Auftakt für den Glasfaserausbau - Jetzt beginnt die Erschließung

Symbolischer Spatenstich in Kelkheim: Burak Akman (Projektleiter Construction Management bei der Deutschen GigaNetz), Dirk Brameier (Geschäftsführer Technik bei der Deutschen GigaNetz), Albrecht Kündiger (Bürgermeister der Stadt Kelkheim), Siegfried Kralack (Tiefbauamt der Stadt Kelkheim), Remigius Walden (Projektleiter Vertrieb Bauvermarktung bei der Deutschen GigaNetz) (v.li.n.re.)Foto: Thomas Zellhofer

Kelkheim (tz) – Für den symbolischen Spatenstich vor dem Alten Rathaus in Kelkheim-Münster konnte das Wetter nicht besser sein. Strahlender Sonnenschein und schon von einer Entfernung von 100 m sieht man nur noch orange. Die Farbe der Deutschen GigaNetz mit einer großen orangenen Kabeltrommel mit genügend orangenen Spaten auf einem eingebrachten Sandhaufen. Der geliehene Bagger darf auch nicht fehlen. Alle Mitwirkenden erhalten wie eine Fußballmannschaft vor dem Anpfiff zum symbolischen Spatenstich die orangene Weste mit dem prägnanten G. Die Presse wird von der charmanten PR-Referentin Simone Gerrits herzlich empfangen und erhält einen professionellen Press-Kit (Pressemappe).

Mit dem symbolischen ersten Spatenstich gaben Albrecht Kündiger, Bürgermeister der Stadt Kelkheim, Dirk Brameier, Geschäftsführer Technik der Deutschen GigaNetz GmbH, sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter der Stadt und des Telekommunikationsunternehmens grünes Licht für den Start der Tiefbauarbeiten.

„Mit dem heutigen Spatenstich beginnen offiziell die Tiefbauarbeiten und das Infrastrukturvorhaben wird für alle Kelkheimer sichtbar. Es freut mich ungemein, dass die Stadt Kelkheim nach einer verlängerten Vorvermarktungsphase jetzt an das Netz der Zukunft angeschlossen wird. Wir haben mit guten Verhandlungen begonnen und sind jetzt dabei, dass wir mit dem Ausbau tatsächlich beginnen können. Wir werden zusammen mit der Deutschen GigaNetz dafür sorgen, dass wir flächendeckend im gesamten Stadtgebiet die Glasfaser gelegt bekommen“, betont Albrecht Kündiger, und hob noch einmal das Adverb „flächendeckend“ hervor. „Wir haben uns hier am Marktplatz eingefunden. Wir beginnen mit dem Ausbau im Stadtteil Münster am „Zeilsheimer Weg“ und „Carl Orff-Weg“ mit der Verlegung des Kabelstrangs und hier werden dann die ersten Hausanschlüsse gelegt. Danach folgt das gesamte „Musikerviertel“.

Dirk Brameier, Geschäftsführer Technik der Deutschen GigaNetz, beginnt humorvoll: „Wenn Sie das hinbekommen, dass während der gesamten Bauphase die Sonne scheint, dann erhalten Sie zum Abschluss von uns einen besonderen GigaNetz-Orden. Ja, Glasfaser wird immer mehr zu einem ganz wesentlichen Standortfaktor. Es ist wichtig für eine Kommune, Unternehmen und Privathaushalte, ein verlässlich funktionierendes Internet bieten zu können. Daher freuen wir uns über jede Kommune, die sich für Glasfaser entschließt.“ Damit die Glasfaservorteile aber auch in den eigenen vier Wänden ankommen, sind Bau- und Verlegearbeiten erforderlich. Für Kelkheim bedeutet das: Rund 160 Kilometer Glasfaser-Trassen werden gebaut und 16.000 Haushalte erhalten einen direkten Anschluss. Jeder Haushalt soll sogar zwei Leitungen erhalten. Das geht natürlich nicht ohne Lärm und Schmutz. Die Bauarbeiten beschränken sich jedoch weitestgehend auf die Gehwege und dauern in der Regel wenige Tage, bevor die Baustelle in die nächste Straße übergeht. Die Anwohnerinnen und Anwohner haben die Zusicherung, dass die Störungen auf ein Minimum beschränken werden. Die Glasfaser wird dann später in das Leerrohr eingeblasen werden.

