Chansons in der Sprache des Herzens – Myriam Jabaly im HdB

Myriam Jabaly überzeugte mit selbst komponierten Chansons, die von Herzen kamen und zu Herzen gingen. Foto: Sura

Königstein (aks) – Die Französin Myriam Jabaly, die schon lange mit ihrer Familie in Friedrichsdorf lebt, hat ihren sprühenden, typisch französischen, Chanson-Pathos nicht verloren, wenn sie auf der Bühne zur Gitarre greift. Ihre Stimme ist kraftvoll, leidenschaftlich und schön und zieht sofort in ihren Bann. Die meisten Lieder hat sie selbst gedichtet und vertont. Myriam Jabaly singt zu Walzerrythmen von Herzschmerz, klar, aber auch von brennenden Flügeln und von körperlicher Verbundenheit. Sie singt von der allerliebsten Bohne, die in den Himmel wächst und so gut schmeckt – man soll ja von dem singen, was man liebt, ist ihr kecker Kommentar...

Und immer wieder lautet die Aufforderung: trotzdem lieben, auch wenn das Herz schmerzt und man sterben möchte. Das ewige Lied des Lebens und der Liebe: „Mais j’aime pourtant!“

Auch ein deutsches Gedicht von James Krüss hat sie vertont: „Jeder kann für jeden jederzeit ein Engel sein“, sie trägt es mit einem Lächeln vor und doch ist die Botschaft eindringlich. Das Wiegenlied, eine altitalienische Komposition, handelt von der bedingungslosen Liebe für ein Kind „bambino della mamma, bambino non piange piu“, ein Wiegenlied für „das kleine Hühnerbeinchen“.

Sie merkt an, dass ein Wiegenlied doch etwas wunderbar Beruhigendes und Tröstendes sei, das sogar Sterbende über „die Schwelle geleiten könnte“. Von der Wiege in den Weltraum: Jabalys Programm mit dem poetischen Namen „L’heure claire“ ist erhellend und sucht das Abenteuer und die Entdeckungsreisen mit dem „Brief an einen Kosmonauten“: „Embrasseurs d’étoiles“, was sehen Sie? „Frisson sacré“ – ein heiliger Schauer inklusive.

Noch emotionaler vorgetragen geht ihre „wahre Geschichte“, wie sie „une Promesse“ ankündigt, unter die Haut. Sie hat Frieden geschlossen mit dem fernen Geliebten, die Waffen niedergelegt und sich versöhnt und – oh Wunder – auf einmal ist Schluss mit der Quälerei. Es herrscht „Frieden mit dir“, „Willkommen gerettetes Lebensfeuer“, „ein pastellfarbener Regenbogen“ erscheint ihr – „un arc en ciel aquarelle“, der Flügel verleiht. Ein gutes Gefühl, das zufrieden macht, das kann man auch Dank ihres gefühlvollen Vortrags nachvollziehen.

Die Zuschauer sind ganz in Jabalys Bann. Ihre charismatische Stimme und ihr schauspielerisches Talent, das sie nur mit kleinen Gesten und feiner Mimik einsetzt, schmeicheln sich in die Herzen des Publikums, ihre Eigenkompositionen zeugen von Lebenslust und –klugheit. „On doit chanter ce que l’on aime“ – Myriam Jabaly singt von dem, was sie liebt – Bravo!



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