„zweieinhalbdimensional“ – Wenn ein Projekt zur Kunst wird

Franziska Kuo und Karin Menzel vor dem Papiermobile, das den KunsTraum 44 unterteilte und es dabei doch schaffte, alle Kunstwerke zu einem „großen Ganzen“ zu verbinden.Foto: Gryta Scholl

Kelkheim (gs) – Eine Vernissage der ganz besonderen Art fand am vergangenen Sonntag im KunsTraum 44 in Kelkheim statt. Im Rahmen der Ausstellungen des Künstlerkreises Kelkheim e.V. luden Franziska Kuo und Karin Menzel erstmals gemeinsam zu einer Vernissage ein, die es wahrhaftig „in sich“ hatte.

Zahlreiche Kunstbegeisterte ließen es sich nicht nehmen, der Präsentation eines ganz besonderen Projektes beizuwohnen und man kann ohne Probleme vorwegnehmen: Es hatte sich gelohnt.

Insgesamt vier Jahre arbeiteten die beiden Künstlerinnen gemeinsam an ihrem Projekt, dessen künstlerisches Ergebnis weit mehr ist als die Kunst zweier einzelner Künstlerinnen – woraus sich auch der Ausstellungstitel „zweieinhalbdimensional“ ergibt. In einem Künstlergespräch erläuterten die beiden Ausstellerinnen am Sonntag, wie es zu der Zusammenarbeit kam, welche Grundsätze sie in ihrem Projekt verfolgten und wo die beiden schließlich ihrem kreativen Schaffen auch Grenzen setzten. Ob Collage, Gemälde oder ein raumhohes Mobile: Kontrast ist das zentrale Thema aller ausgestellten Kunstwerke. Mit unterschiedlichsten Materialien und einem interessanten Stilmix begeistern sie mit ihren Kunstwerken, die sich alle modern, chic – aber nicht immer gradlinig – in schwarz- weiß perfekt in das Ambiente der Räumlichkeiten einfügen.

Bereits 2019 begannen Franziska Kuo und Karin Menzel ihre Zusammenarbeit, lösten sich in ersten gemeinsamen Arbeiten vom „Angestammten“ und schufen gemeinsam etwas Neues. Ihr Ziel war das abstrakte Arbeiten – formale Reduktion und persönliche Zurücknahme waren dabei die wahren Herausforderungen, so Karin Menzel im Künstlergespräch. Mit einem wilden Stoffmix und einer Packung Gips starteten sie – probierten aus, verwarfen und kreierten fast spielerisch gemeinsam Neues. Alles war möglich, vieles wurde probiert und am Schluss entstanden wunderbare Kunstwerke, die stofflich abstrakt zu Kompositionen zusammengefügt wurden und damit eine ganz eigene Faszination auf die Betrachter ausüben.

Als zentrales Kunstwerk der Ausstellung wirkt ein raumhohes Papiermobile, das die Räumlichkeiten perfekt teilt und dabei die ausgestellten Kunstwerke auf wunderbare Weise zu einem „großen Ganzen“ miteinander verbindet.

Begleitet wurde die Vernissage von Marcel Bach und seiner Band. Die jungen Musiker haben sich der Soulmusik verschrieben und begleiteten die Ausstellungseröffnung mit drei Musikstücken. Abgesehen davon, dass die Musik die Ausstellung perfekt ergänzte, begeisterten die Musiker die Gäste derart, dass wohl so ziemlich alle Füße im Takt mitwippten und so mancher kühne Hüftschwung zu beobachten war.

Wer sich die sehenswerte Ausstellung „zweieinhalbdimensional“ persönlich ansehen möchte, hat noch bis zum 28. Januar Zeit. Der KunsTraum 44 (Parkstraße 2, 65779 Kelkheim) ist jeweils donnerstags und samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.



X