Die Rettung von Großtieren – sicher für Mensch und Tier

Es gibt sie schon länger, die Tierrettung Main-Taunus, die sich aus Mitgliedern einiger Feuerwehren, vor allem der Wehren aus Liederbach und Münster zusammensetzt und schon Einsätze auf der Autobahn bei Limburg hinter sich hat. Autobahn? Da könnte es sich durchaus um Großtiere handeln, Pferde, Kühe oder auch mal ein bösartiger Ziegenbock – nur, was macht eine normale Feuerwehrfrau, ein normaler Feuerwehrmann, wenn er einem solchen Tier gegenüber steht und es beispielsweise nach einem Unfall bergen soll.

Der Anfang reicht bis ins Jahr 2003 zurück, erste Gespräche, dann 2004 die Gründung.

Viel Wissen haben sie sich inzwischen schon in Kursen angeeignet und sich mit Katzen, Schlangen, Kampfhunden, Schafen, Eseln, Damwild auch mit Elefanten beschäftigt.

Kein Problem, außer dem Elefant? Nun, die Menschheit hat sich seit dem Jahr 2004 erheblich verändert, für viele fehlt inzwischen der Kontakt zur Natur, der Verkehr ist gewaltig gewachsen – dann beispielsweise einem Pferd gegenüber stehen, das auskeilt?

Oder ein Pferd, das am Boden liegt und gerettet werden muss, und zwar schonend gerettet werden muss, so dass weder dem Tier etwas passiert, noch den Rettern, die sich für die hilflose Kreatur einsetzen.

Hier nun wurde die Tierrettung aktiv und aus Nordrhein-Westfalen rollte ein Auto mit Pferdehänger in Münster an. Allerdings trabte nicht ein echter Schimmel aus dem Hänger, sondern es war ein „Dummy“, ein Modell eines Pferdes mit Gelenken und viel Bewegung, das aus dem Hänger bugsiert werden musste. Mit dabei war Lutz Hauch der Firma „com cavalo“, Verhaltenstrainer, zertifizierter Großtierretter, der den Rettungskräften zunächst erst theoretisch die Tierretung nahe brrachte; dann wurde in die Münsterer Gemarkung für Übungen am Tier, in diesem Fall am Schimmel aus Plastik (oder ähnlichem) umgezogen.

Das Motto: „Großtierrettung – Menschen schützen, Tiere schonen, Werte erhalten“.

Unfälle mit Großtieren ereignen sich öfter als man denkt. Pferde, Rinder müssen aus Notlagen befreit werden.

Hier jetzt aus dem Text von „com cavalo“ zitiert: „Wie groß das Gefahrenpotenzial ist, wird angesichts einiger Zahlen deutlich: In Deutschland gibt es knapp 2 Millionen Reiter und rund 1 Million Pferde und Ponys. Jährlich finden um die 4.000 Turniere statt, zu denen Pferde über unsere Straßen transportiert werden. Immer mehr Landwirte steigen auf das lukrative Reiterhofgeschäft um. Gleichzeitig hat sich auch der vertraute Umgang mit Tieren geändert. Gab es früher gleich mehrere Landwirte und allgemein mit Tieren vertraute Menschen in jeder Feuerwehr, ist das heute fast die Ausnahme.“

Und die rund zwanzig Rettungskräfte, die in Münster geschult wurden sollten nur fit sein in Sachen Spezialtechnik Großtierrettung“. Die Grundlagen jedenfalls wurden an einem langen Samstag geschaffen.

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