„Wir dürfen nicht nachlassen, das Leid des schrecklichen Ukrainekrieges zu lindern“

Verladung von Hilfsgütern im Logistikzentrum der Alten Feuerwehr in der Zeilsheimer Straße am 30. November. Foto: Zellhofer

Kelkheim
(kez/ju) – „Dort helfen, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird.“ Das ist der Leitsatz des Vereins „Gemeinsam für die Ukraine e.V.“, der Dank Hilfe und Unterstützung von vielen Partnerorganisationen und Privatpersonen eine lebensnotwenige Hilfe in Dnipro und den benachbarten Kampfgebieten leistet.

Der Verein wurde am 24. Februar gegründet und hat bereits elf Transporter (20-Tonner) in die Ukraine geschickt. Der letzte Transporter startete am 30. November in Kelkheim und ist in Dnipro am 4. Dezember sicher angekommen. Dnipro ist eine Millionenstadt und hat aufgrund ihrer Lage eine wichtige Rolle in der medizinischen Versorgung von Kriegsverletzten und Kriegsopfern aus allen Kriegsgebieten wie Cherson, Donezk, Luhansk, Mykolajiw, Zaporozhye, Charkiw.

In der Zeilsheimer Straße 47 in Kelkheim nutzt der Verein das alte Feuerhaus, um wertvolle und umfangreiche Sachspenden zu sammeln. Das alte Feuerhaus ist zum wichtigen Logistikzentrum geworden. Am Tag der Beladung des Transporters hat Bürgermeister Albrecht Kündiger einen Besuch abgestattet und den Ukrainerhelfern die Nutzung der Halle noch für weitere Monate zugesichert. „Insbesondere jetzt im Winter ist die Hilfe in der Ukraine wichtiger denn je“, sagt Tetyana Fischer, Vorsitzende des Vereins. „Zu dem Leid, das die Menschen in der Ukraine in den letzten Monaten erlebten, kommen noch Kälte und schlechte Versorgung dazu, bedingt durch zerstörte Infrastruktur. Davon sind alle betroffen, insbesondere die Zivilbevölkerung. Wir bedanken uns für die Solidarität und Hilfe, insbesondere bei der „Stimme für Ruppersthain e.V..“ Hierzu Thomas Zellhofer, der Vorsitzende des Vereins: „Unser Verein hat von Anfang an den richtigen Impuls gesetzt mit dem Benefizkonzert am 13. März vor dem Kelkheimer Rathaus, zwanzig Tage nachdem die russische Armee mit einem massiven Aufgebot in die Ukraine einmarschierte. Diese Kundgebung mit Konzert erbrachte einen unerwartet hohen Erlös von 10.000 Euro. Es ist der Ruppertshainer Mezzosopranistin Dzuna Kalnina zu verdanken, die innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Künstlerinnen und Künstler mit 18 Beiträgen aktivieren konnte. Allein schon von dieser Einnahme wurden mehrere Transporte in die Ukraine bezahlt und das Engagement geht weiter.“

In Dnipro hat der Verein „Gemeinsam für die Ukraine e.V.“ ein Lager eingerichtet, von dem die humanitäre Hilfe direkt an die unterstützenden Einrichtungen, insbesondere an die Krankenhäuser und Feldlazarette in Dnipro und benachbarten Kriegsgebiete, geliefert wird. Hierzu zählt vor allem das Mechnikov-Krankenhaus in Dnipro.

Vor Ort übernehmen Ehrenamtliche, Iryna Boronylo, die Schwester von Tetyana Fischer, und Tamara Gorohova die Koordination und Organisation. Dank deren unermüdlichen Einsatzes und deren direkten lokalen Kontakten gelingt es, das Verbandsmaterial, Medikamente, medizinische Hilfsgüter und andere lebensnotwendige Hilfsgüter direkt an die Bedürftigen zu liefern.

Die humanitäre Unterstützung insbesondere von Krankenhäusern und Feldlazaretten ist für die Ukraine essentiell und hilft, das Leben und die Gesundheit der Kriegsverletzten und der Zivilbevölkerung unter Kampfbedingungen zu retten. Schließlich ermöglicht die rechtzeitige medizinische Versorgung den Verwundeten oft ein gerettetes Leben und das bedeutet, dass der Sohn, Ehemann oder Vater eines Menschen lebend zurückkehren wird. Daher ist die gemeinsame Hilfe einfach unbezahlbar. Dank der humanitären Unterstützung findet die Versorgung und Behandlung von Verwundeten, Kriegsverletzten und zivilen Opfern der militärischen Aggression in Dnipro und den benachbarten Kampfgebieten unter besseren Bedingungen statt.

Gerade am 30. November musste man in der Presse lesen, dass in Dnipro wieder russische Raketen eingeschlagen waren und die Produktionsanlage eines Unternehmens schwer beschädigt wurde. Bundeskanzler Olaf Scholz und der ukrainische Präsident erörterten an diesem Tag intensiv die Situation in der Ostukraine. Zielsetzung ist die Stärkung der ukrainischen Raketenabwehr und die Initiative zur Lieferung von ukrainischem Getreide an die armen Länder Afrikas. Mit den direkten Hilfstransporten wird eine internationale Brücke zwischen den Helfenden in Deutschland und den Hilfsbedürftigen in der Ukraine gebaut. Alle Beteiligten sind sich einig: „Wir dürfen nicht nachlassen – es ist unser aller Auftrag, dieses Leid des schrecklichen Krieges zu lindern.“

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