Der Kelkheimer Thomas Aumüller, der heute in Liederbach lebt, ist mit Hessens höchster Auszeichnung, dem Hessischen Verdienstorden geehrt worden. Justizministerin Eva Kühne-Hörmann hat dem früheren Präsidenten des Oberlandesgerichts die Auszeichnung bei einer Feierstunde in Wiesbaden überreicht und betonte dabei: „Thomas Aumüller war von 2006 bis 2012 Präsident des Oberlandesgerichts und prägte die Justiz in dieser Zeit maßgeblich.“
Auch wenn sein Ausscheiden aus dem aktiven Justizdienst schon etwas zurückliegt, seien die von ihm hinterlassenen Spuren an vielen Stellen noch gegenwärtig. Der Geehrte habe die ordentliche Justiz durch eine wechselvolle Zeit geführt, eine Zeit des Umbruchs und der Veränderungen. Dabei habe er stets darauf geachtet, die hohen Ansprüche der Justiz zu bewahren und so viele Grundlagen geschaffen, „von denen wir heute noch profitieren“, so die Ministerin bei der Überreichung der Auszeichnung.
Der Hessische Verdienstorden wurde 1989 vom damaligen Ministerpräsidenten Dr. Walter Wallmann als hessische Entsprechung zum Bundesverdienstorden gestiftet. Er gehört zu den höchsten Ehrungen des Landes und ist Ausdruck der Wertschätzung und des Dankes für hervorragende Dienste um das Land Hessen.
„Und ich bin froh, dass ich Ihnen diese Ehrung im Namen des Ministerpräsidenten überreichen darf. Denn Ihr Lebensweg ist geradezu beispielhaft dafür, was die Initiatoren des Preises wohl vor Augen hatten. Pflichtbewusstsein, Einsatz über die Maßen und den Mut, Veränderungen einzuleiten und zu begleiten.“ Der Hessische Verdienstorden stehe deshalb nicht nur für den Dank und die Anerkennung des Geleisteten, sondern ist auch ein Zeichen des Respekts für die privaten Einschnitte, die man zwangsläufig für ein solches Engagement in Kauf nehmen müsse. Und weiter: „Sie haben der hessischen Justiz mit Ihrem Lebenswerk wahrlich gedient“, sagte Eva Kühne-Hörman.
Thomas Aumüller wurde am 23. März 1949 in Frankfurt geboren. Nach dem Abitur im Jahre 1967 studierte er dort Rechtswissenschaften. Seine erste juristische Staatsprüfung legte er im Jahr 1972 ab.
Nach dem juristischen Vorbereitungsdienst im Landgerichtsbezirk Wiesbaden folgte im Jahr 1975 das zweite juristische Staatsexamen. Ab 1975 war er Richter auf Probe beim Amts- und beim Landgericht Frankfurt am Main, bevor er 1978 zum Richter auf Lebenszeit am Landgericht Frankfurt ernannt wurde.
Ab 1987 war Thomas Aumüller – zuächst als Parlamentsreferent im Ministerbüro – an das Hessische Ministerium der Justiz abgeordnet, die Versetzung erfolgte 1991. Bis 1999 war er dort als Leiter des Organisationsreferats und zuletzt bis November 2001 als Abteilungsleiter Justizvollzug tätig.
Im Jahr 1988 wurde er zum Richter am Oberlandesgericht –unter Fortdauer der Abordnung an das Justizministerium – ernannt. Von Dezember 2001 bis zum 30. Juni 2006 war er Präsident des Landgerichts Darmstadt. Danach war er bis zum Jahr 2012 Präsident des Oberlandesgerichts.
Das Bild (Pressestelle: Hessisches Justizministerium zeigt links die Ministerin und rechts die Frau des Geehrten.)