Vier sogenannte POPs (Points of Presence) werden gesetzt werden. Dies sind „kleine Garagen“ und die erste wird an der Ecke „Lorsbacher Straße/Münster Straße“ gesetzt werden. Drei weitere werden im Stadtteil Hornau in der verlängerten „Rotebergtstraße“, in Fischbach am „Grünen Weg“ und in Ruppertshain „Am Steinbruch“ positioniert werden. Diese „kleine Garagen“ können durchaus von Schulen oder KITAs unter Anleitung stilvoll bemalt werden und sollen mit Photovoltaik versehen werden. Die gesamte Bauphase wird sich über 15 bis 18 Monate erstrecken. Bedingt durch die tiefgreifenden Sanierungsmaßnahmen der „Robert-Koch-Straße“ in Ruppertshain können keine weiteren Tiefbauarbeiten in den peripheren Straßen durchgeführt werden und aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass dieser Stadtteil zum Schluss an das Glasfasersystem angeschlossen wird.

Im gesamten Main-Taunus-Kreis ist die Deutsche GigaNetz sehr aktiv. In Flörsheim ist der Ausbau schon fast abgeschlossen. In Sulzbach und Schwalbach wird es bald zum Startschuss kommen und in Kriftel und Hofhem laufen noch die Gespräche.

Kostenvorteile beim Anschluss

Auch Laura Tiefenthal, Abteilungsleiterin Regionale Kooperationen der Deutschen GigaNetz, betont die Wichtigkeit des Netzausbaus: „Wir erleben das Entstehen neuer Wohn- und Arbeitsformen. Standorte außerhalb der großen Ballungszentren sind für viele Menschen und auch für Unternehmen wieder attraktiv. Das Glasfasernetz sorgt für die notwendige digitale Anbindung der Regionen und die Deutsche GigaNetz möchte dazu ihren Beitrag leisten. Seit Herbst vergangenen Jahres sind wir in der konkreten Ausbauplanung dieser Kommune, für die nach knapp einem Jahr der Vermarktung die Bauphase beginnt.“

Zunächst werden straßenweise Rohrsysteme verlegt und Verteilerkästen aufgebaut. Parallel dazu erfolgt die Einrichtung der Hausanschlüsse. „Jeder Kunde, jede Kundin bekommt eine eigene Glasfaserleitung. Niemand muss sich die Bandbreite mehr mit den Nachbarn teilen. Schon heute sind die maximalen Bandbreiten von DSL- und Kabelanschlüssen absehbar, was einem stetig wachsenden Bedarf nach Bandbreite gegenübersteht. Aktuell sind Geschwindigkeiten bis zu einem Gigabit pro Sekunde typisch und stark verbreitet. Über Glasfaserleitungen sind technisch noch viel höhere Datengeschwindigkeiten möglich. Deshalb ist die Online-Zukunftsfähigkeit für das eigene Zuhause und für Unternehmen definitiv gewährleistet“, so Tiefenthal weiter. Derzeit haben 4.300 Haushalte einen Vertrag mit der Deutschen GigaNetz unterschreiben, was in etwa einer Quote von 27 % entspricht. Im Zuge der sukzessiven Erschließung werden in der Bauphase jetzt alle Haushalte kontaktiert werden, die bisher noch keinen Vertrag unterschrieben haben.

Ergänzend hierzu der Projektleiter Vertrieb, Can Güler: „Die Vermarktung läuft weiter. Es wird auch weitere Informationsveranstaltungen während der Bauphase geben“. Und dann gibt Güler noch einen wichtigen Hinweis: „Die Ummeldung vom bisherigen Anbieter auf die Deutschen GigaNetz wird von uns durchgeführt. Unser Kunde braucht sich um nichts zu kümmern“.

