Falkenstein (el) – Was man sich seit einigen Tagen unter vorgehaltener Hand zuruft, ist jetzt zur Gewissheit geworden: Die Falkenstein Apotheke in der Straße Alt Falkenstein wird ihre Türen schließen und zwar am 2. August. Familie Rose, der neben der Filiale in Falkenstein auch noch die Burg-Apotheke in Königstein sowie eine weitere am Ärztezentrum in Königstein gehören, wirbt um Verständnis für ihre Situation.
Durch die neuen, extrem verschärften Vorschriften vom Gesetzgeber ist die Apotheke einfach nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Es kommen gleich mehrere einschneidende Faktoren zusammen, die zur Entscheidung geführt haben.
Zum einen kommuniziere die Politik nicht, dass Apotheker nicht vom Rezeptverkauf allein leben könnten. Ganz gleich wie teuer ein Medikament ist, der Apotheker erhält lediglich einen Fixbetrag von ca. 8,50 pro Packung unabhängig vom Preis des Medikaments.. Die neue Apotheken-Bedarfsordnung von 2012 bringe außerdem Vorschriften in puncto Ausstattung und Qualitäts-Management mit sich, die es unmöglich machten, die Falkenstein Apotheke in Zukunft revisionsfähig zu halten – zumal die Übergangsfrist gerade beendet ist. Um die Vorschriften auch in Zukunft einhalten zu können, müsste laut Rose die Falkenstein Apotheke komplett umgebaut werden und der Zugang barrierefrei sein. Letzteres dürfte sich vor dem Hintergrund, dass es sich um ein denkmalgeschütztes Haus handele, umso schwieriger gestalten. Auch über das Verlegen der Apotheke habe er nachgedacht, so Rose, ein Umzug würde aber nichts bringen, da man mit immensen Umzugskosten rechnen müsse, und zudem man die Nähe an die benachbarte Arztpraxis aufgeben würde.
2004 hatte die Familie Rose die Apotheke von Fr. Borberg übernommen. Nach nunmehr 10 Jahren wird also dieser Standort aufgegeben, der Mietvertrag muss aber trotzdem erfüllt werden. Weil das so ist, hat der Apotheken-Inhaber bereits mit einem Vertreter eines Lebensmittelmarktes gesprochen, ob dieser eventuell Interesse hätte, hier ein kleines Nahversorgungs-Lädchen zu betreiben. Allerdings ist inzwischen auch klar, dass ein 40-Tonner nicht die Straße Alt Falkenstein wird hochfahren können, um Lebensmittel anzuliefern. Dennoch bleiben die Vorstellung und die Idee, dass hier anstelle der Apotheke ein kleiner Laden, ähnlich wie in Schneidhain Micha‘s Lädchen, eröffnet. „Ich möchte einfach um Verständnis für meine Situation werben, die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, so Bernd-Uwe Rose, der darauf hinweist, dass die Falkensteiner, die nicht motorisiert sind, auch in Zukunft ihre Medikamente durch eine seiner anderen Königsteiner Dependancen nach Hause gebracht bekommen.