Ich verneige mich vor dem Lebenswerk dieser Frau – Bundesverdienstkreuz für Dr. Hildegard Bonczkowitz

„Ich verneige mich vor dem Lebenswerk dieser Frau“ waren die Schlussworte von Landrat Michael Cyriax, als er Dr. Hildegard Bonczkowitz das Bundesverdienstkreuz am Bande überreichte, das ihr vom Bundespräsidenten für ihre vielfältigen Verdienste für die Allgemeinheit in Kelkheim und weit darüber hinaus verliehen wurde. „Das hat sie wirklich verdient“, die spontane Reaktion der Liederbacher Bürgermeisterin Eva Söllner, als sie von der Ehrung hörte.

Die Ärztin aus Berufung, so Landrat Michael Cyriax, um Menschen zu helfen. Menschen nicht nur auf dem medizinischen Sektor zu helfen, nicht nur in Kelkheim, sondern weit darüber hinaus. Er erinnerte an ihre Forschungsarbeiten als junge Ärztin, als Spezialistin für Melanome, als Allergologin und Immunologin, vor allem aber an die Zeit vor der Wende, als sie zusammen mit Dr. Klaus Fischer in Crimmitshau an allen Ecken und Enden half, an ihr Engagement für das Krankenhaus in Gera, als sie zusammen mit Herbert Grombach einen Wohnwagen mit Medizin vollstopfte und von den DDR-Behörden verdächtigt wurde, mit den Hilfsgütern zu handeln.

Und auch Herbert Grombach erinnert sich nur mit Schrecken an diese Fahrt.

Millionen Mark waren es, die sie für die Hilfe zusammenbrachte, ihrer Überredungskunst konnte kaum niemand widerstehen.

Sie sei in der Lage Menschen zu begeistern etwas zu tun. Das war nicht nur vor dreißig Jahren so, sondern setzt sich heute fort. Hilfe für Flüchtlinge, die Bürgerstiftung Kelkheim, ihr Werk. Und Cyriax mit dem Blick auf die Angehörigen weiter: Das setzt sich in der Familie fort, die Gabe zu geben und wie sonst immer die Frauen als Helfer ihre Männer im Ehrenamt erwähnt werden, hob der Landrat den Ehemann hervor, der ihr immer helfend zur Seite gestanden hat und steht, ihr den Rücken frei hält, und sei es immer wieder als Gastgeber bei den vielen Besuchern, die in ihr Haus in Hornau kommen.

Zu ihrem Wirken in Kelkheim zählt ihre Hilfe als Kunstmäzenin und finanzierte beispielsweise Gedenktafeln zum Staufenschwur und zu Max von Gagern, mit denen an prägende Köpfe der deutschen Revolution von 1848/49 erinnert wird.

„Wenn es jemand verdient hat, so geehrt zu werden, dann ist es Dr. Hildegard Bonczkowitz“, sagte Bürgermeister Albrecht Kündiger.

Sie sei eben nicht nur eine gute Hautärztin, sondern sie zeichne sich durch Freundlichkeit und Menschlichkeit aus. Auch er hob die Förderung junger Menschen hervor – sie sei einfach nicht mehr aus dem Leben in Kelkheim wegzudenken. Das alles sei so wertvoll für Kelkheim.

Und Dr. Börries Kübel für die Bürgerstiftung: „Eine ihrer Eigenschaften: Die kennt alle und jeden, und regt an, mitzumachen.

Begonnen wurde mit einem Stiftungskapital in Höhe von 25.000, es beträgt heute 250.000 Euro, der Förderverein hat 91 Mitglieder. „Unsere Hildegard sagt, was zu tun ist“-

Sie selbst ging noch einmal kurz auf die Zeiten vor der Wende ein. “Der Blick in die maroden Krankenhäuser erschüttert sie noch immer. Man kann sich heute nach 30 Jahren gar nicht mehr vorstellen,wie das war.

Und dann:

Ohne die Familie kann man nichts machen“. Ihr Schlusssatz: Ich hoffe, dass ich noch lange bei Euch bleiben kann“. Und das hofft man in und für Kelkheim auch ...

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