Wer sich noch kurzfristig für einen Anschluss entscheidet, kann bis zu 2.000 Euro sparen. Durch die Bündelung der Baumaßnahmen werden die Kosten für den Anschluss in dieser Phase von der Deutschen GigaNetz übernommen. Die Baukosten für eine spätere Anbindung an das Glasfasernetz müssen die Nutzer selbst tragen. Die Planung des Ausbaus sowie die Umsetzung sämtlicher Baumaßnahmen vor Ort erfolgt durch die Firma Wayss & Freytag. In diesem Zusammenhang wird von einer „Wanderbaustelle“ gesprochen. Hierzu der Bereichsleiter von Wayss & Freytag, Pascal Gaude: „Die Bürgersteige einer Straße werden an einem Tag geöffnet, das Leerrohr wird eingebracht und zügig wird der Graben wieder verschlossen.“ Hierzu muss auch viel Material entsorgt und angeliefert werden. Dafür ist eine Fläche im Industriegebiet in Kelkheim-Münster in der Nachbarschaft von NEXEN TIRE eingerichtet worden. An dem Projekt des flächendeckenden Glasfaserausbaus ist das Kelkheimer Unternehmen Dörflinger Elektrotechnik GmbH mitbeteiligt. In sämtlichen Ein- und Zweifamilienhäusern wird Dörflinger die Verkabelung im Haus vornehmen. Der Geschäftsführer, Kai Rosenberg, ist erleichtert, dass dieses Projekt jetzt Konturen annimmt: „Bisher sind die Internetanschlüsse miserabel. Mit „intelligenten Daten“ wird dann eine gute Übertragung möglich sein. Dies wird vor allem auch für Berufstätige von Vorteil sein, die im zunehmenden Maße vom Home-Office aus arbeiten.“

Warum eigentlich Glasfaser?

Eine Glasfaser ist eine aus Glas bestehende lange dünne Faser. Bei der Herstellung werden aus einer Glasschmelze dünne Fäden gezogen und zu einer Vielzahl von Endprodukten weiterverarbeitet. Glasfasern werden als Lichtwellenleiter zur Datenübertragung eingesetzt. Diese zählen heute zu den wichtigsten Konstruktionswerkstoffen. Sie sind alterungs- und witterungsbeständig, chemisch resistent und unbrennbar. 

Bereits vor fast 4.000 Jahren verwendeten die Phönizier, Griechen und Ägypter aus der Schmelze gezogene Glasfäden, um Gefäße zu verzieren. 1713 wies Ferchault de Réaumur auf die Möglichkeit hin, feine Glasgarne zu verweben. Glasbläser aus dem Thüringer Wald stellten ebenfalls bereits im 18. Jahrhundert sogenanntes Feen- oder Engelshaar her. Erst nur als Dekorationsmittel genutzt, wurden die Möglichkeiten der Fasern (z. B. Wärmeisolation der Glaswolle) in Thüringen (Lauscha, Steinach) nach und nach entdeckt.

Während beim Kupfer- oder Koaxialkabel vielfach nur ein Teil der vollen Übertragungsleistung tatsächlich in einem Haushalt ankommt, schafft ein Glasfaseranschluss konstant höhere Datengeschwindigkeiten. Weitere Kontaktmöglichkeiten sowie ergänzende Informationen über das Projekt sind unter www.deutsche-giganetz.de/kelkheim zu finden.

Über die Deutsche GigaNetz GmbH

Die Deutsche GigaNetz GmbH mit Hauptsitz in Hamburg betreibt deutschlandweit den vorwiegend eigenwirtschaftlichen und qualitätsorientierten Glasfasernetzausbau bis in die eigenen vier Wände (FttH – Fiber to the Home). Damit leistet das Unternehmen einen erheblichen Beitrag zur Digitalisierung Deutschlands mit der Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger an der dafür notwendigen Infrastruktur. Mit einem klaren Fokus auf den eigenwirtschaftlichen Ausbau ist es Ziel des Unternehmens, 100 % Glasfaser in den Kommunen zu bauen und dabei vorhandene Infrastrukturen als auch die Förderkulisse ergänzend einzubeziehen. Die Deutsche GigaNetz schafft ein nachhaltiges Qualitätsnetz für die nächsten Generationen durch hochwertige Verlegetechniken und konventionelle Verlegetiefen, das als Open-Access-Lösung diskriminierungsfrei ist. Mit bis zu 60 % weniger Energieverbrauch im Netzbetrieb gegenüber bisherigen Netzen leistet die Deutsche GigaNetz auch einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit in den Kommunen. Hessen bildet mit zahlreichen Ausbauprojekten in Kommunen und als Partner der Gigabit-Region FrankfurtRheinMain einen Schwerpunkt des Engagements der Deutschen GigaNetz GmbH.



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