Sicherer Zugang zum Alten Friedhof in Ruppsch

Bauhofleiter Stefan Grams, Frank Behle vom Grünflächenamt, Rosalinde Müller, Egon Größlein, Klaus Kühn, Albrecht Kündiger, Wolfgang Männer und Dr. Thomas Zellhofer (v.li.) auf den neuen Stufen Foto: Judith Ulbricht

Es war ein intensiv vorgetragener Wunsch von Dr. Thomas Zellhofer, dem Vorsitzenden der Stimme für Ruppertshain und der Sängervereinigung Ruppertshain, dem die Stadt Kelkheim jetzt nachgekommen ist: ein neuer gepflasterter Zugang zum Alten Friedhof in Ruppsch.

Die durch den städtischen Betriebshof erstellte Zuwegung macht den Gang zur allseits beliebten Parkbank mit Panoramablick einfacher und ungefährlicher. Gerade bei der feuchten Witterung war der Weg nur schwer begehbar über den abschüssigen Hang.

Der Zeitpunkt ist gut getroffen, gilt doch im Allgemeinen der November als Monat der Stille und Andacht. Die fünf neuen Stufen bieten jetzt einen guten Zugang zu dem netten Plätzchen mit Blick in die Rhein-Main-Ebene. Thomas Zellhofer geht das Herz auf, liegt ihm doch dieses kleine Stückchen Geschichte und Natur sehr am Herzen. Bis in die 50er Jahre wurde der Friedhof noch genutzt, klassische Begräbnisse fanden hier statt, viele alte Grabsteine mit Erinnerungen standen unter schattigen Bäumen. Nachdem der neue Friedhof entstand war, fanden die Beerdigungen dort statt. Sogar eine Erweiterungsfläche auf dem Schillingsacker war vorgesehen. Doch wie sich so vieles verändert, so auch die Bestattungskultur. Immer weniger Menschen bevorzugen das klassische Begräbnis mit Sarg und Grabstein. Viel mehr gewinnen Friedwälder, Urnenbestattungen in jeglicher Form und Seebestattungen.

Auf dem Alten Friedhof in Ruppsch liefen nach und nach die Ruhezeiten für die Gräber ab, die Nutzungsrechte wurden von den Angehörigen nicht mehr verlängert. Eines Tages war es dann soweit - sämtliche Grabsteine wurden abgeräumt und verschwanden für immer. Und mit ihnen auch die eventuell ein oder andere Geschichte oder Erinnerung, die erhaltungswert gewesen wäre. Daran knabbert Thomas Zellhofer heute noch. Dankbar ist er dem Ruppertshainer und Kreistagsvorsitzenden Wolfgang Männer, der sich dafür einsetze, dass die nun frei gewordene Fläche nicht bebaut wurde. Heute erinnert nur noch die geradlinige Bepflanzung der Bäume daran, dass hier einst Menschen begraben wurden. Der Verein Stimme für Ruppertshain möchte sich weiterhin liebevoll um den Alten Friedhof kümmern. „Wir möchten als Bürger mitwirken und nicht nur nehmen, sondern auch geben“, bekräftigt Thomas Zellhofer. So werden im Frühjahr weitere Schnitte an den Bäumen und Büschen vorgenommen. Die Bepflanzung rund um den Weg hat der Betriebshof schon erledigt. Jetzt im November ist davon nicht viel zu sehen, doch spätestens im Frühling werden rund um den Weg bienenfreundliche und schattenaffine Blumen und Gewächse blühen. Ein Geländer wäre noch ganz schön, regt Rosalinde Müller von der Gesangsvereinigung an. Vielleicht lasse sich da nächstes Jahr was machen?



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