Ein „Kleiderkreisel“ in Kelkheim

Kelkheim(kez) – Am Samstag, 28. September, soll sich die Stadtmitte Süd von 10 bis 12 Uhr in einen „Kleiderkreisel“ verwandeln. Das ist die Idee der Fairtrade-Steuerungsgruppe in Kelkheim für die erste Einrichtung dieser Art in der Stadt und erklärt dazu, dass sicherlich viele noch Kleidungsstücke im Schrank haben, die sie aus verschiedensten Gründen nicht mehr tragen. Zum Wegwerfen seien sie oft zu schade, die Größe passt vielleicht nicht mehr.

Hier springe der Kleiderkreisel ein. Man kommt mit ein bis zwei gut erhaltenen sauberen Kleidungsstücken vorbei und sucht sich neue gebrauchte zum Mitnehmen aus. Ausdrücklich sind auch Männer willkommen.

Neue Trends und Kollektionen kommen in immer kürzeren Abständen auf den Markt, die Spirale der „Fast Fashion“ dreht sich immer schneller.

Viele Kleidungsstücke werden nur für eine Saison gekauft und qualitativ entsprechend minderwertig produziert. Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen in Deutschland im Schnitt sechzig Kleidungsstücke pro Jahr, der rasant steigende Anteil von Online-Käufen verstärkt diese Tendenz noch, wird weiter auf diese Entwicklung hingewiesen. Jedes fünfte Kleidungsstück werde so gut wie nie getragen. „Fast Fashion hat einen Preis, auch wenn dieser Preis nicht auf dem Preisschild steht.“ Und weiter: „Der Anbau von Baumwolle erfordert große Wassermengen vor allem in Gegenden mit Wassermangel. Pestizide und Düngemittel sind insbesondere beim konventionellen Baumwollanbau ein Problem. Etwa 14 Prozent des weltweiten Insektizidmarktes und circa fünf Prozent des Pestizidmarktes entfallen auf diesen Bereich.“

Allein dies sind schon genügend Argumente, auf den Kleiderkreisel am 28. September aufzuspringen. Viele andere Argumente aus dem Bereich der Ökologie und der Wirtschaft kommen hinzu. Arbeiter in den Herstellungsländern können ein gar garstig Lied davon singen.



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