Königstein – Die Pläne für den Bau der geplanten Asylbewerberunterkunft Am Kaltenborn nehmen Form an. Wie Bürgermeister Leonhard Helm mitteilte, werde Letztere aus zwei Hauptbauteilen bestehen mit Wohn- und Verbindungsräumen sowie einem zirka 55 Quadratmeter großen Gemeinschaftsraum. Wenn man schon mal dabei ist, sollte man seiner Meinung nach auch ein zweites Geschoss für Gemeinschaftsräume einplanen, das mache Sinn im Hinblick auf zukünftige Nutzungen des Gebäudes.
Im Erdgeschoss befinden sich Lagerräume sowie ein Waschmaschinenraum. Etwa 20 Quadratmeter sind die eigentlichen Wohnräume groß, ausgestattet mit eigenem Bad und Küchenzeile. Man könne nicht üppig bauen und das Gebäude werde auch keinen Schönheitspreis gewinnen, doch es werde ordentlich sein mit offenen Fluren und ohne dunkle Ecken, so Helm. Die Bewohner könnten zudem am sozialen Leben im Innenhof teilnehmen.
In Zusammenhang mit der Mitteilung des Bürgermeisters hinsichtlich der Ausgestaltung des Flüchtlingsheims, votierten die Parlamentarier einstimmig für die damit verbundene Auftragserteilung für die Unterkunft an die Arge unlimited Architekten & Klaus Wagner, die im Oktober ein Angebot zum Preis von 2.065.000,00 Euro abgegeben hatte.
Diese Planungen wolle man jetzt in die Tat umsetzen, heißt es in der Vorlage für die Parlamentarier, da aufrund der anhaltenden Flüchtlingsproblematik und der im Oktober erhaltenen Nachricht, dass bis Ostern 2016 – bis dahin soll auch die Unterkunft in Holzmodulbauweise fertiggestellt sein – in Königstein insgesamt 355 Asylsuchende unterzubringen seien. Derzeit leben 116 Asylbewerber in städtischen Liegenschaften. Insgesamt waren fünf Bewerber um den Bau der Unterkunft zur Abgabe von Angeboten aufgefordert worden und drei davon waren eingegangen.
Die Finanzierung für den Bau des Wohnheims erfolgt über ein Darlehen in Höhe von vier Millionen Euro bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau in Berlin). Die KfW hatte ihr im Oktober 2015 aufgelegtes Sonderprogramm für Flüchtlingsunterkünfte nochmals aufgestockt, so dass jetzt die Stadt Königstein weitere vier Millionen für den Bau von Unterkünften erhält.
Da bereits weitere Zuweisungen bis Ostern avisiert sind, wird die Stadt gemäß eines einstimmigen Beschlusses der Parlamentarier auch das „Haus Michael“ in der Bischof-Kaller-Straße 10 von einem Privatmann zum Preis von 990.000 Euro ankaufen. Damit auch zügig gehandelt werden kann, ist die Aufnahme des diesbezüglichen Kredites zum Ankauf des Hauses, der über das Sonderprogramm der KfW erfolgt, als einzige Änderung in den Nachtragshaushalt 2015 eingebracht worden. Das Gebäude stammt aus den 50er-Jahren und verfügt über 511 Quadratmeter Wohnfläche sowie 36 Zimmer. Die Stadt geht davon aus, dass nach einem Umbau und bei zwei Personen pro Raum im Doppelstockbett hier zirka 70 Personen untergebracht werden können.