Hessen fördert Straßensanierungen in Schmitten und Glashütten

Schmittens Erster Beigeordneter Hartmut Müller (links) und der Glashüttener Fachbereichsleiter Jörg Wittlich rahmen Bürgermeisterin Brigitte Bannenberg (Zweite von rechts) und Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid ein, die Damen halten den Förderbescheid in den Händen. Foto: Friedel

Glashütten (hhf) – Hoher Besuch im Rathaus Glashütten: Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid war eigens aus Darmstadt gekommen, um einen „Bescheid zur Förderung“ zu übergeben, in Höhe von 25.000 Euro. Dementsprechend fröhliche Stimmung herrschte im Taunus, auch wenn die Summe mit der Nachbargemeinde geteilt wird. Letztlich war aber eben der sachbezogene Zusammenschluss von Glashütten und Schmitten ausschlaggebend für die Förderung.

„Gut angelegtes Geld“ nannte daher auch die Regierungspräsidentin ihre Gabe, mit der das Land Hessen gezielt die interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) fördert, um dort Synergieeffekte generieren zu können, die künftig Geld sparen. Ob das gelingt, wird übrigens sauber dokumentiert, denn eine „Förderung“ durch das Land beinhaltet auch eine Berichterstattung über den Fortgang des Projektes.

Natürlich kann man nicht alle Bereiche mit Nachbarn zusammenlegen, doch arbeitet Schmitten zum Beispiel schon mit dem Standesamt Neu-Anspach zusammen, und die nun vorgesehene Kooperation verursacht sicherlich weder einen Identitätsverlust noch kostet sie Bürgernähe, da sind sich die Gemeindevertreter einig. Eher könnten die zuständigen Mitarbeiter sogar mehr Zeit für den Bürgerdialog bekommen, wenn ihnen ein Teil der Arbeit abgenommen wird.

Brigitte Bannenberg sieht da auch wichtige Chancen für die Zukunft, denn schließlich braucht man möglichst junge Leute als Nachfolger für jene Mitarbeiter, die die Verwaltung in Richtung Ruhestand verlassen. Davon kann auch Schmitten ein Liedchen singen, hier fehlt aktuell schon der Hauptamtsleiter. Das Problem der Landgemeinden ist, dass sich die Karrieremöglichkeiten vor Ort im Rahmen halten und sich Bewerber um Stellen daher lieber an große Kommunen wenden, doch könne man da durch Kooperation auch etwas ausgleichen. Im konkreten Fall geht es jetzt aber erst einmal um die „Bewirtschaftung kommunaler Straßen im Bereich des Straßenkatasters“, konkret stehen etwa 40.000 Euro Kosten für die Erstellung eines EDV-gestützten Straßenkatasters an, das dann künftig vorgibt, welche Arbeiten wann und wo anstehen – sprich: Wo wird schnell ausgebessert und wo wird noch etwas gewartet, da bald eine größere Baumaßnahme ansteht? „Begehrlichkeiten“ der Anwohner lassen sich mit solchen Argumenten dann leichter diskutieren, da macht es auch keinen Unterschied, dass Glashütten die Straßenbeiträge durch eine Erhöhung der Grundsteuer B abgeschafft hat, während Schmitten diese noch erhebt.

Nicht nur durch die gemeinsame Einrichtung und Betreuung des Katasters sollen jährlich rund 39 Prozent Personal- und Sachkosten eingespart werden, was etwa 40.000 Euro entspricht. Auch die gemeinsame Vergabe von Aufträgen und Ausschreibungen soll weiter sparen helfen. „Es ist nicht immer die Oberfläche, wo wir handeln müssen“, merkt dazu Bürgermeisterin Bannenberg an, damit meint sie auch Kanäle, die sich in Zeiten des Klimawandels bei Starkregen plötzlich als zu eng bemessen erweisen, aber auch die Überlegung, den Verkehr durch eine Seilbahn zu entlasten, fällt in dieses Ressort.

Allerdings verlieren die Kommunalpolitiker auch die anderen Aufgabengebiete nicht aus den Augen: „Was den Kommunen zur Zeit das Genick bricht, sind die Personalkosten bei der Kinderbetreuung und nicht die Straßensanierungen“, formulierte Brigitte Bannenberg unter heftigem Nicken ihres Schmittener Kollegen. Hier dürfen sich gerne Bewerber melden, es sind Stellen frei, auch in der Ausbildung, die in Schmitten – nebenbei bemerkt – auch schon von weiteren Kooperationen mit Nachbargemeinden profitiert.



X