Bestattungen im Friedwald könnte es eines Tages am Rettershof geben

Ein Thema, das in der letzten Zeit vielerorts die Menschen bewegt, hat jetzt auch Einzug in das Kelkheimer Stadtparlament gefunden: Die Waldbestattung oder der Friedwald. Mit diesem Thema beschäftigten sich die Stadtverordneten in ihrer letzten Sitzung aufgrund eines Antrages der UKW. Albrecht Kündiger argumentierte, dass die Entwicklung der Zeit auch bei Bestattungen nicht Halt mache. „Unabhängig wie man dazu stehen mag, immer mehr Menschen suchen diese Form der Bestattung und die Kommune sei aufgerufen, zu überlegen, diesem Wunsch Rechnung zu tragen.“ Als Beispiel nannte er den Friedwald in Weilrod.

Er wies darauf hin, dass die Stadt Kelkheim Eigentümer des Rettershofes ist und so also die Möglichkeit bestehe, hier Wald-Bestattungen zu ermöglichen. Das sei doch eine Überlegung wert.

Der Bürgermeister: Er habe sich gerade vor zwei Wochen mit anderen benachbarten Bürgermeistern getroffen und auch diese Frage diskutiert. Er stehe dem Rettershof als Möglichkeit durchaus positiv gegenüber, zumal in diesem Gespräch der Rettershof auch als Möglichkeit in Betracht gezogen wurde, da die anderen Gemeinden kaum Platz für eine solche Einrichtung haben. Horn wies darauf hin, dass es hier schon eine Grabstätte gibt, man sei gut beraten nicht nur zu diskutieren, sondern sich mal zeitnah bei einem Ortstermin umzusehen.

Er tue sich persönlich schwer mit dieser Form der Leichenbestattung, die es schon seit Jahrhunderten gebe. Er tue sich auch schwer, wenn Tiere bestattet werden und dafür ein Stein bestellt werde. Der Blick in die Statistik zeige aber, die größte Gruppe in Kelkheim sei die Gruppe der Nichtkonfessionsgebundenen. Er sprach von einer gesellschaftlichen Entwicklung. Er wies auch darauf hin, dass es auf dem Hauptfriedhof schon andere Bestattungsmöglichkeiten gebe.

Heinz Kunz und Patrick Falk (FDP): Nichts dagegen einzuwenden, aber um Kosten kümmern.

Noch einmal Kündiger. Diese Form der Bestattung habe nichts mit christlichem Glauben zu tun, wie die Anfragen zum Thema Friedwald zeigten.

Eckart Hohmann (SPD): Es gebe nicht nur den Friedwald Weilrod als schlichtestes, sondern auch den Reinhardswald als Beispiel. Waldbegräbnis vor unserem kulturellen Hintergrund: gewöhnungsbedürftig. Sein Vorschlag: auch den Reinhardswald mal als Informationsgrundlage ansehen.

Ergebnis der Abstimmung: Das Thema wird von der Politik weiter behandelt.



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