AOK-Bewertung: St. Josef mit herausragendem Ergebnis

Dr. Michael Schmidt (v. li.), Ärztlicher Direktor am St. Josef, AOK-Mitarbeiter Jörg Tümmler, Geschäftsführer Ulrich Lange und AOK-Mitarbeiterin Christina Wittig bei der Übergabe des Zertifikats.

Königstein – Die AOK Hessen bietet Krankenhauspatienten seit rund drei Jahren eine bundesweit einzigartige Orientierungshilfe im Internet an. Menschen, die zum Beispiel an Hüft- bzw. Kniegelenken oder der Gallenblase operiert werden müssen, erhalten im AOK-Krankenhausnavigator auf Basis der Weißen Liste aussagekräftige Informationen über die tatsächlichen Behandlungsergebnisse von Kliniken. Seither können alle Interessierten – auch Nicht-AOK-Versicherte – sich kostenlos darüber informieren, wo Ärzte besonders gute Arbeit leisten. Das erfreuliche Ergebnis für die Menschen in Königstein: Das St.-Josef- Krankenhaus hat im Bereich Kniegelenkersatz besonders gut abgeschnitten und die begehrten „drei AOK-Bäume“ eingeheimst. Damit ist klar: Hier wird überdurchschnittlich hohe Qualität erbracht.

Die große Bedeutung einer sorgfältigen Auswahl des Krankenhauses unterstreicht Thomas Burmann, Krankenhauschef der AOK Hessen: „Es bleibt dabei: Man sollte nicht blindlings eine Klinik auswählen, nur weil sie geografisch nahe liegt. Mündige Patienten brauchen für ihre Entscheidung fundierte Informationen. Die liefern wir ihnen mit dem Krankenhausnavigator – schnell, übersichtlich und umfassend. Ich gratuliere den im jüngsten Durchgang ausgezeichneten Kliniken ausdrücklich zu diesem Erfolg.“

Jahr für Jahr werden am St.-Josef-Krankenhaus zirka 100 künstliche Kniegelenke eingebaut. Die Operateure sind alle ehemalige Oberärzte größerer Kliniken, die nun als Belegärzte ihre Patienten am St.-Josef-Krankenhaus versorgen. „Eine schöne Anerkennung der Qualität unserer Arbeit“, so Dr. Michael Schmidt, der Ärztliche Direktor der Klinik, als ihm und dem Geschäftsführer Ulrich Lange in diesen Tagen die begehrte Auszeichnung von den AOK-Mitarbeitern Christina Wittig und Jörg Tümmler überreicht wurde. Geschäftsführer Ulrich Lange hebt außerdem hervor, dass der Klinik im Ganzen eine hervorragende Note bei der Patientenversorgung erteilt wird. Denn auch die Patientenbefragung der AOK zeigt eine Weiterempfehlungsrate über dem Bundesdurchschnitt.

Grundlage des Krankenhausnavigators sind Daten, die nach dem QSR-Verfahren (QSR = Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten) ermittelt wurden. Das Besondere an QSR ist die konsequente Berücksichtigung aller Krankenhausbehandlungen eines Patienten bis zu einem Jahr nach dem ersten Eingriff. Zur Berechnung der Qualitätsindikatoren werden Abrechnungs- beziehungsweise Routinedaten verwendet. Solche Routinedaten von Patienten übermitteln Krankenhäuser automatisch an die Krankenkassen, um eine Behandlung in Rechnung zu stellen.

Einen Teil dieser Daten werten Statistiker für bestimmte Krankheitsbilder in anonymisierter Form aus und analysieren Art und Anzahl der aufgetretenen Komplikationen während und nach dem Krankenhausaufenthalt von Patienten. Zudem sorgt ein aufwändiges statistisches Verfahren für einen fairen Kranken-hausvergleich. Vorteil: Die Daten sind objektiv und beruhen nicht auf den Qualitätsberichten, die von den einzelnen Häusern selbst erstellt werden. Die QSR-Analysen werden dabei kontinuierlich weiterentwickelt. Die aktuellen Ergebnisse beruhen auch deshalb auf einer breiten Datengrundlage, weil die AOK Hessen rund 40 Prozent aller Krankenhaus-Patienten im Land versichert.

Ein großes Plus des AOK-Krankenhausnavigators ist dessen Langfristigkeit. „Gängige Qualitätsberichte erfassen nur den Zeitraum des stationären Aufenthalts. Mithilfe der QSR-Daten können wir die Patienten weiter verfolgen, auch lange nach der Entlassung. Wenn also jemand zum Beispiel wegen einer infizierten OP-Narbe in ein anderes Krankenhaus eingewiesen wird, fließt das in den Navigator ein“, sagt Thomas Burmann von der AOK Hessen. Damit hätten die Patienten jetzt ganz neue Möglichkeiten, wenn es um die Beurteilung der Versorgungsqualität geht.



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