Der Lions Club Kelkheim schickt Hörgeräte in die Ukraine

Tatjana Kryvkov und Dana Arnold (re.) freuen sich über die vielen gespendeten Hörgeräte. Foto: Lions Club

Kelkheim
(kez/ju) – Dana Arnold, eine gebürtige Ukrainerin, die in der Nähe von Bremen lebt, ist die Vorsitzende des dortigen deutsch-ukrainischen Vereins Kolos. Sie erfuhr bei einem Besuch in dem Land, dass viele Ukrainer sich keine Hörgeräte leisten können. Hörgeschädigte Menschen werden daher oft ausgegrenzt und in Heime abgeschoben.

Sie hörte von dem Projekt „Hilfe für kleine Ohren“, das ein Team des Lions Clubs Kelkheim im Auftrag der Deutschen Lions Organisation umsetzt. In Zusammenarbeit mit vielen Lions Clubs in Deutschland, mit Herstellern von Hörgeräten, mit Hörakustikern bzw. Fachgeschäften werden fabrikneue, aber überwiegend gebrauchte Hörgeräte gesammelt. Sie werden sortiert, gelagert und an gemeinnützige spezialisierte und zertifizierte Organisationen, hauptsächlich in Entwicklungsländern, versandt. Diese passen die Geräte fachmännisch Kindern sowie Jugendlichen, aber auch zum Teil Erwachsenen an, die alle über geringe finanzielle Mittel verfügen.

Dana Arnold brachte das Team „Hilfe für kleine Ohren“ mit der Ukrainischen Gesellschaft der Gehörlosen (UTOG), unter der Leitung von Tatjana Kryvkov, zusammen. Diese ebenfalls zertifizierte Organisation erhielt danach von 2019 bis November 2022 circa 3.700 Hörgeräte, die hauptsächlich Kindern und Jugendlichen angepasst wurden. In dieser Zahl sind 200 fabrikneue Hörgeräte enthalten, die aus der Kooperation der deutschen Lions Organisation mit der Firma Signia stammen, einem der größten Produzenten von Hörgeräten weltweit.

Durch den Einsatz von Dana Arnold und die Unterstützung durch das Team hat sich das Leben vieler Menschen in der Ukraine nachhaltig verändert. Mit den versandten und angepassten Geräten wurde circa 1.900 Menschen zum Hören verholfen. Hören ist auch lebensrettend geworden. So berichtete ein 11-Jähriger aus einer Schule für hörbehinderte Kinder, dass er dank eines gespendeten Hörgeräts nunmehr die Alarmsirene hören, seine Mitschüler informieren und rechtzeitig einen Schutzraum aufsuchen kann.

In Folge des von Russland ausgelösten Krieges, des ständigen Beschusses des Landes und der Kampfhandlungen haben insgesamt die Hörschäden erheblich zugenommen, besonders bei den Soldaten, sodass der Bedarf an Hörgeräten stark gestiegen ist. Damit hat sich die Zielsetzung des Projektes in der Ukraine verschoben, denn nicht nur Kindern und Jugendlichen, sondern zunehmend Erwachsenen helfen die Hörgeräte aus dem Projekt „Hilfe für kleine Ohren“. Da die gespendeten Typen häufig auch für Erwachsene geeignet sind, und der Bedarf so groß ist, hat das Team keine Probleme mit dieser Entwicklung

Normalerweise gelangen die Hörgeräte über DHL an die Partner. Die für die Ukraine bestimmten Geräte dagegen transportiert Dana Arnold regelmäßig mit ihrem Pkw von Bremen nach Lwiw oder bis nach Kiew und nimmt damit erhebliche Strapazen und große persönliche Risiken auf sich. Das Team will die Zusammenarbeit mit Arnold fortsetzen und, wenn es die Lage in der Ukraine erlaubt, weiter intensivieren.



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