeben, sobald die Planung feststeht. „Und im September feiern wir dann auch Weihnachten“, fügt Becker hinzu und verzieht keine Miene, was darauf schließen lässt, dass er es wirklich ernst meint. Man habe ursprünglich mit dieser Tradition begonnen, um den Badegästen einen schönen Saisonabschluss zu bescheren. Dann werde das Bad stets mit unzähligen Lichterketten dekoriert und warmes Essen gebe es auch.

Geöffnet ist das Bad normalerweise von 8 bis 20 Uhr. Dienstags wird schon eine Stunde früher geöffnet, dafür schließt das Freibad um 19 Uhr. Donnerstags sind die Türen ab 9 Uhr auf und schließen sich erst um 21 Uhr, so dass man nach Feierabend noch mehr Zeit zum Schwimmen hat.

Das lässt man sich doch gerne gefallen: Gutes Essen, eine schöne Umgebung und nette Bedienung – das alles beim Schwimmbadbesuch – mit oder ohne Badeanzug.

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