Jungtiere bei den Tiefland-Nyalasim Opel-Zoo. Foto: Archiv Opelzoo
Kronberg (kez) – Über fehlenden Nachwuchs kann sich der Opel-Zoo in Kronberg nicht beklagen. Aufmerksamen Zoobesuchern wird es nicht entgangen sein: Bei den Tiefland-Nyalas gibt es nicht nur das eine Jungtier zu bewundern, das im Mai 2024 zur Welt kam. Am 16. August gab es weiteren Nachwuchs, und das weibliche Antilopen-Kalb ist nun auf der Anlage mit seinem (Halb-)Bruder zu bewundern.
Mit ihrem hellbraunen Fell und den weißen Streifen sind die beiden gut getarnt für ihren Lebensraum im südlichen Afrika: Sie bewohnen dichte Wälder und Dickichte mit Wasserzugang. Die hellen Streifen auf dem bräunlichen Untergrund lösen ihre Umrisse im dichten Pflanzengewirr auf und bieten somit eine hervorragende Tarnung.
Bei den Nyalas besteht ein ausgeprägter Geschlechterdimorphismus: Die Männchen werden 140 kg schwer, sind dunkel gefärbt, besitzen Mähnen und haben auffällige Hörner. Die Weibchen sind deutlich kleiner, wiegen etwa nur 60 kg, haben eine rötlich-braune Färbung wie die beiden Jungtiere auch und besitzen keine Hörner. Im Laufe des nächsten Jahres mit beginnender Geschlechtsreife wird der im Mai geborene Bock die Erscheinung des männlichen Tieres zunehmend ausprägen. Dann wird er auch für seinen Vater zur Konkurrenz und von ihm nicht mehr akzeptiert werden.
Der Opel-Zoo trägt zum Erhalt der Tiefland-Nyalas durch Teilnahme am European Ex-Situ Programm (EEP) bei, in dem die Zucht europaweit auf wissenschaftlicher Grundlage koordiniert wird. Der Bestand der Nyalas in ihrem Ursprungsgebiet ist zurzeit zwar noch nicht bedroht, aber Lebensraumverlust infolge Landwirtschaft und Weidegänger sowie Wilderei und darüber hinaus durch die Tatsache, dass viele Tiere in gesonderten Schutzgebieten leben, lassen es geraten erscheinen, in den Zoologischen Gärten Reservepopulationen zu halten.