Radfahrer und Autos: Überholvorgänge auf den Straßen im Blick des ADFC mit einem OpenBikeSensor

Der OpenBikeSensor wird an der Sattelstütze montiert.

Main-Taunus (bs) – Mit einer neuen Aktion nimmt sich der ADFC Main-Taunus des für viele besonders wichtigen Problems im Straßenverkehr an – dem oft zu geringen Abstand zwischen den Radfahrern und den überholenden Autos. Und so wird die Straßenverkehrsordnung zitiert: „Beim Überholen mit Kraftfahrzeugen von zu Fußgehenden, Radfahrenden und Elektrokleinstfahrzeugführenden beträgt der ausreichende Seitenabstand innerorts mindestens 1,5 m und außerorts mindestens 2 m.“ (StVO, § 5 Abs. 4). Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob der Radfahrer oder die Radfahrerin auf der Straße oder auf einem Radfahr- oder Schutzstreifen fährt. Der ADFC: „In der Praxis halten sich viele Menschen am Lenkrad von Kraftfahrzeugen an diese Regel. Aber leider nicht alle. Und leider gibt es bestimmte Straßen, an denen außergewöhnlich oft gegen diese Vorschrift verstoßen wird. Aber welche sind das?“

Unter dem Motto „Aufklären statt anklagen“ sollen jetzt mit dem OpenBikeSensor Überholvorgänge vermessen werden, um mit statistischen Daten Antworten auf diese Fragen zu bekommen. Wo wird häufig zu eng überholt? Wo fahren viele Fahrradfahrer? Wo herrscht Handlungsbedarf für Aufklärung, Überholverbote, bessere Infrastruktur? Der ADFC meint, dass Lokalpolitiker diese Informationen dann nutzen könnten, um die Radinfrastruktur zu verbessern und so das Radfahren für alle attraktiver und sicherer zu machen.

Es wird auch gleich erklärt, wie ein OpenBikeSensor funktioniert: „Das kleine Messgerät wird an der Sattelstütze des Fahrrades montiert und misst per Ultraschall zentimetergenau den Abstand vorbeifahrender Fahrzeuge. Die Messwerte können direkt auf einem Display abgelesen werden und werden zusammen mit den GPS-Koordinaten gespeichert. So können sie später auf der Straßenkarte ausgewertet werden.“

Ab sofort können sich Interessierte per E-Mail bei Roland Behme, roland.behme[at]adfc-mtk[dot]de, als OpenBikeSensor-Piloten und Pilotinnen melden. Im Vorfeld werde geklärt, ob das Routenprofil und das Rad für die Montage des OpenBikeSensors geeignet sind. Bei einem Montagetermin werden das Gerät und die Bedienung erklärt (zur Sicherheit gibt es außerdem eine Bedienungsanleitung für alle, die mitmachen), und es beginnt die Messung für einen Zeitraum von 4 bis 8 Wochen. Aus Datenschutzgründen gilt: Die aufgezeichneten Daten werden anonymisiert.

Wer auf Alltagsradstrecken im MTK unterwegs oder überwiegend im Mischverkehr unterwegs ist, ein Smartphone hat, könne sich melden.

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