B.I.O. Oberems – Autarke Wasserversorgung sichern

Oberems
(kw) – In der Sommerpause haben sich die aktiven Mitglieder von B.I.O. Bürgerinitiative Oberems e.V. intensiv mit dem Thema Wasserressourcen der Gemeinde Glashütten beschäftigt, die bisher in ihrer Wasserversorgung autark ist. B.I.O. e.V. erachtet es für besonders wichtig, dass künftig auf unnötige Flächenversiegelungen auf Gemeindegebiet verzichtet wird.

Im Ortsteil Schloßborn sei für das neue Baugebiet Silberbach bereits eine große Naturfläche gerodet worden. Welche Auswirkungen dieses Vorhaben auf die Wasserversorgung haben wird, sei noch nicht absehbar. Insbesondere auch das oberhalb von Oberems angedachte Gewerbegebiet würde eine weitere, nicht tolerierbare Flächenversiegelung von nahezu 10 Hektar darstellen. B.I.O. e.V. könne nicht verstehen, warum angesichts der doch offensichtlich in Dauer und Häufigkeit zunehmenden Dürreperioden überhaupt Planungen dieser Größenordnung angedacht würden.

B.I..O. Oberems führt an, dass das Umweltbundesamt auf seiner Internetseite zum Thema Bodenversiegelung Folgendes schreibt:„Etwa 44 % der Siedlungs- und Verkehrsflächen sind in Deutschland aktuell versiegelt oder anderweitig befestigt, das heißt bebaut, betoniert, asphaltiert, gepflastert oder anderweitig befestigt. Damit gehen wichtige Bodenfunktionen, vor allem die Wasserdurchlässigkeit und die Bodenfruchtbarkeit verloren. Mit der Ausweitung der Siedlungs- und Verkehrsflächen nimmt auch die Bodenversiegelung zu.“ Wasserdurchlässigkeit meint in diesem Zusammenhang die Aufnahme von Regenwasser in den Boden und damit das Auffüllen der natürlichen Grundwasserreservoirs.

Im europaweiten Durchschnitt (1,81 %) sei Deutschland bereits relativ stark versiegelt (5,07%) (Quelle: „Kurz zum Klima: Bodenversiegelung in Deutschland und Europa“. Luise Röpke, Jana Lippelt, Ifo Institut München, 2014).

Ganz sicher werde man im Rathaus Glashütten nicht riskieren wollen, dass künftig im Sommer die Feuerwehr durch die Straßen fahren und den Wassernotstand ausrufen müsse. Natürlich sei die globale Klimaerwärmung ein wichtiger Faktor, der zu dieser fatalen Entwicklung beigetragen habe. Jedoch sei auch der Mensch nicht ganz unschuldig an der immer weiter zunehmenden Wasserknappheit. Unter anderem sehen die Mitglieder von B.I.O. e.V. die in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter vorangetriebene Bodenversiegelung als eine der Ursachen an und erwarten von der Gemeinde Glashütten und der Gemeindevertretung, dass verantwortungsvolle Konzepte zum Schutz der Natur und Wasserressourcen erarbeitet und vorgelegt werden.

B.I.O. e.V. sei jedoch nicht die einzige Bürgerinitiative in Glashütten, die sich Sorgen um die Entwicklung der Gemeinde macht. Mitte August 2022 trafen sich Vertreter von B.I.O. e.V. mit Vertretern der Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Landschaft Glashüttens (IGEL e.V.) und der Bürgerinitiative Lebenswertes Schloßborn. Im gemeinsamen Gespräch sei sehr schnell klar geworden, dass die drei Initiativen gemeinsame Ziele verfolgen. Dazu zählten u.a. der Erhalt der Natur in allen drei Ortsteilen Glashüttens, insbesondere durch Verhinderung übermäßiger Bauvorhaben, sowie der Schutz und die Sicherung der kommunalen (Trink-)Wasserversorgung. Gemeinsame Aktionen der drei Initiativen seien in Planung.



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