Schloßborn lässt es krachen auf der Kerb

Schloßborn (blk) – In Glashüttens größtem Ortsteil weiß man wahrlich zu feiern. Denn wo in vielen anderen Gemeinden der Ehrentag der Kirchweih an höchstens zwei Tagen begangen wird, hatte man in Schloßborn bereits vor vielen Jahren beschlossen, schon ein wenig eher in Feierlaune zu kommen. Traditionell findet der Kerbesonntag in Schloßborn am ersten auf den 1. Mai folgenden Sonntag statt. Da jedoch ein Streckenabschnitt des alljährlichen Radklassikers am 1. Mai auch durch die Glashüttener Ortsteile führt, dachten die Schloßborner, es würde ja Sinn machen, den traditionellen Frühschoppen zum Radrennen sozusagen zur „Vor-Kerb“ zu erklären. So kommt es, dass der Tag der Arbeit in Schloßborn seitdem als erster Kerbefeiertag gilt. Auch in diesem Jahr hatte der Kerbeverein Schloßborn 2006 e.V. wieder einen Frühschoppen am 1. Mai organisiert. Dieser war wie immer gut besucht. Für Live-Musik war auch gesorgt. Die Band „Die Winni’s“ ist von früheren Auftritten her als „Tanzband Malwine“ weithin bekannt.

Erstmalig gab es am Freitagabend, dem 5. Mai, eine Kerbedisco, unter der Schirmherrschaft des Kerbevereins selbständig organisiert von den Mitgliedern der Kerweborsch Schloßborn. Die vierhundert Eintrittskarten für diese Tanzveranstaltung waren genauso schnell ausverkauft wie diejenigen für den traditionellen Kerbetanz am Samstagabend. Hier heizte, wie auch in früheren Jahren, die Band „Feldbersch-Power“ mit toller Tanzmusik ein. Wie es der Brauch ist, gesellten sich auch zahlreiche Kerbegesellschaften aus den umliegenden Gemeinden dazu.

Höhepunkt der Schloßborner Kerb war natürlich der Kerbeumzug am frühen Sonntagnachmittag. Einstimmen konnte man sich vorher auf dem Frühschoppen, der auf dem Festgelände hinter der Mehrzweckhalle stattfand. Dort gab es auch einige Schaustellerbetriebe sowie ein schönes großes Karussell für die Kinder, wie es bei einer richtigen Kerb nicht fehlen darf.

Pünktlich um 14 Uhr erklang dann fröhliche Blasmusik durch die stimmungsvoll mit rot-weißen Luftballons und Fähnchen sowie mit Birkengrün geschmückten Gassen des alten Ortskerns in Schloßborn. Doch bis der Kerbeumzug, natürlich angeführt von den Kerweborsch Schloßborn und der Blaskapelle, am Festgelände eintraf, dauerte es eine gute Weile. Es ist in Schloßborn nämlich so üblich, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kerbeumzuges an einigen „Stationen“ Halt machen müssen, um sich mit diversen Getränken zu erfrischen. Als Dank singen die Kerweborsch ihre Lieder und lassen ihren Kerberuf erklingen. Einen längeren Halt gibt es dann stets im Kirchhof der Katholischen Kirche St. Philippus und Jakobus, war die Kerb ursprünglich doch der Tag der Kirchweihe gewesen. Hier zeigten die Fahnenträger der verschiedenen Kerbegesellschaften ihr Können und schwenkten majestätisch die großen Fahnen. Besonders schön ist die Schloßborner Kerbetradition, dass sich die Kinder und Jugendlichen der Kerweborsch an den Händen fassen und gemeinsam um die große Linde im Kirchhof tanzen.

Nach dem Kerbeumzug gab es auch in diesem Jahr wieder einen Kerbetanz mit Live-Musik von der „Egerländer Blaskapelle Vockenhausen“. Alle waren bester Stimmung, denn nach zwei langen Corona-Jahren gänzlich ohne Kerb sowie einer Kerb „light“ 2022 freuten sich alle Schloßborner und natürlich auch die zahlreichen Gäste von außerhalb, in Schloßborn endlich wieder „richtig“ Kerb feiern zu können.

Für die Sicherheit sorgten die Feuerwehr Schloßborn sowie Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Gemeinde Glashütten. Mitarbeiter des Bauhofes Glashütten sammeln traditionell nach der Kerb die entlang der Straßen aufgestellten Birkenbäume wieder ein.

Lassen ihren Ruf erklingen: die Kerweborsch Schloßborn auf der Treppe der Katholischen Kirche
Fotos: Löber-Kieslich

Feststimmung rund um die große Linde im Kirchhof Schloßborn

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