Königstein
(kw) – Obwohl die Redaktion nicht zum Abdruck von Leserbriefen verpflichtet ist, gibt sich die KöWo Mühe, auch solche mit kritischem Inhalt zu veröffentlichen, schließlich spiegeln auch diese ein Stück der Wirklichkeit wider, selbst wenn es „Minderheiten“ in der Meinungswelt sind.
Leserbriefschreiber müssen allerdings auch mit Reaktionen auf ihre Texte rechnen und je weiter sich jemand aus dem Fenster lehnt, desto lauter wird oft auch das Echo, das er vernehmen muss.
Neben einigen Leserbriefen traf nun auch eine Presseerklärung des Burgvereins ein – unterzeichnet von Präsidentin und Vizepräsident – die bezüglich der heftigen Vorwürfe von Cyrus Lorenz in der letzten KöWo einiges ins rechte Licht rückt:
Jedermann, auch Herr Cyrus Lorenz, hat das Recht, am Burgfest und seiner Durchführung Kritik zu üben. Es hat jedoch nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun, wenn dabei ehrverletzende Behauptungen und unrichtige Tatsachen verbreitet werden. Daher sieht sich der Burgverein genötigt, zu dem bösartigen Leserbrief von Herrn Lorenz in der Königsteiner Woche vom 23. August Stellung zu nehmen.
Zunächst ist festzuhalten, dass das diesjährige Burgfest, entgegen dem von Herrn Lorenz gezeichneten düsteren Bild, das seit Jahren bestbesuchte war, bei dem Tausende von Menschen an den drei Tagen auf der Burg fröhlich gefeiert haben. Viele haben uns dies auch ausdrücklich bestätigt, unter anderem auch eine Standbetreiberin, die seit vielen Jahren dabei ist und das diesjährige Burgfest als besonders friedlich bezeichnete. Auch bei den Burgfest-Veranstaltungen in der Stadt war überall gute Stimmung, wie die Bilder in der Königsteiner Woche zeigen.
Wenn demgegenüber Herr Lorenz meint, dass „überall Schlägereien zu beobachten“ waren und von einer „Welle der Gewalt“ spricht, so widerspricht dies den Wahrnehmungen der Sicherheitskräfte und der Polizei, die laut Polizeibericht auf der Burg nur wenige Vorfälle verzeichnet haben. Möglicherweise schlägt sich in der Feststellung von Herrn Lorenz sein eigenes Verhalten nieder, zu dem eine abschließende rechtliche Bewertung durch die Polizei noch aussteht.
Wie Herr Lorenz zu seinen „Beobachtungen“ am Burgfestsonntag kommt, ist unklar, da fraglich ist, ob er an diesem Tag überhaupt auf der Burg war. Verleumderisch und unwahr ist die Behauptung, der „Burgstab rund um Burgfräulein und –verein“ habe „schlafend und betrunken in Gewand und Kostüm“ neben den offenen Mülltonnen und den Dixi-Klos gelegen.
Auch die Behauptung, am Freitag, als es zu Stauungen wegen der gefälschten Eintrittskarten kam, habe „eine der Hauptverantwortlichen mit weinendem Gesicht“ hinter der Sicherheitsbarriere gestanden, ist unwahr und beleidigend, diesbezüglich bleibt eine rechtliche Prüfung vorbehalten.
Die Stauungen vor dem Burgtor wurden noch dadurch verschärft, dass eine Gruppe von ca. 180 ortsfremden Personen versuchte, die Burg zu stürmen und sich kostenlos Einlass zu verschaffen und dabei die vor dem Burgtor wartenden Personen nach vorne drängte und quetschte. Polizei und DRK, die sich direkt am Burgtor befanden, gelang es erfreulicherweise, denjenigen, die dabei in Atemnot und Panik gerieten, relativ schnell zu helfen, sodass es Gott sei Dank nicht zu einem Unglück kam. Alle Maßnahmen wurden von den Sicherheitskräften, den Mitarbeitern der Stadt und dem Veranstalter in enger gegenseitiger Abstimmung durchgeführt.
Der gehässige Gesamtton des Leserbriefes wird auch darin deutlich, dass er die Verantwortlichen des Burgvereins als „Teilzeitpolitiker“ bezeichnet, was soll das? Ganz generell wird der Eindruck erweckt, dass nichts geklappt habe und alles Negative vom Burgverein zu vertreten sei. Dabei wird geflissentlich außer Acht gelassen, dass die in der Tat unattraktiven Bauzäune und die hohe Zahl von Security-Leuten aufgrund des Sicherheitskonzepts notwendig sind, das 2012 von den Kreisbehörden erlassen wurde. All das hätte auch Herr Lorenz wissen können, der sich vor zwei Jahren selbst um einen Keller bei dem von ihm so abfällig beurteilten Burgfest beworben hatte.
Es ist müßig, auf jede einzelne Bösartigkeit einzugehen. Es geht dem Burgverein mit dieser Darstellung lediglich darum, denjenigen Lesern, die nicht auf der Burg waren und sich daher kein eigenes Bild machen konnten, zu verdeutlichen, dass der Leserbrief von Herrn Lorenz keine sachlich fundierte Kritik, sondern unqualifizierte Hetze ist.
Der Burgverein ist auch gerne bereit, weitere Fragen direkt zu beantworten. Im Übrigen dankt er den Vereinen, die in ehrenamtlicher Arbeit am Burgfest mitwirken, den Polizei-, Sicherheits-, Rotkreuz- und Feuerwehrkräften, sowie den Mitarbeitern der Stadt, die sich alle für das Wohl und die Sicherheit der Burgfestbesucher einsetzen und nicht zuletzt dankt er den Besuchern, die ein fröhliches Fest gefeiert haben und für die der Burgverein das Fest unter erheblichem Arbeitseinsatz ehrenamtlich organisiert. (hhf)