Große Vielfalt und besondere Highlights

Anders als der Schulalltag: Szenenfoto von der Projektwoche der Kelkheimer Eichendorffschule. 47 verschiedene Projekt waren im Angebot.Foto: Roland Struwe

Schülerreporter berichten von der Projektwoche an der Eichendorffschule. Von Emilia Ernst, Maja Müller und Kevin Polin

Kelkheim (kez) – Die diesjährige Projektwoche der Eichendorffschule überzeugte die Schülerinnen und Schüler mit ihrem vielfältigen Angebot von über 47 verschiedenen Projekten. Man konnte sich sowohl kreativ als auch sportlich ausleben und viel Neues lernen.

Die Projektwoche fand in der wegen des Nationalfeiertags verkürzten Schulwoche vor den Herbstferien statt und wurde von allen Schülern, unabhängig vom Schulzweig, besucht. Nicht mit dabei waren jedoch die sechsten Klassen, die G10 sowie die Q3, da diese auf Klassenfahrt waren. Die fünften Klassen hatten ihre eigenen Klassenprojekte, in denen sie Spiele spielten und Ausflüge machten, um ihre Klassengemeinschaft zu stärken. Organisiert wurde die Woche von Frau Schmieding. Bereits seit April hatte sie gemeinsam mit acht weiteren Lehrkräften an der Planung gearbeitet: Projekte auswählen, Schülerzahlen festlegen, Kolleginnen und Kollegen erinnern und vieles mehr. „Es ist viel Arbeit, aber es lohnt sich“, erklärte sie.

Projekt „Reportage“

Das Projekt „Reportage“ ermöglichte den Schülern in Kleingruppen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anderer Projekt zu interviewen und als Endergebnis einen Artikel zu verfassen. Manche konnten auch einen Podcast aufnehmen und dort ihre kreative Ader ausleben. So unterhalten sich die Zwillinge Jona und Nico aus der G7 über den Verlauf der Woche. Im Rahmen dieses Projekts wurden auch dieser Artikel sowie zwei weitere verfasst, welche im „Journal Frankfurt“ und im „Friday Folder“ der EDS erscheinen werden. Die Arbeit mit Kamera und Mikrofon machte den Schülern viel Spaß. Auch den Leitern des Projekts, Herrn Struwe und Herrn Kraus, hat das Projekt insgesamt gut gefallen, auch wenn nicht alle Schülerinnen und Schüler die erhoffte Motivation mitgebracht haben.

Im Bereich Kreativität gab es eine breite Auswahl. Besonders beliebt war das Projekt „Stop Motion“. Herr Geier, der zuvor bereits eine Film-AG geleitet hatte, brachte die Idee mit. „Ich habe das schon öfter gemacht und zuhause viel Playmobil – das passte perfekt.“ Trotz technischer Probleme mit dem Beamer und nicht geladenen iPads konnten die Schüler ihre Filme starten.

Upcyceln und reparieren

Auch das Projekt „Upcycling mit Stoffresten“ erfreute sich großer Beliebtheit. Die Schülerinnen und Schüler nähten Taschen und lernten den Umgang mit der Nähmaschine. „Mir gefällt, dass man etwas Praktisches macht – und ich kann es sogar für den Kunst-LK nutzen“, berichtete Leonie aus der Q1. Lehrer Althaus ergänzte: „Gerade in Zeiten von Fast Fashion ist es wichtig, Stoffreste sinnvoll zu verwenden und Nachhaltigkeit vorzuleben.“

Ein weiteres kreatives Projekt war „Kerzen gießen & Upcycling“. Hier gestalteten die Teilnehmenden neue Kerzen, Bilderrahmen und andere Alltagsgegenstände aus alten Materialien. „Man muss gar nicht künstlerisch begabt sein – Motivation reicht“, meinte Damian begeistert. Frau Michatz betonte, dass es ihr Ziel sei, den Jugendlichen zu zeigen, dass sie selbst etwas schaffen können, anstatt alles wegzuwerfen.

Wer Bewegung suchte, kam im Projekt „Radeln und reparieren“ von Herrn Würz auf seine Kosten. Paul aus der Q1 berichtete: „Wir fahren viel Offroad durch Wälder und Berge. Das ist anstrengend, aber macht großen Spaß.“ Neben der sportlichen Herausforderung lernten die Schülerinnen und Schüler auch, wie man Fahrräder repariert. Zwar blieb bei den Touren ein Sturz nicht aus, doch für Paul steht fest: „Ich würde das Projekt jederzeit wieder wählen.“

Wissen und Technik

Neben Kreativität und Sport gab es auch Projekte, die Wissen und Technik in den Vordergrund stellten. So konnten Schülerinnen und Schüler im Projekt „Spieleprogrammierung mit KI“ erste Schritte ins Programmieren wagen. Moritz aus der G9d entschied sich dafür, „weil ich schon länger lernen wollte, wie man programmiert“. Info-Lehrer Herr Grünberg gab einen leicht verständlichen Einstieg, um Hemmschwellen abzubauen und Neugier zu wecken.

Für geschichtsinteressierte Schüler bot sich das Projekt „Römisches Imperium“ an. Dort ging es um die Wurzeln Europas, die Kultur der Römer und deren Einfluss auf unsere heutige Gesellschaft. „Die Römer haben Straßen, Städte und vieles mehr geprägt“, betonte Herr Schönherr, der das Projekt leitete. Eine Schülerin, die Latein belegt, wählte das Projekt aus Interesse, merkte jedoch, dass sie schon vieles wusste.

Projekt zur Obdachlosigkeit

Ein besonderes Highlight war das Projekt „Obdachlos? Drogenabhängig? Selbst schuld, oder?“, bei dem mithilfe der externen Kooperation „Gemeinsam Stark FFM“ ein Drogenpräventionsprogramm ausgearbeitet wurde. Die Schüler sollen dort durch Aufklärung vor Drogenmissbrauch geschützt werden. Die Aktivistin RaSchida will die Jugendlichen mit diesem Projekt inspirieren und so machte die Gruppe sogar einen Ausflug nach Frankfurt, um dort Obdachlosen Essen und Kleidung zu spenden und hautnah mitzubekommen, wie das Leben auf der Straße ist. Die Leiterin, Frau De Nobile, erhofft sich, dadurch bei den Jugendlichen Vorurteile abzubauen und Offenheit gegenüber Obdachlosen und Bedürftigen zu stärken, „da man sich schnell selbst in der Situation wiederfinden kann“.

Für die Teilnehmenden bleibt die Projektwoche ein besonderes Erlebnis – und für viele sicher auch eine Inspiration über den Unterricht hinaus.



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