Königstein – Der Motettenchor Königstein wird auch 2018 wieder neben der liturgisch-musikalischen Mitgestaltung verschiedenster Gottesdienste mit einigen besonderen Momenten der geistlichen Kirchenmusik aufwarten.
Verantwortlich hierfür ist Dirigent Carsten Rupp, welcher nun schon im sechsten Jahr in Königstein tätig ist. Ihm wurde am 24. Februar im Rahmen einer von ihm geleiteten Operngala des Städtischen Konzertchores Winfridia Fulda von der Bundesvereinigung der Deutschen Chorverbände der Titel „Chordirektor BDC“ verliehen. Die Bundesvereinigung der Deutschen Chorverbände ist die Dachorganisation der weltlichen und geistlichen Chorverbände. Im Auftrag des Bundesverbandes übernahm der Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Dr. Heiko Wingenfeld, die Ehrung. Bei dem Titel des „Chordirektors BDC“, den Carsten Rupp nun führt, handelt es sich um ein Leistungszertifikat, das nach einem Prüfungsverfahren als Anerkennung für überdurchschnittliche künstlerische Leistungen in der Chorleitung und bei der Gestaltung von Chorkonzerten verliehen wird.
Unter Leitung von Carsten Rupp konzertiert auch der Motettenchor Königstein regelmäßig neben der Mitgestaltung der Liturgie in Gottesdiensten in St. Marien Königstein. Dieses Jahr weist er auf zwei Highlights hin: An Pfingsten singt er die „Missa Sancti Spiritus“ von Alexander Tichonowitsch Gretchaninoff, welcher diese 1944 im amerikanischen Exil für Chor und Orgel komponierte. Dabei wird der Motettenchor Königstein durch die Kantorei von St. Markus Nied unterstützt, die vor wenigen Jahren auch bei der Aufführung von Louis Spohrs „Die Letzten Dinge“ beteiligt war.
Außerdem wird es wieder ein „Sing-mit-uns-Projekt“ geben, das am 26. Mai startet und mit Proben an sechs weiteren Samstag-vormittagen (16.6./30.6./4.8./18.8./1.9./15.9) eine moderne, von südamerikanischen Rhythmen und Klängen inspirierte Messe für Chor und Instrumentarium vorbereitet. Diese wird dann am 23. September um 18.30 Uhr im Rahmen des „Anderen Gottesdienstes“ erklingen. Ausführlichere Informationen hierzu werden noch veröffentlicht; es lohnt sich aber jetzt schon, diese Termine vorzumerken und so an einem außergewöhnlichen Projekt teilzuhaben.
Der Titel „Chordirektor BDC“ (ehemals „Chordirektor ADC“) wird Chorleitern für hervorragende künstlerische Leistungen zuerkannt. Voraussetzung dafür ist eine erfolgreiche künstlerische Tätigkeit mit regelmäßigen öffentlichen Aufführungen in einem Zeitraum von in der Regel mindestens zehn Jahren.
Der Verleihung des Titels geht ein Prüfungsverfahren voraus. Nach erfolgreichem Verlauf des Prüfungsverfahrens erhält der Bewerber ein Zertifikat in Form einer Urkunde. Er ist dann berechtigt, den Titel „Chordirektor BDC“ zu seinem Namen zu führen.
Der Titel ist als Leistungs-Zertifikat zu sehen und versteht sich nicht als eine Ehrenauszeichnung. In der Absicht, überdurchschnittliche künstlerische Leistungen in der Chorleitung auszuzeichnen, wurde er im Jahr 1969 gemeinsam von den Chorverbänden, die der Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände e.V. (BDC) angehören, eingeführt. Der Titel ist die Anerkennung einer künstlerischen Leistung und ist mit entsprechenden Prüfungskriterien verbunden. Er stellt damit eine an der Praxis orientierte Ergänzung oder Alternative zu Diplomen und anderen Abschlüssen musikalischer Aus- und Fortbildung dar.
Bei seiner Stiftung stand zunächst die Absicht im Vordergrund, Chorleitern, die durch vorangegangene schwierige Jahre nicht in der Lage waren, ihre Befähigung durch Studienabschlüsse oder Diplome nachzuweisen, den Rang ihrer praktischen Arbeit zu bestätigen und mit einem Titel und einer Urkunde zu würdigen. Später verlagerte sich der Schwerpunkt darauf, herausragende praktische Arbeit insbesondere vor Ort bei der Leitung von Chören und bei der Gestaltung von Chorkonzerten auszuzeichnen. Dieser Entwicklung wurde durch die Änderungen der Prüfungskriterien Rechnung getragen, die mit strengeren Maßstäben versehen und der wachsenden Vielfalt chormusikalischer Stile angeglichen wurden.
Seit seiner Einführung im Jahr 1969 wurde der Titel „Chordirektor BDC“ bis zum Jahr 2016 insgesamt 624 Mal verliehen. Als eine besondere Anerkennung überdurchschnittlicher künstlerischer Leistung in der Chorleitung mit erfolgreicher Durchführung von Chorkonzerten nimmt er einen hochrangigen Platz im deutschen Chorwesen ein. Die mit dem Titel Ausgezeichneten sind ein Beweis für die große Zahl der Chorleiter, denen es – oft unter schwierigen Umständen – gelingt, Menschen zum gemeinsamen Singen und zu anspruchsvoller Chorarbeit zu motivieren.