Ein kräftiges Helauluja in der Dionysius-Kirche in Münster

Fastnachtgottesdienst der Franziskus-Gemeinde in der Münsterer Dionysius-Kirche, die bis auf den letzten Platz besetzt war. Unter den Gottesdienstbesuchern auch der Bürgermeister auf seiner vorvorletzten Station seiner Kelkheimer Faschingstour. Noch Eppenhain am Abend im Schnackennest und Montag der Rosenmontagszug – erhebliches Pensum für jemanden, der früher wohl kaum mal beim Helau-Sagen zu hören war ...

Aber auch er klatschte begeistert mit, nachdem Pfarrer Klaus Waldeck seine Gottesdienstpredigt beendet hatte – wie immer in Versen gefasst, augenzwinkernd fröhlich über weite Passagen, aber auch ernst, mit dem Finger auf der einen oder anderen Wunde.

„Lieber dut mit froher Miene an Fassenacht auch Gott Jokus diene, denn der regiert mit Fröhlichkeit und Narretei zu dieser Zeit. Wenn wird von Herzen fröhlich wern, sind wir dem Gottesreich nicht fern. Das wünsch ich heut Mann und Frau und schließ mit Amen und Helau.“

Die Bergpredigt hatte er zum Thema seiner Predigt genommen und – der Fußball Fan muss es wissen – da die Bibel sehr weise spricht, zwei Herren diene, das geht nicht. „Ach was gäb das für en Krach, dient einer Kickers Offenbach, zugleich der SGE vom Main, so was kann doch gar nicht sein.“

Um dann den Blick nach Amerika zu richten: „Zwei Herre diene ist kein Spiel, doch oft ist einer scho zu viel. Ein aktuellers Beispiel klar, erlebt man grad in USA. Ein Mann, der mit des Dollars Kraft alternative Fakten schafft.“ Und weiter: „Regiern tut der wie’s ihm gefällt, als wäre er der Herr der Welt. Doch öfters mal erscheint er mit, wie’s übergroßes TRUMPeltier, der läuft in seinen Größenwahn durch Eie Geschäft mit Porzellan“.

Ja, und dann nach dem Blick auf Gottes Feld, wo eine Lilie blüht: Der Vergleich mit dem Kleid der Natur, der Lilie mit den Möglichkeiten der Faschingszeit. „Doch wenn die Kleidung Sorgen macht, dann freue Dich auf Fassenacht.“ Dann auch der Rat in Faschingstagen: „Selbst wenn Dein Kind hat nix zu nasche, und du keinen Cent in der Tasche, dann gehe zu einem Fastnachtszug, Bonbons gibt es da genug, Praline, Kreppel, Schokolad, ham auf dem Wagen parat, schmeisse die vergnügt un munter zu dem Publikum herunter.“ - Vielleicht doch der Wink auf dem Überfluss, dem wir heute sorgenlos leben? „An diesen tollen Fastnachtstagen müsst ihr – sogar um diese Sachen – euch wirklich keine Sorgen machen“.

Auch vor der Instituion Kirche machte er nicht Halt – „Intrigen, Seilschaft, Mauschelei, Klatsch und Wichtigtuerei. Die dubios der Kardinäle, solln den Papst Franziskus quäl. Dient das wirklich, frag ich eich, Jesud und dem Gottesreich?“ Und dann der Rat des Pfarrers: „Dient nicht den Mächten dieser Welt, wie Ruhm und Macht, Besitz und Geld die machen euch, es ist halt so, am Ende doch nicht wirklich froh“.

Aber wirklich fröhlich und froh stimmte die Gemeinde zum Schluss mit dem Blasorchester St. Dionysius in den Tag ein, der so wunderschön wie heute ist, der dürfte nie vergehen.

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