„Komm lass uns tanzen“ – „Junge Künstler“ von der Bürgerstiftung ausgezeichnet

Die Grundschüler der Sindlinger Wiesen Schule rockten die Bühne mit ihrer Show zum Song „Iko Iko“ von Justin Wellington. Da ging die ganze Halle mit.Fotos: Judith Ulbricht

Kelkheim (ju) – So einen Trubel hatte die Stadthalle schon lange nicht mehr gesehen. Aus allen Richtungen Kelkheims strömten Grundschüler Richtung Stadtmitte. Wie ein Sternenmarsch – da waren die Schülerinnen und Schüler der Sindlinger Wiesen Schule, Mädchen und Jungen kamen aus Richtung Pestalozzischule, andere kamen aus Hornau von der Max-von-Gagern-Schule, die Anne-Frank Schulkinder und die von der Albert-von-Reinach-Schule hatten den weitesten Weg. Aber sie kamen alle.

Die Bürgerstiftung Kelkheim hatte zum Wettbewerb der „Jungen Künstler“ gerufen. Nach drei Jahren Pause durch die Coronapandemie sollte es endlich wieder soweit sein – große Bühne für die kleinen Künstler. Doch bevor dem Motto „Tanz und Musik“ Folge geleistet wurde, richteten Bürgermeister Albrecht Kündiger und Schirmherrin Motsi Mabuse (per Videobotschaft) ein paar rührende Worte an die Jungen und Mädchen. Der Rathauschef lobte die vielfältige Arbeit der Bürgerstiftung und Motsi berichtete den Kindern von ihrer Leidenschaft für‘s Singen und Tanzen, die sie zu ihrem Beruf machen konnte. „Glaubt an Euch selbst und habt Spaß“, waren ihre Abschlussworte. Grüße und ein tolles Tanzvideo kam von der Rossertschule in Ruppertshain, die sich aufgrund der Baustellensituation in ihrem Ort nicht auf den beschwerlichen Weg Richtung Kelkheimer Innenstadt gemacht hatten.

Und dann hieß es Bühne frei. Den Anfang machten die Schüler der Albert-von-Reinach- Schule, die mit dem „KiKa Tanzalarm“ die Bühne kaperten – inklusive Breakdance-Einlage.

Mystisch wurde es dann bei der Max-von-Gagern-Schule. Die Mädchen und Jungen bewegten sich zu dem aus der Netflix-Serie „Wednesday“ bekannten Song „Goo Goo Muck“ genau so wie Wednesday Aaadams. Der Jubel in der Stadthalle war groß.

Dann füllte sich die Bühne. Die Schüler der Sindlinger Wiesen Schule fluteten mit schwarzen Shirts bekleidet auf die Bretter. Und legten los – „Iko Iko“ hallte es durch die Halle und alle sangen mit, keiner konnte die Füße stillhalten. Eine großartige Performance mit so vielen Mitwirkenden.

Es folgte ein emotionaler Auftritt der Intensivschüler der Pestalozzischule. Kinder aus Afghanistan, dem Iran, der Türkei, Syrien, der Ukraine und Italien betraten die Showbühne und präsentierten einen Klassiker der deutschen Kindermusik – Rolf Zuckowkis „Immer wieder kommt ein neuer Frühling“. Da hoppelten die Häschen über die Bühne, die Schlangen streiften die alte Haut ab und über allem schwebte die Sonne – Zeichen für Leben, Liebe und Freiheit. Schulleiterin Julia Hermann hatte Tränen in den Augen. „Wir haben uns bewusst für diese Kinder entschieden. Sie waren so aufgeregt und haben es so toll gemacht“, ist sie sichtlich bewegt. Völkerverständigung wie man sie sich überall wünschen würde.

Den Kracher zum Abschluss eines wirklich einmaligen Vormittags setzten die Schüler der Anne-Frank-Schule. Sie trommelten gemeinsam mit ihrem Leiter als gäbe es kein Morgen – mit soviel Leidenschaft und Hingabe, der Applaus der begeisterten Schülerschaft war Belohnung genug. Hildegard Bonczkowitz, Vorsitzende der Bürgerstiftung, fasste es in Worte: „Trommeln lassen die Herzen im Rhythmus schlagen“.

Beladen mit vielen Eindrücken, ihren Urkunden und einem stattlichen Scheck über 800 Euro machten sich die Kinder auf den Weg zurück in ihre Schule. Dort werden sie ihren Mitschülern bestimmt gleich vom neuen Thema berichten: Denn im nächsten Jahr dreht sich bei den „Jungen Künstlern“ alles um‘s Thema Wasser. Man darf gespannt sein.

Weitere Artikelbilder



X