Dabei sein ist alles: Königstein hat eine „Trainingsstätte des Olympiastützpunktes Hessen“

Inmitten von Vertretern des Sportparks, der Physiotherapie und der Gastronomie überreichen Werner Schaefer (dritter von links) und Lutz Arndt (dritter von rechts) die Schilder an Dr. Tobias Siebeneicher (Mitte) und Judith Wagemans vom KLV. Foto: Friedel

Königstein (hhf) – Der Königsteiner Leichtathletik Verein (KLV) ist erst zwei Jahre alt, hat aber einige „Kaderathleten“ für die Olympischen Spiele in seinen Reihen. Genauer gezählt, stehen derzeit zwei davon auf der Bundesliste und weitere acht auf der hessischen. Dass solche Leistungsträger andere Trainingsbedingungen als Otto Normalsportler brauchen, liegt auf der Hand, daher bietet der Landessportbund (LSB) die nötige Förderung und richtet offizielle Olympiastützpunkte (OSP) ein – der OSP Hessen liegt in Frankfurt.

Je nach Wohnort ist es natürlich zeitraubend für die Sportler, gegebenenfalls mehrfach in der Woche dorthin zu fahren, daher freuen sich die offiziellen Sportförderer, wenn Vereine die Qualität der Trainingsbedingungen vor Ort steigern und vergeben dafür Prädikate. Seit November sind zwei davon an Königstein vergeben worden, der Sportplatz „Altkönigblick“ (hinter Taunusgymnasium und Friedrich-Stoltze-Schule gelegen) ist „Trainingsstätte des Olympiastützpunktes Hessen“, ein entsprechendes Schild wurde dort angebracht. KLV sowie Sportpark mit Physiotherapie und Gastronomie dürfen sich ab dem gleichen Datum „Partner des Olympiastützpunktes Hessen“ nennen.

„Wir haben erkannt, dass wir Verantwortung für den Spitzensport übernehmen müssen“, erklärte Dr. Tobias Siebeneicher, Erster Vorsitzender des KLV, den Hintergrund, der nun zur Feierstunde mit Übergabe der Schilder geführt hat. Bei dem Bemühen darum, seinen Athleten optimale Bedingungen zu bieten, hat sich sowohl die Stadtverwaltung in persona Sportdezernent Jörg Pöschl sehr kooperativ gezeigt als auch die direkte Nachbarschaft. Ohne die Verknüpfung des Sportplatzes mit den Vorzügen des Sportparks und die „optimalen Ergänzungen“ durch die Physiotherapeuten Leserer/Fischer und Miro’s Gastronomie wäre die „leistungsfördernde Infrastruktur rund ums Training“ nämlich nicht komplett gewesen. Darüber hinaus pflegt der KLV auch gute Verbindungen zu den ortsansässigen Fachärzten (wobei hier der regelmäßige Besuch nicht unbedingt das oberste Ziel ist).

„Die Unterstützung der Athleten ist das Wichtigste, um Ziele wie Rio zu erreichen“, betonte Lutz Arndt – der Vizepräsident des LSB war mit Werner Schaefer, dem Leiter des OSP Hessen, eigens in den Taunus gekommen, um die „gute Vereinsarbeit zu würdigen.“ Die beiden Profi-Sport-Förderer berichteten von einer aktuellen „Leistungssportoffensive“ in Hessen, in deren Verlauf sie gemeinsam mit der Landesregierung überlegen, wie die Bedingungen für die Sportler verbessert werden können.

Darüber hinaus kümmern sie sich aber auch um den Karriereaufbau und spätere berufliche Chancen, wenn der Glanz der Jugend vergangen ist. „Laufbahnberater“ nehmen den Sportlern solche existenziellen Sorgen, um auch auf diese Weise den Kopf für Höchstleistungen frei zu halten und vermitteln „Bildungschancen, die man sonst vielleicht nicht gehabt hätte“, übrigens auch im Bereich der Paralympics.

Angesichts der vielfältigen Tätigkeiten sind die offiziellen Betreuer besonders froh, wenn, wie nun beim KLV, das Konzept eines Vereins aufgeht, mit dem er seine Spitzensportler vor Ort unterstützt (und damit natürlich auch dem Nachwuchs beste Möglichkeiten eröffnet). Mit besonderer Freude über die vertrauensvolle Zusammenarbeit überreichten Lutz Arndt und Werner Schaefer daher die Auszeichnungen, die allerdings weder ewig noch (sport-)gottgegeben sind: Ähnlich einem Weltkulturerbe werden die Bedingungen für die Auszeichnung regelmäßig überprüft und können im Extremfall auch wieder aberkannt werden. Ein solches Szenario scheint aber angesichts der soliden Strukturen für Königstein wenig wahrscheinlich.



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